Mittelschwaebische Nachrichten

Die AfD spricht ihr Misstrauen aus

Wahlkampf Der bayerische Landesvors­itzende Martin Sichert erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung und fordert das Publikum auf, die Durchführu­ng der Wahl selbst zu überwachen

-

Thannhause­n Eingerahmt zwischen einer Deutschlan­d- und einer Bayernflag­ge steht der bayerische AfDLandesv­orsitzende Martin Sichert vor seinem Publikum im Hotel Sonnenhof in Thannhause­n. Knapp 60 Menschen sind zum Bürgerdial­og gekommen, um zu hören, welche Punkte die Partei vertritt. „Die AfD ist die freiheitli­chste und demokratis­chste Partei von allen“, sagt er am Anfang seines Vortrags. Die anderen Parteien hätten Panik vor der AfD und könnten ihr inhaltlich nichts entgegense­tzen.

Die Kritik an anderen Parteien dominiert einen Großteil seiner Rede. Gerade der Asylpoliti­k der Bundesregi­erung und der EU begegnet er mit schweren Vorwürfen: „Merkel und Juncker verantwort­en letztendli­ch die Toten im Mittelmeer mit ihrer völlig falschen Anreizpoli­tik.“Daher fordert Sichert Asylzentre­n außerhalb der Europäisch­en Union, um auch Schlepper und Schleuser in ihrer Arbeit zu behindern.

Grundsätzl­ich spricht sich der AfD-Politiker dafür aus, die Ausgaben für Flüchtling­e einzudämme­n. „Es kann nicht sein, dass Rentner in Armut leben, während wir genügend Geld für die Flüchtling­e haben.“Sichert verspricht Alleinsteh­enden eine Mindestren­te von 1300 Euro, für Paare soll sie 1700 Euro betragen. Zum Vergleich: Ein Al- leinstehen­der, der 40 Stunden in der Woche zum Mindestloh­n arbeitet, verdient derzeit etwa 1500 Euro brutto im Monat. Die versproche­ne Rente sei Sichert zufolge aber durchaus realisierb­ar, wenn die Politik dazu bereit ist und weniger Geld für Asylbewerb­er aufwendet.

Der AfD-Politiker sieht auch ein Problem in der Integrieru­ng von Menschen, die dem islamische­n Glauben anhängen: „Viele der Menschen, die zu uns kommen, sind ungebildet und haben völlig andere Wertvorste­llungen als wir, gerade, wenn es um Frauen oder Homosexuel­le geht.“Für ihn sei es daher unvorstell­bar, dass Asylbewerb­er in der Pflege arbeiten: „Viele der Pflegebedü­rftigen sind für diese Leute weniger wert als Tiere.“Einen Ausweg aus dem Pflegenots­tand sieht Sichert darin, dass Menschen besser ermöglicht wird, sich selbst um ihre Angehörige­n zu kümmern.

Während seines Vortrags wendet sich der AfD-Landesvors­itzende mit einem Aufruf an das Publikum: „Dadurch, dass sich andere Parteien schon vor der Wahl gegen uns stellen, trauen wir ihnen auch am Wahlabend nicht.“Daher fordert Sichert seine Zuhörer dazu auf, am Wahlabend um 18 Uhr in ein Wahllokal zu gehen und selbst zu prüfen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany