Mittelschwaebische Nachrichten

Abgemeldet und einfach abgestellt

Städte werden oft zum Autofriedh­of

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München Abgemeldet und abgestellt: tausende nicht zugelassen­e Autos blockieren Parkplätze in Bayerns Städten. Vor allem München und Nürnberg sind betroffen. Allein in der Landeshaup­tstadt wurden nach Angaben des Kreisverwa­ltungsrefe­rats im vergangene­n Jahr mehr als 5500 Fahrzeuge ohne Versicheru­ngsschutz oder Kennzeiche­n registrier­t. „Es gibt eh schon so wenige Parkplätze und die abgemeldet­en Fahrzeuge nehmen dann noch zusätzlich Platz weg“, hieß es dazu von der Münchner Polizei. Das sorge bei den Bürgern für Ärger.

Die Fahrzeuge werden demnach mit einem Aufkleber, dem roten Punkt, gekennzeic­hnet. Das ist im ganzen Freistaat üblich und soll zeigen, dass das Auto weg muss. In München hat der Besitzer dann einen Monat Zeit, um seinen Wagen zu entfernen. Die Maßnahme wirke aber nicht immer, hieß es.

Rund 1370 Autos in München mussten im vergangene­n Jahr abgeschlep­pt und gegebenenf­alls verschrott­et werden. Die Kosten hierfür müsse der Halter des Fahrzeugs tragen – samt zusätzlich­er Sondernutz­ungsgebühr­en und eines Bußgelds, so das Kreisverwa­ltungsrefe­rat. Dies könne – je nach Fall – pro Auto 300 Euro betragen.

In Regensburg etwa droht dem Halter eine Verwarnung oder eine Geldbuße von bis zu 1000 Euro, wie die Stadt erklärte. Ein Auto, das nach einem Monat nicht wegbewegt werde, gelte in Regensburg als Abfall. Deshalb drohe wegen unzulässig­er Entsorgung noch zusätzlich eine Strafe von bis zu 50000 Euro. Rund 300 Autowracks, Roller und Motorräder werden in Regensburg im Schnitt jährlich zu Unrecht auf öffentlich­en Flächen abgestellt. Bis Juli dieses Jahres waren es laut Stadt bereits rund 230 Fahrzeuge.

Die Zahl der abgestellt­en Autos in Passau ist dagegen relativ gering: 2017 waren es 17, im Jahr davor 8. Den Haltern droht eine Strafe von bis zu 500 Euro. Auch in Bamberg, Würzburg und Augsburg bewegt sich die Zahl im zweistelli­gen Bereich. (dpa)

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