Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Schädling kehrt zurück
Feuer machen, Mammuts jagen – der Steinzeitpark in Niederstotzingen bietet viele Attraktionen. Von Günzburg aus führt eine schöne Fahrradtour dorthin
Der Laubholzbockkäfer wurde zum ersten Mal seit Jahren in Schönebach gefunden. Jetzt durchstreifen Suchtrupps und Spürhunde den Wald.
Landkreis Mammuts erlegen oder Feuer wie vor 40 000 Jahren entfachen, das ist im Archäopark Vogelherd möglich. Der Park in Niederstotzingen-Stetten feierte bereits 2013 Eröffnung, seit einem Jahr zählt er zum Unesco-Kulturerbe.
Der Archäopark umrahmt die Vogelherd-Höhle und ist dabei der einzige Platz in unserer Region, an dem der Höhlenfundort und die Präsentation der Funde vereint sind. Ein Tagesausflug dorthin lässt sich ideal mit einer Fahrradtour für die komplette Familie verbinden.
Der Outdoor-Park bietet Führungen über das Areal an. An verschiedenen Themenstationen können auch die Jüngsten ihr Geschick unter Beweis stellen, auf den Spuren der Jäger mit unterschiedlichen Speerwurftechniken ihr Glück versuchen oder ein Wettrennen mit altertümlichen Tragen erleben.
Die hier im Gelände liegende Vogelherdhöhle wurde schon damals von unseren Vorfahren benutzt und diente als Unterschlupf und Schutz vor allerlei Gefahren. Ihre Bewohner hinterließen viele spannende und wertvolle Schätze für die Nachwelt. Eine der Hauptattraktionen befindet sich aber in der „Schatzkammer“des Parks. „In unserem Infozentrum ist das Original-Mammut, das hier in der Höhle gefunden wurde. Dass sich dieses auch am Fundort befindet, ist weltweit schon einzigartig“, betont Andreas Häußler von der Stadtverwaltung Niederstotzingen. Die hier ausgestellten Höhlenfunde wurden vor Kurzem von der Unesco ausgezeichnet, da sie von einem universellen Wert für die Welt sind.
Mit einer kleinen Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen kann jeder Besucher als Erstes seinen Wissensdurst stil- len. An einer öffentlichen Grillstelle im Park kann man mit selbst mitgebrachtem oder gestelltem Essen aber auch erst einmal den Hunger bekämpfen. Wem dieser Aufwand zu groß ist, kann entspannt im parkeigenen Café einkehren und dort auch den Tag ausklingen lassen.
Bei dieser Tour von Günzburg zum Weltkulturerbe lassen sich Rad fahren und Kultur zu einem Ausflug verbinden. Von Günzburg aus geht es etwa 15 Kilometer zum Archäopark Vogelherd in Niederstotzin- gen-Stetten. Entlang der Strecke gibt es einige Verweilstationen und Einkehrmöglichkeiten. Bei schönem Wetter bieten sich die Mooswaldseen und das Waldbad Günzburg als Bademöglichkeit an.
Der Beginn ist am Günzburger Markt. Es geht über den Platz durch das Obere Tor und dann rechts zum Stadtberg. An der großen Kreuzung die Ulmer Straße überqueren und der Heidenheimer Straße folgen. Die Route 4 Donaumoos führt über Riedhausen und Niederstotzingen direkt in das 15 Kilometer entfernte Besucherzentrum Archäopark Vogelherd. Vor dem Eingang gibt es Fahrradabstellplätze und auch drei E-Bike-Ladestationen. Die Länge der Strecke (einfach) beträgt etwa 15 Kilometer. Der Archäopark ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet und donnerstags während der Sommerferien von 10 bis 22 Uhr. Die Tourist-Information Günzburg-Leipheim bietet die Tour im Paket an. Das Angebot „E-BikeErlebnistour in den Archäopark Vogelherd“beinhaltet ein E-Bike für einen Tag, eine Radkarte, Eintritt und Audioguide in den Archäopark Vogelherd sowie Kaffee und Kuchen im Parkcafé am Vogelherd.
Anmeldung und Information Tou rist Information Günzburg Leipheim, Schlossplatz 1, 89312 Günzburg, Telefon 08221/200 444. Im Internet unter www.guenzburg.de/gast/fahrradurlaub/ e bike erlebnistour/ Unter dem Titel „Hexenkräuter und Zauberpflanzen“steht eine Kräuterführung am Dienstag, 28. August. Treffpunkt für den zweistündigen Spaziergang ist um 18 Uhr am Schäferberg 1 in Burtenbach. Es geht entlang des Schlosses vorbei an Wäldern, Bachläufen und Feuchtwiesen, auf dem die Teilnehmer gemeinsam die Schönheit und Heilkraft einiger Wildpflanzen und Heilkräuter entdecken. Der Kräuterpädagoge André Heichel erzählt hierbei Interessantes zur Geschichte, Wirkung, Magie und Verwendung dieser Pflanzen. Kurioses und Märchenhaftes erfahren die Teilnehmer zudem von der Geschichtenerzählerin Tine Mehls. Anmeldeschluss für die kostenpflichtige Teilnahme ist am 25. August, entgegengenommen werden die Anmeldungen unter Telefon 0172/9432519 oder unter wilde-kraeuter@t-online.de