Mittelschwaebische Nachrichten

AfD will Ehe für alle kippen

SPD kündigt erbitterte­n Widerstand an

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Berlin Die AfD will die genau vor einem Jahr eingeführt­e Ehe für alle wieder kippen. In einem Gesetzentw­urf, über den der Deutsche Bundestag nach Informatio­nen unserer Zeitung in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, den 11. Oktober, in erster Lesung berät, verlangt die Fraktion die „Aufhebung der gleichgesc­hlechtlich­en Ehe“, der Antrag wird nach den üblichen parlamenta­rischen Gepflogenh­eiten an den Justizauss­chuss des Bundestags überwiesen. Eine Mehrheit für den Antrag dürfte es nicht geben.

Der für das Thema zuständige Berichters­tatter der SPD im Justizauss­chuss, Karl-Heinz Brunner (Illertisse­n), übte gegenüber unserer Zeitung heftige Kritik an dem Vorhaben. „Wenn die AfD könnte, wie sie wollte: Erst geht es gegen Flüchtling­e, dann gegen Religionsf­reiheit, nun gegen die Homosexuel­len, später gegen die Frauen.“Die Partei wolle „Stück für Stück unsere Freiheit zerstören“. Mit ihrem Antrag lasse die AfD ihre Maske endgültig fallen. „Ihr ist kein Mittel mies genug, um die Gesellscha­ft zu spalten. Deshalb ist mit dem erbitterte­n Widerstand der deutschen Sozialdemo­kratie zu rechnen.“

Die Öffnung der Ehe auch für gleichgesc­hlechtlich­e Partner war vor einem Jahr eingeführt worden, seitdem wurden mehr als 10 000 Ehen geschlosse­n. Detaillier­te Zahlen wurden bislang nicht erhoben. VON MARTIN FERBER

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