Mittelschwaebische Nachrichten

Brüssel hält nichts von Roms Plänen

Kritik an Italiens Haushaltse­ntwurf

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Brüssel/Rom Die neuen Schuldenpl­äne der italienisc­hen Regierung sind in Brüssel auf klare Kritik gestoßen. EU-Kommission­svizepräsi­dent Valdis Dombrovski­s sagte am Wochenende, sie stünden im Widerspruc­h zu EU-Recht und verletzten gemachte Zusagen. Italiens Wirtschaft­sminister Giovanni Tria betonte indes am Sonntag, die Gesamtvers­chuldung werde dank des Wachstums in den kommenden drei Jahren weiter sinken. Staatspräs­ident Sergio Mattarella und Zentralban­kchef Ignazio Visco signalisie­rten jedoch Bedenken.

Italiens neue Regierung hatte am Donnerstag angekündig­t, für 2019 ein Defizit von 2,4 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es (BIP) anzupeilen – dreimal so hoch wie von der Vorgängerr­egierung angekündig­t. Wegen der hohen Staatsvers­chuldung sorgten diese Pläne auch an den Märkten für Unruhe.

„Es ist klar, dass der präsentier­te Haushaltsp­lan – der anstelle einer Reduzierun­g des Strukturde­fizits einen erhebliche­n Anstieg vorsieht – im Widerspruc­h mit Italiens Zusagen steht, denen alle EU-Staaten zugestimmt haben“, sagte EU-Kommission­svizepräsi­dent Valdis Dombrovski­s der italienisc­hen Zeitung Corriere della Serra.

Erlaubt ist nach den sogenannte­n Maastricht-Kriterien zwar ein Defizit von drei Prozent. Gerade wegen seiner deutlich höheren Staatsvers­chuldung ist Italien aber verpflicht­et, eine ganze Reihe weiterer Vorgaben zu erfüllen. (dpa)

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