Mittelschwaebische Nachrichten
Feinkost auf herrlichem Blau
Die A-Junioren machen das erste Punktspiel in der renovierten Rebayhalle zum Fest. Zur Bundesliga-Premiere gibt’s einen Sieg und einige Fingerzeige für eine erfolgreiche Zukunft
Günzburg Es war ordentlich angerichtet für das Saisoneröffnungsspiel – und die A-Juniorenhandballer des VfL Günzburg servierten einen überaus gelungenen Hauptgang. Das 30:27 (16:10) im BundesligaHeimspiel gegen JANO Filder machte jedenfalls Lust auf mehr.
Zunächst staunten die Besucher der Rebayhalle nicht schlecht. Sofort ins Auge stach natürlich der herrlich blaue Boden der Günzburger Handball-Zukunft. „Viel klarere Linienführung und mehr Platz für das Coaching“, lobte VfL-Cheftrainer Stephan Hofmeister. Dazu an der Wand moderne Uhrentechnik; nun können auch Zeitstrafen sekundengenau mitverfolgt werden. Und bereits im Entree gab’s eine nagelneue Verkaufstheke zu sehen.
Hallensprecher gab sich Bernhard Stegmann die Ehre, früher Zweitliga-Handballer des VfL, heute Leiter eines Gymnasiums in Augsburg. 550 Zuschauer und das junge Top-Schiedsrichtergespann Kauth/Kolb durfte er begrüßen. Noch vor fünf Jahren spielte Markus Kauth mit der HSG Würm/Mitte selbst Jugend-Bundesliga – unter anderem auf dem alten Europapokal-Boden der Rebayhalle, der nun zur Bundesliga-Premiere stückweise feilgeboten wurde.
Dann ging es los und sofort wurde klar, dass jene Zeiten, in denen VfLJugendhandballer ihren Gegnern körperlich unterlegen waren, der Vergangenheit angehören. Johannes Rosenberger und Louis Dück in der Innenverteidigung sind hoch und kantig. Klar gibt es auch weiterhin die Kleinen und Schnellen, es ist aber auch viel Breite dazwischen. Der VfL stellte also – ebenso wie die Jugendakademie Neuhausen-Ostfildern – eine stabile Abwehr hin. Das Geschehen wogte hin und her, auch Nervosität war zu spüren. Bis zum 8:7 (20.) war die faire Auseinandersetzung ausgeglichen. Dann bestimmte weinroter Abwehrbeton das Spielgeschehen. Nach Ballgewinnen raste der VfL-Express über das gereifte Linoleum. Man spürte: Punkte sollten eingefahren werden Das 14:7 durch den abwehrstarken und sehr schnellen Lukas Bär beendeten einen 6:0-Tore-Lauf.
In der zweiten Halbzeit blieb erst alles beim alten. Beim 18:11 durch den sehr starken Johannes RosenAls berger deutete einiges auf einen hohen Sieg hin. Doch Württemberger geben nie auf. Nach knapp zehn Minuten des zweiten Durchgangs gelangen den Gästen drei Tore in Folge. Der VfL konterte. Nach dem 22:16 durch Michael Stoldt hielt der starke Torwart Fabio Bruno einen Siebenmeter. Es half in dieser Phase nicht viel. Beim 23:20 durch Florian Distel war der Gast wieder auf Schlagdistanz. Doch schlagartig lief es wieder besser für Günzburg. Jonathan Stegmann, Louis Dück und Frieder Bandlow, der neun Mal traf, gelangen die entscheidenden Tore zum 27:20 (55.). VfL Günzburg Bruno, Freund – Bandlow (9), Pfetsch (1), Ugur (3), Rosenberger (5), Hafner (1), Dück (3), Grabher (1), Bär (2), Czako (1), Jahn, Stoldt (1), Stegmann (3)