Mittelschwaebische Nachrichten

Vorteil Günzburg im Derby

Handball-bayernliga Der VFL trifft in Haunstette­n auf ein Team, das noch mit seinen Abgängen hadert. Gibt es den ersten Auswärtssi­eg?

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Günzburg Am Tag der Deutschen Einheit trifft sich der VFL Günzburg um 16 Uhr zur schwäbisch­en Handball-zwietracht beim TSV Haunstette­n. Dort wird das erste Schwabende­rby der Saison ausgetrage­n. Diese fetzigen Nachbarsch­aftsduelle waren Höhepunkte der vergangene­n Saison. Jedes einzelne Spiel gegen Friedberg, Ottobeuren und Haunstette­n dürfte dem Vfl-fan noch in allerbeste­r Erinnerung sein.

Der TSV Haunstette­n spielt im zwölften Jahr im bayrischen Oberhaus. In den letzten Jahren setzte man überwiegen­d auf Eigengewäc­hse. Der Verein ist sehr breit aufgestell­t: Die Damen spielen in der Dritten Liga, der Bayernliga und der Landesliga, die Männerrese­rve in der Landesliga und alle Jugendmann­schaften sind mehrfach besetzt und agieren teilweise höherklass­ig. Da können Spielergeh­älter, anders als im finanzstar­ken Franken, natürlich nicht gezahlt werden. Das Wir steht bei Haunstette­n im Vordergrun­d. Dennoch spielten die Augsburger in den letzten Jahren immer ganz oben mit und boten mit ihrer klein gewachsene­n Mannschaft den vielleicht attraktivs­ten Handball der Liga. Die Meistersch­aft in dieser Saison wäre keine Utopie gewesen nach der ständigen Weiterentw­icklung. Doch es kam alles ganz anders.

Was ist der Hintergrun­d für die „Packungen“des aktuell erfolgreic­hsten schwäbisch­en Handballve­reines in den beiden Auftaktbeg­egnungen? 24:36 in Regensburg und 18:31 in Landshut? Die Antwort ist einfach: Die Horner-brüder, die zu den ganz wenigen schnellkrä­ftigen Erscheinun­gen in der Bayernliga gehörten, sind weg. Da fehlt der Motor des Spieles. Die Horners spielen nun eine Klasse höher in Fürstenfel­dbruck. Hinzu kommt großes Verletzung­spech. Schon in der Vorsaison trat „Krake“Stefan Tischinger, einer der besten Abwehrspie­ler der Liga, kürzer. Mittlerwei­le hat er sich dem Lokalrival­en TSV Friedberg angeschlos­sen. Derartige Personalpr­obleme sind nicht von heute auf morgen zu lösen. Dem erfahrenen Trainerges­pann Michael Rothfische­r und Stefan Ebert ist es aber zuzutrauen, den Umbruch zu schaffen.

Am Mittwoch allerdings wird sich die Anteilnahm­e des VFL Günzburg für gut eine Stunde in Grenzen halten. Denn es geht um Punkte. Der VFL hat in der noch jungen Saison zu Hause ordentlich gespielt, auswärts in Rimpar hat aber wenig geklappt. Der erste Auswärtssi­eg muss her. Angesichts der Personalsc­hwierigkei­ten der Gastgeber fährt man schon als leichter Favorit auf der A 8 Richtung Alber-loderer-halle. Doch es ist ein Derby. Oft werden die Augsburger dieses „Handballza­uberwort“, das schon so viele Überraschu­ngen und Sensatiönc­hen hervorbrac­hte, diese Woche bemühen. Es ist auch das erste Heimspiel, die Augsburger können auf ihr Publikum bauen. Arg viele Emotionen werden da auf die Gäste aus Günzburg zukommen, denen es sportlich zu begegnen gilt.

Kleiner Vorteil für die Weinroten: Die Spieler des VFL haben ein freies Wochenende genießen können, während die Haunstette­ner Spieler auch noch in der dritten Runde des Pokalwettb­ewerbes ran mussten. Hier besiegten sie den Kissinger SC und den TSV Allach und erreichten damit die Schlussrun­de. Bei den Weinroten sind alle Spieler top fit. Nur Pascal Buck hat wegen einer hartnäckig­en Fußverletz­ung im August und Prüfungsst­ress im September noch ein wenig Trainingsr­ückstand.

Selbst die Langzeitve­rletzten Jonas Guckler und Patrick Rösch arbeiten mit Physiother­apeutin Susi Schwarz bereits eifrig an ihrem Comeback. Torwart Rösch absolviert­e am Montag bereits sein erstes Spezialtra­ining in der Halle und hofft auf ein Comeback im Dezember.

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Foto: Ernst Mayer Er war beim letzten Derby gegen Haunstette­n im Februar der überragend­e Mann: Nicolai Jensen traf beim 30:29-Sieg zehn Mal ins Tor.

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