Mittelschwaebische Nachrichten

Die Folgen von Sturmtief „Fabienne“

Heftiger Wind und Regen wüten in Süddeutsch­land. Die Schäden in der Region halten sich in Grenzen

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Model Barbara Meier, 32, trägt in diesem Jahr wohl das teuerste Dirndl auf der Wiesn. 42600 Euro kostet das roséfarben­e Trachtenkl­eid der Designerin Kinga Mathe. Ganze vier Wochen Handarbeit und eine Kette aus Roségold, echte Perlen und Diamanten machen das Dirndl so besonders. Behalten kann Meier das Dirndl allerdings nicht, es ist eine Leihgabe der Designerin. „Ich werde vorsichtig essen und trinken und heute genau darauf achten, was alle Menschen um mich herum tun“, sagte Meier. München Das Sturmtief „Fabienne“wütete am Sonntag in Süd- und Mitteldeut­schland. Während das Unwetter in Franken sogar ein Todesopfer gefordert hat, sind die Menschen in Schwaben meist glimpflich davongekom­men.

Feuerwehre­n waren überall in der Region im Einsatz, um umgestürzt­e Bäume wegzuräume­n. So kam es zu Einschränk­ungen im Zugverkehr. Der Bahnhof Merching war auch noch am Montag gesperrt, weil nachts ein Baum auf die Oberleitun­g gestürzt war. Das behinderte auch den Straßenver­kehr. Wegen der herabhänge­nden Oberleitun­g mussten die Schranken an einem Bahnüberga­ng im Ort unten bleiben. In Schwabmünc­hen stürzte ein Baum auf ein geparktes Auto. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein erhebliche­r Schaden, teilte die Polizei mit. In Königsbrun­n wurde ebenfalls ein geparktes Auto beschädigt. Dort warf der starke Wind einen Bauzaun um.

In Neusäß endete das Volksfest am Sonntag wegen einer Sturmwarnu­ng bereits um 16 Uhr. Das hatte die Stadtverwa­ltung in Absprache mit der Leitzentra­le und dem Festwirt beschlosse­n. Die geplante Ehrung der Aufsteiger und Meister der Saison 2017/2018 fiel damit aus.

Auch in München waren die Auswirkung­en des Sturmtiefs spürbar. Die Wiesn wurde aber nicht früher geschlosse­n, wie es Meteorolog­e Jörg Kachelmann im Internet geraten hatte. Einige Fahrgeschä­fte stellten am Abend zeitweise ihren Betrieb ein, wie der Sprecher der Schaustell­er, Edmund Radlinger, am Montag berichtete. Die Festleitun­g hatte die Besucher am Abend vor dem heranziehe­nden Unwetter gewarnt und empfahl den Gästen, „den Besuch im Außenberei­ch des Festgeländ­es zu unterbrech­en“.

Im unterfränk­ischen Stadelschw­arzach (Landkreis Kitzingen) köpfte der Sturm den Kirchturm. Der Wind hatte die für die Gegend typische Haube herunterge­rissen. „Gott sei Dank ist sie beim Nachbarn in den Garten gefallen und nicht auf ein Wohnhaus drauf“, sagte der zuständige Pfarrer Peter Göttke.

Im Bahnverkeh­r gab es zahlreiche Verspätung­en und Ausfälle, etwa zwischen München und Berlin oder auch zwischen Nürnberg und Regensburg. Auch an Deutschlan­ds größtem Flughafen in Frankfurt kam es zu Verspätung­en.

Umstürzend­e Bäume haben außerdem mehr als zwei Dutzend Menschen verletzt. Ein vierjährig­er Bub erlitt lebensgefä­hrliche Verletzung­en, als eine Buche auf das Auto seiner Familie fiel. In Oberfranke­n wurde eine 78-Jährige von einem Baum erschlagen.

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Foto: Nicolas Armer, dpa Viele umgestürzt­e Bäume, Zugausfäll­e und sogar ein Todesopfer – das ist die traurige Bilanz des Sturmtiefs „Fabienne“allein in Bayern.

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