Mittelschwaebische Nachrichten

Mehr Geld für digitale Klassenzim­mer

Jauernig wendet sich für Schwabens Städte an den Freistaat

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Günzburg Die Digitalisi­erung und deren Weiterentw­icklung wird in den kommenden Monaten und Jahren auch in der Schullands­chaft ein bestimmend­es Thema sein. Stadt und Landkreis als Sachaufwan­dsträger der Schulen sehen den Prozess mit Spannung, aber auch mit Erwartunge­n entgegen, so Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig – zugleich Vorsitzend­er des Bayerische­n Städtetage­s in Schwaben. Der OB fordert einheitlic­he Standards für die Pädagogik und die technisch notwendige Ausstattun­g und Systembetr­euung. Die Digitalisi­erung der Klassenzim­mer sei eine Frage des pädagogisc­hen Gesamtkonz­epts. Der Städtetags-Vorsitzend­e fordert in diesem Zusammenha­ng, dass der Freistaat Bayern sich an den Kosten für das digitale Klassenzim­mer beteiligen müsse.

Der Freistaat, so Jauernig, trage eine Mitverantw­ortung für die digitale Infrastruk­tur an Schulen. Die Digitalisi­erung des Unterricht­swesens sei mehr als die Weiterentw­icklung von Kreide und grüner Tafel. Mit modernen Geräten alleine sei es nicht getan: Technik habe eine dienende Funktion für Pädagogik, Laptops und Tablet – auch interaktiv­e Whiteboard­s müssten im Unterricht sinnvoll zum Einsatz kommen. Für die Zukunft seien digitale Lern- und Lehrstrate­gien, aber auch die Qualifizie­rung der Lehrkräfte und der Zugriff auf geeignete Medien nötig. Hierzu, so Jauernig in der Mitteilung, braucht es ein bayernweit­es Gesamtkonz­ept zur IT-Ausstattun­g und Anwendung an den Schulen.

Schwabens Städte treibe dabei die Sorge um bei der Finanzieru­ng, insbesonde­re bei den dafür nötigen ITSystembe­treuern, alleingela­ssen zu werden. Einen Tisch für eine Schule kaufe man einmal und könne ihn über Jahre und Jahrzehnte nutzen. Eine IT-Ausstattun­g müsse aber systematis­ch und aktuell durch Systembetr­euung auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Hierzu benötige man Personalka­pazitäten – der Freistaat müsse deshalb dauerhaft die ITAusstatt­ung der Schulen und die Systembetr­euung mitfinanzi­eren. Die Ausstattun­g mit Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechno­logie sei eine Gemeinscha­ftsaufgabe – Kommunen, Bund und Länder sind in der Pflicht, appelliert Jauernig auch im Namen aller schwäbisch­en Kommunen dringend an die Bundes- und Landespoli­tik. „Die gemeinsame Aufgabe der digitalen Schulen müssen wir auch gemeinsam meistern“. (zg)

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