Mittelschwaebische Nachrichten
Gemeinde will nicht „Schwarzen Peter“erben
Balzhausens Gemeinderäte befürworten nur „mit Zähneknirschen“ein verkleinertes Areal zur Geländeauffüllung im Südwesten von Balzhausen
Balzhausen Gleich bei der ersten Sitzung nach der Sommerpause stand ein heikles Thema an, denn es ging um die vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Donauwörth beantragte Geländeauffüllung mit OberbodenMaterial aus dem Projekt „Hochwasser-Schutz und BalzhausenBayersried“. Das Dilemma daran ist, dass die künftige Trasse der schon geplanten Westumfahrung der Gemeinde genau durch die privaten, landwirtschaftlichen Grundstücke mit den Flurnummern 1449/0 und 1451/0 der Gemarkung Balzhausen führen werde, die nördlich zwischen den beiden Überfahrten des neuen Hochwasserdammes liegen. Diese rund 23640 Quadratmeter große Auffüllung, so Bürgermeister Daniel Mayer, könnte bei der Realisierung der Umgehung für die Gemeinde Balzhausen zu einem Pferdefuß werden, denn der Staat könnte als Bauherr diese Bodenanhäufung als Erschwernis sehen, die zu vermehrten Baukosten führen werde. „Warum hat man diese Auffüllungen damals nicht verhindert, werde es dann heißen, wo man doch bereits gewusst habe, dass die Umfahrung hier durchführen wird?“Im schlimmsten Fall werden der Gemeinde diese Zusatzkosten aufgebürdet, war ein weiteres Argument des Bürgermeisters.
Er habe bereits im Vorfeld der Sitzung mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach Kontakt aufgenommen und diese Problematik angesprochen und durchdiskutiert. Zudem habe er von der gleichen Behörde eine Stellungnahme über die betroffene Ortsumfahrung angefordert, die er an das Wasserwirtschaftsamt (WWA) weitergeleitet habe. Das Bauamt hat nun eine neue Planzeichnung angefertigt, auf der das vorgesehene Auffüllgebiet statt 23640 nur noch rund 14000 Quadratmeter groß ist und die vorgesehene Umfahrungs-Trasse nicht mehr berührt.
Weiter erwähnte Mayer, dass die beiden Grundstückbesitzer von der neuen Situation informiert wurden und damit einverstanden seien. Jetzt liegt es am WWA, wie es weitergeht. „Wenn die Gemeinde dieser neuen Lösung zustimmt, haben wir alles getan, dass der Hochwasserschutz rechtzeitig fertig werden kann, denn die offizielle Einweihung des kostenträchtigen Projekts ist bereits für Montag, 1. Oktober, 2018 vorgesehen.
Wenn wir nicht zustimmen, würden sich die Beendigung der Baumaßnahmen bis zu sechs Wochen hinziehen und es werde uns die Schuld an der Verzögerung und der Schwarze Peter zugeschoben“, so Mayer.
Vor der endgültigen Abstimmung appellierte der Gemeindechef an seine Räte, dem geänderten Plan doch zuzustimmen, in der Hoffnung, dass die Zusagen der Behörden Bestand haben und auch eingehalten werden. Neun Räte und Bürgermeister stimmten letztendlich, wenn auch zähneknirschend, zu.