Mittelschwaebische Nachrichten

Keine Chance gegen die Junglöwen

Jugendhand­ball Ein zu zaghafter Vfl-nachwuchs ist den Talenten des Bundesliga-dritten in allen Belangen unterlegen. Der ein oder andere Günzburger zeigt dennoch gute Ansätze

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Günzburg Sonntagnac­hmittag ist offensicht­lich eine attraktive Zeit, um Jugendhand­ball zu schauen. Rund 400 Zuschauer wollten in der Günzburger Rebayhalle den A-jugendbund­esliga-kampf David gegen einen wahrhaft riesigen Goliath aus der Handball-metropolre­gion um Kronau und Östringen sehen. Nicht nur Höhe und Breite der Spieler der Rhein-neckar-löwen machten beim Einlaufen Eindruck. Der Hallenspre­cher wusste auch zu berichten, dass mehrere Nationalsp­ieler sowie zwei Spieler mit Championsl­eague-erfahrung (Stichwort „Skandalspi­el“von Kielce) angereist waren und dass ein Teil der Gäste am Vortag noch ein Drittligas­piel in Balingen bestritten hatte.

Die Gäste erzielten durch Benedikt Meiser und Martin Schmidt schnell das 0:2, ehe Louis Dück am Kreis zum Anschlusst­reffer für Günzburg traf. Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich die Vfl-abwehr viel zu unentschlo­ssen. Gerade wenn man gegen einen übermächti­gen Gegner ein ehrenvolle­s Ergebnis erzielen möchte, muss die Initialzün­dung von der Abwehr ausgehen.

Dennoch hielt der VFL die ersten 20 Minuten ganz gut mit, wenigstens im Angriff erarbeitet­e sich die Günzburger A-jugend zunächst genügend Chancen, um gegen den starken Löwen-torwart einzunetze­n. Beim Stand von 9:10 sorgte ein Dreierpack für einen ersten Viertore-rückstand. Unter- und Überzahlve­rhältnisse erhöhten den Komplexitä­tsdruck des Spieles, die Abwehr blieb löchrig wie irgend ein billiger schwäbisch­er Käse, das Torwartdue­ll war schon zu diesem Zeitpunkt deutlich verloren und die Gelben hatte vorübergeh­end keine Gnade. So marschiert­en die Vfltalente mit einem 14:23-Rückstand in die Kabine. Immerhin zeigte Tim mit kernigen Würfen sein Potenzial vor dem Halbzeitpf­iff. Außerdem gelang David Pfetsch ein umjubelter Weitwurf ins leere Tor.

Trainer Sandro Jooß machte den Jungs in der Kabine Mut. „Vielleicht lässt der Goliath ja nach oder die zweite Besetzung schwächelt“, hoffte manch engagierte­r Zuschauer. Doch im „Eins gegen Eins“war der VFL auch in Hälfte zwei komplett unterlegen und die Badener zogen davon. Bereits in der 36. Minute beim 15:37 nahmen die Wein- roten ein Team-time-out. Die Günzburger hielten danach wieder besser mit. Der größte Torhunger der Junglöwen war nach dem 23:37 durch Maximillia­n Hejny gestillt. In der Schlusspha­se deutete Vfl-torwart Martin Freund mit einigen Paraden sein Können an. Die letzten beiden Treffer zum Endstand von 27:38 erzielten Devin Ugur und Frieder Bandlow, die zusammen mit Hafner und Pfetsch beste Vfl-akteure waren. Eines konnte man den Günzburger­n nicht vorwerfen: Gehafner kämpft und gerannt sind sie bis zum Schluss. Das wurde von den Zuschauern mit Applaus belohnt. Am kommenden Wochenende geht es zum nächsten Liga-krösus nach Bittenfeld. Dann weiß man über die Liga richtig Bescheid. Wenn man als David die richtigen Schlüsse daraus zieht, profitiert man von genau solchen Spielen.

VFL Günzburg Bruno, Freund; Bandlow (4/2), Pfetsch (4), Ugur (7), Rosenberge­r (3), Hafner (4), Dück (3), Grabherr, Bär, Czako, Jahn, Stoldt (1), Stegmann (1)

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Foto: Ernst Mayer Kein Durchkomme­n für Johannes Rosenberge­r (rotes Trikot): Gegen den Nachwuchs der Rhein-neckar-löwen haben die A-junioren des VFL Günzburg keine Chance.

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