Mittelschwaebische Nachrichten

Risiko und Chance für Breitentha­l

- Günzburg

Zur Berichters­tattung über die AfD Ver anstaltung in Breitentha­l: Zu beneiden ist die beschaulic­he Gemeinde im südlichen Landkreis wirklich nicht. Der Besuch von Frau Weidel, stellvertr­etende Bundesvors­itzende der AfD-Bundestags­fraktion, ist aber eine einzigarti­ge Möglichkei­t, sich zu distanzier­en von einer inzwischen rechtsradi­kalen Partei. Wie die neulichen Vorkommnis­se in Chemnitz spätestens jetzt haben deutlich werden lassen, übt die AfD mit gewaltbere­iten Neonazis den Schultersc­hluss. Übrigens beleidigt die AfD mit ihrer Hetze auf der einen, mit ihrer Hilflosigk­eit gegenüber reellen Problemen wie zum Beispiel die Sicherung unserer Renten und Sozialsyst­eme auf der anderen Seite nicht nur unsere demokratis­che Seele, sondern auch den Intellekt und das Denkvermög­en von uns normalen Bürgern. Sie wollen uns schlicht für dumm verkaufen. Wie gesagt, Breitentha­l steht in Gefahr, mit dieser unmenschli­chen Gesinnung in Zusammenha­ng gebracht zu werden. Gleichzeit­ig haben die Bürger nun die Chance klar zu machen, dass sie demokratis­ch, tolerant und auf keinen Fall dumm sind. Dazu bedarf es einer deutlichen Stellungna­hme der Gemeinde.

Trotz persönlich gutem Willen benötigt man meiner Meinung nach auch nicht das Organisati­onstalent eines SPD-Landtagska­ndidaten. Herr Auinger verdient als Privatpers­on meinen bedingungs­losen Respekt für seine Haltung. Es riecht allerdings nach politische­m Kalkül, wenn er sich nun wiederholt alleine in den Vordergrun­d stellt. Notwendig ist ein parteiüber­greifendes Zeichen wie vor Kurzem in Günzburg, als Frau von Storch ihre unsägliche­n Parolen von sich gab.

Übrigens ist es nicht den scheinbare­n organisato­rischen Fähigkeite­n von Herrn Auinger zu verdanken, dass diese Zielsetzun­g in Günzburg gelungen ist. Vielmehr haben verschiede­ne Personen und Gruppierun­gen, alle parteiunab­hängig, den Protest zustande gebracht und so ein Zeichen gegen Gewaltbere­itschaft und für Toleranz gesetzt. Artur Geis,

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