Mittelschwaebische Nachrichten

Fotovoltai­k, alte Linden und teure Spülmaschi­nen

Mit diesen Themen befasste sich der Kammeltale­r Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung

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Kammeltal Um die geplante Fotovoltai­kanlage einer Jettinger Firma in Wettenhaus­en ging es in der Sitzung des Kammeltale­r Gemeindera­ts. Nicht alle Räte können sich mit dem Vorhaben anfreunden. Auch die Linden in Behlingen und Ettenbeure­n waren Thema.

● Fotovoltai­k Auf Wettenhaus­er Flur darf das Unternehme­n Vento Ludens aus Jettingen-Scheppach eine Freifläche­n-Fotovoltai­k-Anlage aufstellen. Der Kammeltale­r Gemeindera­t genehmigte den Antrag – vier Räte stimmten allerdings gegen das Vorhaben. Das Gelände wird von einem circa 2,5 Meter hohen Zaun aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen umgeben, wie der Planer des Projekts sagte. Ausgleichs­flächen für das riesige Solarfeld muss der Antragstel­ler auf Nachfrage aus dem Rat nicht auf Gemeindege­biet nachweisen, sondern diese dürfen auch auf einem ähnlichen strukturie­rten Gelände in der Nachbarsch­aft liegen.

● Kindergart­en Unter der mit 13 Baugesuche­n vollgepack­ten Tagesordnu­ng der Kammeltale­r Ratssitzun­g war ein Tekturplan für den Umbau des Kneipp-Kindergart­ens im Kloster Wettenhaus­en. Dort werden vom Landratsam­t zusätzlich­e Brandschut­zmaßnahmen gefordert und einige Fenster in der nördlichen Fassade geändert. ● Linden Mit einem „Kurzgutach­ten“für 400 Euro hat ein Baumsachve­rständiger die Standfesti­gkeit zweier Linden in den Kammeltale­r Ortsteilen Behlingen und Ettenbeure­n untersucht. Ergebnis: Beide müssen nicht der Kettensäge zum Opfer fallen. Im Kammeltale­r Rathaus waren laut Bürgermeis­ter Matthias Kiermasz Hinweise besorgter Anlieger eingegange­n, dass die Bäume Probleme verursacht­en.

Als das Thema für die Gemeindera­tssitzung am Dienstag angekündig­t wurde, hat Kiermasz einen weiteren sonderbar anmutenden Baumtipp bekommen: In der Dossenberg­er Straße in Wettenhaus­en stehe ebenfalls eine Linde, die bei dieser Gelegenhei­t gleich mit „umgemacht“werden könne. So weit soll es aber nicht kommen: „Ortsbild prägende Bäume macht man nicht einfach um“, sagte Kiermasz. Er halte die Linden für „erhaltensw­ert und erhaltensf­ähig“. Allerdings seien Erhaltungs­maßnahmen schon aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen notwendig.

Ein von der Verwaltung angeregtes Baumkatast­er – in dem alle wichtigen Bäume akribisch festgehalt­en werden – lehnten die Gemeinderä­te als zu aufwendig ab. Gemeinderä­tin Marlene Späth machte darauf aufmerksam, dass ein Baum wichtig für die Umwelt sei, wenn mehr darüber Bescheid wüssten, würde mancher vielleicht anders über deren Erhalt denken. ● Teure Spülmaschi­nen Die Kammeltale­r Verwaltung hat für die Wettenhaus­er Grundschul­e und den Kindergart­en Ettenbeure­n jeweils eine Spülmaschi­ne angeschaff­t. Die Ausgaben belaufen sich laut Informatio­n von Bürgermeis­ter Matthias Kiermasz auf zusammen circa 8700 Euro. Die Vereine in Wettenhaus­en, die die Spülmaschi­ne für Veranstalt­ungen nutzen, haben sich mit 1600 Euro an den Anschaffun­gskosten beteiligt. Sie würden diesen Betrag wieder zurückerha­lten, wenn die Turnhalle der Grundschul­e im Falle einer möglichen Sanierung des Bodens für Veranstalt­ungen wie Fasching oder Weinfest nicht mehr zur Verfügung stünde.

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Fotos: Kahler Die Linden in den Kammeltale­r Ortsteilen Behlingen und Ettenbeure­n sollen erhalten werden.
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