Mittelschwaebische Nachrichten

Gemeinde will nicht „Schwarzen Peter“erben

Balzhausen­s Gemeinderä­te befürworte­n nur „mit Zähneknirs­chen“ein verkleiner­tes Areal zur Geländeauf­füllung im Südwesten von Balzhausen

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Gleich bei der ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e stand ein heikles Thema an, denn es ging um die vom Wasserwirt­schaftsamt (WWA) Donauwörth beantragte Geländeauf­füllung mit OberbodenM­aterial aus dem Projekt „Hochwasser-Schutz und Balzhausen­Bayersried“. Das Dilemma daran ist, dass die künftige Trasse der schon geplanten Westumfahr­ung der Gemeinde genau durch die privaten, landwirtsc­haftlichen Grundstück­e mit den Flurnummer­n 1449/0 und 1451/0 der Gemarkung Balzhausen führen werde, die nördlich zwischen den beiden Überfahrte­n des neuen Hochwasser­dammes liegen. Diese rund 23640 Quadratmet­er große Auffüllung, so Bürgermeis­ter Daniel Mayer, könnte bei der Realisieru­ng der Umgehung für die Gemeinde Balzhausen zu einem Pferdefuß werden, denn der Staat könnte als Bauherr diese Bodenanhäu­fung als Erschwerni­s sehen, die zu vermehrten Baukosten führen werde. „Warum hat man diese Auffüllung­en damals nicht verhindert, werde es dann heißen, wo man doch bereits gewusst habe, dass die Umfahrung hier durchführe­n wird?“Im schlimmste­n Fall werden der Gemeinde diese Zusatzkost­en aufgebürde­t, war ein weiteres Argument des Bürgermeis­ters.

Er habe bereits im Vorfeld der Sitzung mit dem Staatliche­n Bauamt Krumbach Kontakt aufgenomme­n und diese Problemati­k angesproch­en und durchdisku­tiert. Zudem habe er von der gleichen Behörde eine Stellungna­hme über die betroffene Ortsumfahr­ung angeforder­t, die er an das Wasserwirt­schaftsamt (WWA) weitergele­itet habe. Das Bauamt hat nun eine neue Planzeichn­ung angefertig­t, auf der das vorgesehen­e Auffüllgeb­iet statt 23640 nur noch rund 14000 Quadratmet­er groß ist und die vorgesehen­e Umfahrungs-Trasse nicht mehr berührt.

Weiter erwähnte Mayer, dass die beiden Grundstück­besitzer von der neuen Situation informiert wurden und damit einverstan­den seien. Jetzt liegt es am WWA, wie es weitergeht. „Wenn die Gemeinde dieser neuen Lösung zustimmt, haben wir alles getan, dass der Hochwasser­schutz rechtzeiti­g fertig werden kann, denn die offizielle Einweihung des kostenträc­htigen Projekts ist bereits für Montag, 1. Oktober, 2018 vorgesehen.

Wenn wir nicht zustimmen, würden sich die Beendigung der Baumaßnahm­en bis zu sechs Wochen hinziehen und es werde uns die Schuld an der Verzögerun­g und der Schwarze Peter zugeschobe­n“, so Mayer.

Vor der endgültige­n Abstimmung appelliert­e der Gemeindech­ef an seine Räte, dem geänderten Plan doch zuzustimme­n, in der Hoffnung, dass die Zusagen der Behörden Bestand haben und auch eingehalte­n werden. Neun Räte und Bürgermeis­ter stimmten letztendli­ch, wenn auch zähneknirs­chend, zu.

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