Mittelschwaebische Nachrichten
Firma Lingl feiert Jubiläum
Firmenjubiläum Ein Tag der offenen Tür am kommenden Samstag lockt Besucher mit Werksführungen und buntem Programm
Zum Firmenjubiläum lädt die Firma Lingl zu einem Tag der offenen Tür ein. Das Unternehmen blickt auf eine 80-jährige Geschichte zurück.
Krumbach Mit Stolz blickt die Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH auf ihre 80-jährige Unternehmensgeschichte. Ein Großteil dieser Jahre, nämlich seit 1961, steht in engem Zusammenhang mit der Stadt. Die Firma wurde von Hans Lingl im Jahre 1938 im oberbayerischen Weilheim gegründet und ist bis heute zu einem wichtigen Steuerzahler für Krumbach geworden und zugleich mit über 400 Mitarbeitern zu einem der bedeutsamsten Industriebetriebe gewachsen. Geschäftsführer Hugo Schneider: „Das sind acht Jahrzehnte voller Beständigkeit und Veränderung, aber auch voller Tradition und Innovation.“
Gefeiert wird am kommenden Samstag ab 12 Uhr am Firmensitz in der Nordstraße mit einem Tag der offenen Tür. Neben den Mitarbeitern sind auch deren Angehörige sowie alle Interessierten aus Krumbach und Umgebung willkommen. Geöffnet sind außerdem die Türen der Lehrwerkstätten. Die Besucher erhalten Einblicke in die praktische Ausbildung von zehn verschiedenen Berufen. Das Unternehmen investiert sehr viel in die Schulung junger Menschen und hebt sich mit einer Quote von mehr als zehn Prozent deutlich von der Branche ab. Geboten werden informative Werksführungen und bei leckerem Essen und Trinken sorgt der Musikverein Attenhausen für die musikalische Unterhaltung. Ein umfangreiches Rahmenprogramm, speziell auch für rundet das Geschehen auf dem Betriebsgelände ab.
Die Firma Lingl präsentiert sich heute als eine international erfolgreiche und vielseitig aufgestellte Unternehmensgruppe mit weltweit mehr als 500 Mitarbeitern. Der Firmensitz ist Anfang der 2000er-Jahre von Neu-Ulm nach Krumbach, wo bereits seit 1961 produziert wurde, verlegt worden.
Tochterunternehmen gibt es im württembergischen Lauda und im hessischen Butzbach mit je etwa 50 sowie in Manchester (Großbritannien) mit 20 Beschäftigten. Wichtigster Fertigungszweig ist wie bis- der Maschinen- und Anlagenbau für die Grobkeramik, also die Ziegel- und Dachplattenindustrie. Hier wird den Kunden von der Planung über die Konstruktion bis zur Fertigstellung alles aus einer Hand geboten. Weitere Bereiche der Produktion sind die Sanitärkeramik zur Herstellung von Waschbecken und WC-Zubehör. Hinzu kommen hitzebeständige Steine, Beton und feuerfeste Materialien für unterschiedlichste Öfen. Zum Programm gehören außerdem die technische Keramik zur Fertigung von Wabenkörpern für Pkw- und Lkw-Katalysatoren und Isolatoren für StromleiKinder, tungen. Geschäftsführer Schneider lässt erkennen, dass sich in letzter Zeit die Marktlage erheblich verändert hat: „Bis vor 3 Jahren hatte Lingl einen Exportanteil von 85 Prozent. Deshalb sind wir von der weltweit unsicheren Gesamtlage stark betroffen, obwohl das Geschäft mit den Nachbarstaaten Schweiz, Österreich und den Beneluxländern gut läuft.“Aber: „Wir haben diesen Trend erkannt, schaffen neue Kompetenzen mit Holz und setzen gleichzeitig auf Qualität, Zuverlässigkeit und höheres technisches Können.“
Diese „Umbruchstimmung“zeiher ge sich besonders beim Faktor Holz, das gegenüber dem Ziegel beim Wohn- und Gewerbebau eine immer größere Rolle spiele. Das Fazit daraus: Lingl hat die Vöhringer Firma SMB übernommen, einen anerkannten Maschinen- und Anlagenbauer für die holzverarbeitende Industrie und die Fertigung inzwischen weitgehend in die Krumbacher Werkhallen verlagert. Dazu Schneider: „Wir besitzen die Erfahrung für Öfen, die notwendigen Anlagen und Roboter und wissen, auch Holz wird vielfach in Sägereien und Möbelfabriken getrocknet und maschinell verarbeitet.“