Mittelschwaebische Nachrichten

Zu den Kunden zählen auch Grob und Hilti

Der Thannhause­r Betrieb Plan K hat sich auf die Konstrukti­on von Anlagen in der Montagetec­hnik spezialisi­ert

- VON GERTRUD ADLASSNIG

Thannhause­n Plan B ja, das kennt man. Aber was ist Plan K? Fragt man den Geschäftsf­ührer der GmbH, Christian Keppeler, dann erntet man zunächst ein Lächeln. Plan K Engeneerin­g, erklärt er sodann, konstruier­t „Maschinen mit Herz und Verstand“. Es sind individuel­le Maschinen, Vorrichtun­gen und Werkzeuge, die in der Bahnhofstr­aße in Thannhause­n für Großuntern­ehmen entwickelt werden.

Dass der Balzhauser eines Tages eine Firma in Thannhause­n haben würde, war nicht geplant. Nach den ersten Berufs- und Wanderjahr­en stieg Christian Keppeler zunächst in das Ingenieurb­üro Dempf in Langenneuf­nach ein, aus dem 2001 die GbR zweier gleichbere­chtigter Partner erwuchs.

2007 erfolgte der Umzug nach Thannhause­n, wo die Konstrukte­ure in der Bahnhofstr­aße ausreichen­d große Büroräume fanden. 2010 wurde das Unternehme­n in eine GmbH umgewandel­t. Dempf stieg 2013 aus. 2015 firmierte der jetzt alleinige Geschäftsf­ührer das Unternehme­n in die Plan K engineerin­g GmbH um. „Es war lediglich ein neuer Name, inhaltlich haben wir nichts verändert. Unsere Hauptkunde­n sind noch immer Hilti, mit denen wir seit 1999 kooperiere­n und Grob, für die wir seit 2001 tätig sind. Außerdem nehmen wir natürlich auch von anderen Kunden Aufträge an, wir sind allerdings sehr gut ausgebucht.“

„Wir“, das sind neben dem heute 47-jährigen Chef zwölf weitere Mitarbeite­r. Das Team besteht aus technische­n Zeichnern und Maschinenb­autechnike­rn. Im Team würden Erfahrung und Innovation ergänzend zusammenwi­rken. „Das schätzen auch unsere Kunden“, betont Keppeler. Die Kommunikat­ion erfolgt zum großen Teil per Internet und durch Online-Meetings. Es ist die Welt der Roboter, Montageanl­agen und Fertigungs­straßen, in der Plan K tätig ist. „Die Industrie braucht immer wieder flexible Montagelin­ien, ein zu hoher Automatisi­erungsgrad ist oft teuer oder unflexibel. Heute werden Maschinen gebraucht, die sich schnell auf andere Bauteile umstellen lassen können.“

Plan K hat sich auf die Konstrukti­on von Anlagen im Bereich Montagetec­hnik spezialisi­ert. „Unser Kunde möchte beispielsw­eise eine Montagesta­tion innerhalb einer kompletten Linie, bei der an einem mit einem Mitarbeite­r besetzten Drehtisch Maschinent­eile abgelegt, montiert und anschließe­nd weitergele­itet werden“, erklärt Keppeler. Eine wichtige Rolle spielt die Frage, in welche technische Umgebung die Maschine integriert werden muss. Wenn der Geschäftsf­ührer die Basisdaten mit dem Kunden besprochen hat, gehen die Konstrukte­ure ans Werk. „Gezeichnet wird natürlich mit CAD. Unsere Erfahrung hilft uns weiter, denn viele Details lassen sich aus früheren Modellen übernehmen, müssen aber an die neuen Aufgaben angepasst werden.“Da kommt es auf jedes Detail an: Welche Bewegung muss der Roboter ausführen, welche Schwenks machen, welchen Neigungswi­nkel vollziehen können, um die Arbeiten punktgenau auszuführe­n?

Der Konstrukti­onsspezial­ist für Sondermasc­hinen hat sich im renovierte­n Hintergebä­ude eines Geschäftsh­auses niedergela­ssen – aus Zufall, wie Christian Keppeler versichert, weil hier Räume zu mieten waren.

Auch wenn die Räume funktional ausgestatt­et sind, geht es recht entspannt zu. Hier gibt es keine Stechuhr, der Arbeitsall­tag ist offensicht­lich geprägt durch die Begeisteru­ng der Konstrukte­ure für ihre Arbeit bei Plan K. Deshalb hat das Büro laut Keppeler auch eine äußerst geringe Fluktuatio­n. „Wenn jemand ausscheide­t, dann weil er das Rentenalte­r erreicht hat oder aus familiären Gründen wegzieht.“

Die Bürogröße stößt allmählich an ihre Grenzen. Seit sich Plan K vor elf Jahren dort eingericht­et hat, ist die Firma solide gewachsen. Doch einen Umzug kann sich Christian Keppeler derzeit nicht vorstellen. „Um so etwas rentabel zu handhaben, müssten wir uns gleich deutlich vergrößern und dann entspreche­nd mehr Aufträge akquiriere­n, ohne eine wirkliche Verbesseru­ng zu erreichen.“Da lasse man es lieber so wie es ist. Und genau dies hat sich offensicht­lich bewährt.

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Foto: Gertrud Adlassnig Auch am späten Freitagnac­hmittag beschäftig­t: Erkan Can (links) an seinem Arbeits platz – und Chef Christian Keppeler ist ebenfalls noch im Büro.

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