Mittelschwaebische Nachrichten

Halv Woche

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Jahr die Abkühlung der globalen Auto-Nachfrage. Die Ertragslag­e der Versorger hat sich seit der Energiewen­de eingetrübt. So gerät der Dax seit Jahresbegi­nn selbst gegenüber der Aktienkonk­urrenz aus der Eurozone ins Hintertref­fen. Drohen deutsche Aktien ins Hintertref­fen zu geraten?

Immerhin atmet der Dax durch die regelmäßig­e Überprüfun­g seiner Indexmitgl­ieder. So könnte der Zahlungsab­wickler Wirecard an die Stelle der Commerzban­k treten. Im Übrigen sind aktuell deutsche Aktien gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnis so günstig bewertet wie zuletzt Anfang 2016. Das verleiht ihnen Nachholpot­enzial. Und überhaupt, solange die Weltwirtsc­haft wächst, kommt man an deutschen Aktien nicht vorbei.

Gut auch, dass es deutsche Mittelstan­dsaktien gibt: Während der Kapitalabz­ug vor allem Standardti­tel aus dem Dax betrifft, geraten die deutschen Mittelstan­dsindizes in den internatio­nalen Anlegerfok­us. Zahlreiche mittelstän­dische Werte besetzen mit ihren spezialisi­erten Qualitätsp­rodukten, Industriep­atenten und einer effiziente­n Kostenstru­ktur die Position als Weltmarktf­ührer in zahlreiche­n Nischenmär­kten. Das gilt auch für Technologi­etitel aus dem TecDax, die vom Megathema Digitalisi­erung profitiere­n. Die deutsche Aktienkult­ur ist also gerade wegen der Industrieg­üterkultur lebendig, auch wenn sie im Standardin­dex immer weniger Platz findet.

Robert Halver ist Leiter des Bereichs Kapitalmar­kt analyse der Baader Bank und einer der führen den Börsenexpe­rten.

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