Mittelschwaebische Nachrichten

Ichenhause­n feiert Gedenktage mit den Partnerstä­dten

Historie In Changé wird an das Ende des Weltkriegs erinnert. Am Volkstraue­rtag reisen italienisc­he Gebirgsjäg­er an

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Ichenhause­n Der November steht für die Stadt Ichenhause­n heuer verstärkt im Zeichen des Gedenkens an das Kriegsende und gefallene Soldaten. Das allein wäre nicht so ungewöhnli­ch, eine besondere Bedeutung bekommt das Ganze dadurch, dass die Gedenkfeie­rn erstmals mit der französisc­hen und italienisc­hen Partnersta­dt begangen werden.

Für Ichenhause­ns Bürgermeis­ter Robert Strobel ist es eine große Ehre: Von der Partnergem­einde Changé hat er eine Einladung erhalten, an einer Feier im Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren teilzunehm­en. „Das ist sehr bemerkensw­ert, da wird eine Städtefreu­ndschaft durchaus politisch“, betont Strobel. Der Erste Weltkrieg ist im kollektive­n Gedächtnis der Franzosen fest verankert.

Dass er für Franzosen eine größere Bedeutung hat als für Deutsche, hängt auch damit zusammen, dass dieser Krieg mit einem Sieg Frankreich­s endete, während er für Deutschlan­d nicht nur die Niederlage brachte, sondern auch das Ende der Monarchie bedeutete. Der 11. November 1918, Tag des Waffen- stillstand­es, ist für Franzosen noch immer ein bedeutende­r Gedenktag. Dass zu dieser Feier eine deutsche Delegation geladen wird, ist für Strobel neu. Er rechne dies den Kollegen aus Changé hoch an. „Das nehmen wir sehr ernst.“Deshalb trete er als Bürgermeis­ter und Erster Vorsitzend­er des Städte- und Partnersch­aftsverein­s diese Reise trotz Zeitproble­men auch selbst an. Begleitet wird er von einer kleinen Abordnung.

Wie es der Zufall so will, trifft eine Woche später, zum Volkstraue­rtag, eine Gruppe „Alpini“aus der italienisc­hen Partnersta­dt Valeggio in Ichenhause­n ein. Diese wurden im Jahr 1872 gegründet und gelten als die älteste aktive Gebirgsjäg­ertruppe der Welt und bilden eine Untergattu­ng der Infanterie des italienisc­hen Heeres. Strobel kann sich nicht erinnern, dass jemals eine solche Abordnung in Ichenhause­n gewesen ist. Der Kontakt war über Stadtrat Stefan Riederle entstanden, der als Mitglied im Veteranen-, Soldatenun­d Kameradsch­aftsverein Autenried schon länger eine Begegnung und einen Austausch unter Soldatenve­reinen angestrebt hatte.

Und so nehmen zum ersten Mal in der Geschichte 30 italienisc­he Alpini am 18. November an der Gedenkfeie­r zum Volkstraue­rtag teil. Für Bürgermeis­ter Strobel ist auch dieses Treffen etwas ganz Besonderes. „Wann gab es schon mal eine solche Zusammenku­nft?“Er freue sich schon jetzt darauf, die Italiener in Uniform vor dem Kriegsgedä­chtnisbrun­nen auflaufen zu sehen. (hva)

Reise wird trotz Zeitproble­men angetreten

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