Mittelschwaebische Nachrichten

Wo Fahrer langsam sein müssen

Das bedeutet Schrittges­chwindigke­it

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Immer wieder ist im Verkehr von Schrittges­chwindigke­it die Rede – doch wie schnell ist das eigentlich und wo gilt sie? „Als Schrittges­chwindigke­it wird eine Fahrgeschw­indigkeit zwischen vier und sieben Kilometer pro Stunde angesehen“, sagt Karsten Raspe vom TÜV Thüringen. Die Straßenver­kehrsordnu­ng legt zwar keinen generellen Wert fest, dennoch sehe die Rechtsprec­hung die Schrittges­chwindigke­it in diesem Geschwindi­gkeitsbere­ich, erläutert er.

Die Tachos moderner Fahrzeuge können solche niedrigen Geschwindi­gkeiten ohne Weiteres anzeigen. Bei älteren Fahrzeugen springt der Tacho hingegen meistens erst bei zehn km/h an. Hier appelliert Raspe an den gesunden Menschenve­rstand: Das Tempo sei dann etwas niedriger zu wählen, bevor der Zeiger des Tachos ausschlägt. „Außerdem kann sich der Autofahrer immer auch an der Gehgeschwi­ndigkeit von Passanten orientiere­n“, sagt der TÜV-MANN.

„Schrittges­chwindigke­it muss in allen verkehrsbe­ruhigten Bereichen gefahren werden“, erklärt der Verkehrsex­perte. Diese sind mit einem Verkehrssc­hild gekennzeic­hnet: Es zeigt auf hellblauem Grund ein Haus, ein Auto und im Vordergrun­d einen Erwachsene­n mit einem Ball spielenden Kind. Vielen Autofahrer­n ist das Verkehrssc­hild auch als „Spielstraß­e“bekannt. Darüber hinaus darf an öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, in der Regel an Straßenbah­nen, rechts nur in Schrittges­chwindigke­it vorbeigefa­hren werden, wenn diese halten und die Fahrgäste ein- oder aussteigen. Falls nötig, müssen Autofahrer anhalten und warten.

Stoppt ein Linienbus oder ein Schulbus an der Haltestell­e mit eingeschal­tetem Warnblinkl­icht gilt: Auch hier dürfen andere Fahrzeuge nur Schritt fahren. „Das gilt auch für den Gegenverke­hr auf derselben Fahrbahn“, sagt Raspe.

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Foto: Friso Gentsch, dpa Dieses Schild bedeutet: Schrittges­chwindigke­it fahren.

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