Mittelschwaebische Nachrichten
Die Thannhauser Turnhalle wird teurer
Volle Auftragsbücher bei Bau- und Handwerksbetrieben führen zu Kostensteigerungen
Thannhausen Es ist die gute Konjunkturlage, die den Mitgliedern des Schulverbands Thannhausen Sorgen bereitet. In der derzeit laufenden umfassenden Sanierung der Dreifachturnhalle der Mindelstadt ergibt sich eine weitere Kostensteigerung von 400 000 Euro. Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Schulverbands bekannt.
Im Mai hatte man nach weiteren Auftragsvergaben bereits mit einer Summe von 5,7 Millionen Euro kalkuliert. Jetzt stehen 6,1 Millionen im Raum. Damit wird die ursprüngliche Summe, die die Planer zu Beginn der Maßnahme 2016 berechnet hatten, um rund 1,7 Millionen Euro überschritten. Damals war man von 4,4 Millionen ausgegangen. Leider sei auch die aktuelle Summe nur zum Teil aussagekräftig, so Thannhausens Bürgermeister Georg Schwarz. Ein Teil der Leistungen sei noch nicht ausgeschrieben.
Das Planungsbüro begründete dies mit vollen Auftragsbüchern bei den Bau- und Handwerksbetrieben. Teilweise habe man auf öffentliche Ausschreibungen gar keine Angebote erhalten und musste neu ausschreiben. Bei der Vergabe der Dachabdichtung habe man mit Mühe und Not eine Firma gefunden, die den Auftrag angenommen habe. Für die Trockenbauarbeiten gebe es momentan noch keine Angebote.
Die
Vertreter
der
Gemeinden zeigten sich über die Mehrkosten nicht glücklich. Es gebe aber leider keinen Weg zurück, konstatierte Schwarz angesichts des fortgeschrittenen Sanierungsprozesses: „Das gefällt uns nicht, aber wir müssen da durch.“Jetzt ginge es darum, zu prüfen, wie und wo man Kosten einsparen könne.
Das größte Potenzial diesbezüglich sah das Planungsbüro im Bereich des Fußbodens für die Nebenräume. Ursprünglich sei aus funktionalen und technischen Gründen ein sogenannter Bitumen-terrazzo geplant gewesen. Mit Zementestrich und Linoleum könnten hier gegebenenfalls Kosten eingespart werden, wenngleich sich durch die Materialänderung technische Schwierigkeiten, aufgrund von unterschiedlichen Fußbodenhöhen, ergäben.
Die Mitglieder des Schulverbands wünschten sich hier eine detaillierte Kostenaufstellung. Erst dann könne eine Entscheidung getroffen werden.
Der Termin der Fertigstellung verzögere sich aktuell um drei bis vier Wochen, lautete die Auskunft des Planungsbüros auf die Frage von Stefan Herold. Ursprünglich war der Beginn des kommenden Schuljahrs dafür anvisiert worden.