Mittelschwaebische Nachrichten
Wie soll der Feldweg künftig heißen
Ursberger Gremium beschäftigt sich mit einem Weg in Mindelzell und anderen Punkten
Ursberg Ein wahres Marathonprogramm hatten die Räte aus Ursberg bei ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause zu bewältigen. Dabei fanden interessante Diskussionen teils unter schwierigen Bedingungen statt, da sich eine Hornisse ins Sitzungszimmer verirrt hatte und partout nicht wieder rausfliegen wollte. ● DRW Küche Mit großem Interesse wurde den Ausführungen von Josef Liebl (Mitglied im Vorstand des Dominikus-Ringeisen-Werks), sowie Architekt Jochen Jakob aus Krumbach zum geplanten Umbau der Großküche innerhalb des Dominikus Ringeisen-Werkes (DRW) gelauscht. Diese sei zwar von außen betrachtet noch in Ordnung, im inneren Bereich fehle es jedoch an allen Ecken und Enden. Zudem sei die Küche nicht mehr den jetzigen veränderten Ansprüchen gewachsen, vor allem was die Belieferung der immer mehr ausgelagerten Wohngruppen betreffe.
Bisher würde ein Essen, das teilweise bis zu vier Stunden warm gehalten werden müsse, ausgeliefert. Die Planungen gehen in Zukunft dahin, drei Menüs sowie ein Diätge- richt kalt anzuliefern, welches dann in den Gruppen selbstständig erwärmt werden könne. Dafür wären einige größere Umbauten notwendig, welche allerdings ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebes durchgeführt werden könnten. Mit der neuen, dann zeitgemäßen Küche könnten nicht nur die Kundenzufriedenheit gesteigert und neue Kunden gewonnen werden, sondern durch diverse bauliche Maßnahmen würde auch eine große Energiekosteneinsparung damit einhergehen. Dem DRW wäre es in diesem Zusammenhang eben auch wichtig, die Gemeinde über dieses gut viereinhalb Millionen Projekt zu informieren. ● Gewerbebau Diskussionen kamen anschließend auf beim Bauantrag eines Bürgers auf Neubau einer Fertigungshalle mit Garage, da die Gemeinde ja gerade ein Gewerbegebiet ausweise und hier auch extra kleinere Parzellen zum Kauf anbiete. Die Voranfrage wurde ans Landratsamt zur rechtlichen Prüfung weitergeleitet.
Auch der nächste Bauantrag sorgte für unterschiedliche Meinungen. Auf einem Grundstück in Mindelzell soll ein Einfamilienhaus neu er- werden, dazu ein Carport und eine kleingewerbliche Werkstatt für Holz und Metall mit zwei Lagerhallen. Dabei sollten unterschiedliche Dachneigungen zur Ausführung kommen, was bei den Gemeinderäten nicht gut ankam. Allgemein wunderte man sich auch über die Bezeichnung Kleingewerbe, was der Größe der Lager und Verarbeitungshallen entgegenstand. Trotzdem wurde das Bauvorhaben grundsätzlich geprüft. Die Verwaltung wird bezüglich der unterschiedlichen Dachneigungen nochmals Kontakt zu den Bauwerbern aufnehmen, hieß es in der Ratssitzung. ● Feuerwehrübungsplatz Zum neuen Feuerwehrübungsplatz im Ortsteil Oberrohr gab es keine grundlegenden Einwände im Rahmen der Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange. In diesem Zusammenhang wurde auch beschlossen, beim Amt für ländliche Entwicklung einen Antrag auf Förderung im Rahmen der einfachen Dorferneuerung zu beantragen, was für 2018 noch Fördermittel in Höhe von 60 Prozent bringen würde. Für 2019 wären es nach jetzigem Stand nur noch 55 Prozent. Die Gesamtkosten dieses Projekts belaufen sich auf 172 000 Euro. ● Straßenerschließung Erschließungsbeiträge für die Straße „Stocket“in Mindelzell werden fällig. Die Höhe der Erschließungsbeiträge kann erst nach dem Abschluss der erstmaligen Herstellung berechnet werden, wenn alle für die Maßnahme notwendigen Rechnungen vorliegen. Und dieser Zeitpunkt ist eben deutlich später, als die technische Herstellung der Straße beendet war. Zudem muss nach der Fertigstellung eine Vermesrichtet sung durchgeführt und das Ergebnis notariell beurkundet werden. Jedenfalls beliefen sich die Gesamtkosten nun auf gut 562 000 Euro wovon die Gemeinde zehn Prozent übernimmt. Der Rest wird auf die Grundstücke am Stocket umgelegt, was zu einem Beitragssatz in Höhe von 41,20 Euro pro Quadratmeter führe. So wurde dieses auch festgesetzt. ● Feldwegbenennung Historisch interessant wurde es dann ganz zum Schluss. Für einen Feldweg auf der Gemarkung Mindelzell, an dem ein Hühnerstall gelegen ist, muss die Gemeinde einen Namen vergeben. Gemeinderat Schmid führte nun aus, dass der Weg als solcher seit Ewigkeiten mit dem Namen „Merks Hühle“versehen sei. Das Grundstück, auf dem der Hühnerstall angesiedelt ist, hieße „Am Speigel“. Ob sich daraus nicht ein Namen bilden lasse. Von anderer Seite wurde darauf hingewiesen, dass sich in der Fortführung des Weges ein Feldkreuz befinde, womit ein Name „Zum Feldkreuz“ebenfalls denkbar wäre. Mit der Hausaufgabe, sich über diese Namensmöglichkeiten Gedanken zu machen, wurde dann die öffentliche Sitzung geschlossen.