Mittelschwaebische Nachrichten
VfL-Damen bleiben oben
Eigentlich läuft alles, doch am Ende kippt das Spitzenspiel fast
Winkelhaid In einer nervenaufreibenden Schlussphase haben die Handballerinnen des VfL Günzburg das Spitzenspiel der Landesliga Nord in Winkelhaid gewonnen und verteidigen die Tabellenführung. „Am Ende zählen die zwei Punkte und die Erfahrung der letzten Minuten. Beim 22:22 hätte es auch in die andere Richtung laufen können“, resümierten die beiden Trainer Peter und Jürgen Kees.
Nach einem ausgeglichenen Beginn konnten sich die Weinroten bis auf fünf Tore absetzen, schafften es aber nicht, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Erst Tanja Stoll und Alena Harder erlösten die mitgereisten Fans mit ihren drei Treffern in den Schlussminuten zum Endstand von 22:25.
Schon vorher war klar, dass das Duell im Süden von Nürnberg eine Herausforderung für die Weinroten werden würde. Der bis dahin ungeschlagene TSV Winkelhaid wurde in der Vorsaison in der Landesliga Nord – ebenso wie der VfL in der Südstaffel – Dritter. Zudem war es der erste Heimauftritt der Gastgeber und dementsprechend motiviert gingen sie von Beginn an zu Werke.
Der Günzburger Angriff konnte nicht an die Leistung der ersten beiden Partien anknüpfen, ungewohnt viele Fehler und Abstimmungsprobleme sorgten dafür, dass die Gäste nach zehn Minuten lediglich drei Treffer erzielt hatten. Über eine stabile Abwehr vor Torhüterin Lisa Gremmelspacher kämpften sich die Günzburgerinnen dann ins Spiel und gingen nach einem Zwischenstand von 7:7 erstmals mit 11:7 in Führung. Winkelhaid ließ sich allerdings nicht abschütteln, beim Stand von 12:15 wurden die Seiten gewechselt.
Diesen Vorsprung bauten die Weinroten zu Beginn der zweiten Halbzeit auf fünf Tore aus, die Abwehr funktionierte, doch der Angriffsmotor stockte weiterhin. Beim Spielstand von 16:21 neun Minuten vor Abpfiff hätte das Spiel längst entschieden sein können, stattdessen kippte die Partie. Die Gastgeberinnen gingen volles Risiko, brachten vorn die siebte Feldspielerin und stellten bis zum Ende auf eine offensive Abwehrvariante um. Das brachte den VfL nun endgültig aus dem Konzept, ein 6:1-Lauf bescherte den Fränkinnen das zwischenzeitliche Unentschieden. Doch in den letzten drei Minuten hielt Elena Hoffmann im Günzburger Tor ihren Kasten sauber und das Spiel endete noch mit einem Günzburger Sieg.
Nach den zwei deutlichen Auftaktsiegen war dies eine wichtige Erfahrung für die junge Mannschaft, die nun am kommenden Sonntag zum Derby in Gundelfingen antreten muss. (zg) VfL Günzburg Aindling Die TSG Thannhausen hat die nächste Klatsche kassiert. Beim TSV Aindling musste das Bezirksliga-Schlusslicht ein 0:6 hinnehmen. Ist man vom Aufsteiger in dieser Saison eine schwache Defensivleistung inzwischen gewohnt, so präsentierte sich die Elf von Trainer Anil Zambak in diesem Spiel auch nach vorne harmlos und spielte wie ein Absteiger.
Im Gedenken an den vor knapp drei Wochen verstorbenen Aindlinger Fußballer Mathias Jacobi begann die Bezirksligapartie mit einer Schweigeminute. Die Aindlinger trugen am rechten Oberarm auch eine schwarze Binde. Kurz nach Anpfiff prüfte Thannhausens Mesut Yildiz erstmals Florian Peischl im TSV-Kasten, dann hob Patrick Stoll die Kugel auf das Tornetz. Die TSG wirkte zunächst keineswegs so hilflos, wie es der Tabellenplatz vermuten ließe.
Doch im Laufe der Partie wurden die fußballerischen Defizite der Thannhauser immer offenkundiger. Der Aindlinger Simon Knauer stand innerhalb kurzer Zeit gleich drei Mal vor dem 1:0. Das ging vor der Pause auf das Konto von Patrick Stoll, der die Kugel überlegt ins lange Eck beförderte. Treffer Nummer zwei an diesem sonnigen Sonntagabend kam auf kuriose Weise zustande. Knauer profitierte von einem Ballverlust und versuchte sich mit einem Fernschuss von der Mittellinie aus. Weil Keeper Ozan Hakin – nicht zum ersten Mal – zu weit vor seinem Kasten stand, flutschte die Kugel in die Maschen.
TSV-Kapitän Patrick Modes hatte nach dem Wiederanpfiff das 3:0 auf dem Kopf. In diesem Fall galt die Devise: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Als Hakin den Ball ausgesprochen leichtfertig an Knauer verlor, kam der Kapitän zu seinem Treffer. Das Duell der beiden ehemaligen Bayernligisten war längst ungleich geworden, die Gäste wurden immer mehr zu einem Spielball. Modes legte Knauer die Kugel zum 4:0 vor, doch die trudelte am linken Pfosten vorbei ins Aus. Es spielte nur noch Aindling, daher kam Modes auch zu seinem zweiten Treffer. Kurz darauf bereitete er mustergültig das 5:0 vor, das Knauer lockerlässig wie im Training gelang. Dann durfte auch noch Schöttl die Kugel über die Linie spitzeln.
TSG-Coach Zambak war bedient: „Wir haben versucht, mitzuhalten. Das ist uns in den ersten 35 Minuten gut gelungen. Von den sechs Toren sind vier oder fünf durch Eigenfehler entstanden. Wir haben viele verletzte Spieler, die fehlen uns einfach. Ich hoffe, dass sie bald zurückkehren werden. Wir müssen schauen, dass wir jetzt von Woche zu Woche Punkte holen, anders geht es nicht. Aber Aindling hat einfach Qualität.“ LANDESLIGA SÜD, C-JUGEND W