Mittelschwaebische Nachrichten

Das Auto war nur noch ein Haufen Schrott

Warum es viel schlimmer hätte kommen können auf der A 8 und was die Arbeit der Einsatzkrä­fte erschwert

- VON TILL HOFMANN (mit zg)

Jettingen-scheppach Die Formulieru­ng „Glück im Unglück“wird oft strapazier­t. Beim Unfall am Dienstagmo­rgen gegen 4.49 Uhr auf der A 8 kurz vor der Anschlusss­telle Burgau trifft sie zu. Denn das Auto, aus dem der Fahrer nach einem Auffahrunf­all noch aussteigen konnte, war wenig später nur noch ein Haufen Schrott.

Doch der Reihe nach: Der Autofahrer war in Richtung Stuttgart unterwegs und unmittelba­r vor der Anschlusss­telle auf einen Lastwagen gefahren. Augenzeuge­n hatten Polizeiang­aben zufolge beobachtet, wie der Wagen zuvor auf dem Seitenstre­ifen unterwegs war und von dem Fahrer dann nach links auf die rechte Fahrspur zurückgezo­gen wurde. Bei diesem Manöver prallte der 25 Jahre alte Mann aus München mit seinem Auto auf den vor ihm fahrenden Laster. Er kam mit dem Wagen ins Schleudern und überschlug sich. Der Pkw blieb, nachdem er laut Polizei in die linke Betongleit­wand gestoßen war, auf der mittleren Fahrspur liegen. Der 25-Jährige war nur leicht verletzt und stieg selbststän­dig aus dem Fahrzeug aus. Der Fahrer des beschädigt­en Lastwagens hatte den Anstoß bemerkt und hielt mit seinem neuen, zu überführen­den Tanklastzu­g mit Warnblinke­r auf dem Seitenstre­ifen an. Das sah der Lenker eines nachfolgen­den Tanklaster­s und zog nach links, um Platz zu machen. Dort lag aber das unbeleucht­ete Wrack. Es kam zu einem Zusammenst­oß, bei dem glückliche­rweise nur die Front des Lastwagens beschädigt wurde und der Gastank unbeschädi­gt blieb. Nachdem kurz zuvor noch ein Pkw über die abgerissen­e Fahrzeugtü­r des Münchners gefahren war, waren insgesamt vier Fahrzeuge an dem Unfall beteiligt.

Der Unfallveru­rsacher war laut Polizei alkoholisi­ert. Deshalb wurde noch vor Ort sein Führersche­in sichergest­ellt. Der Gesamtscha­den wird auf etwa 40 000 Euro geschätzt.

Die Autobahn war in Richtung Stuttgart komplett blockiert. Erst ab 7.30 Uhr konnten zwei Fahrstreif­en wieder frei gegeben werden. Wegen der fehlenden Rettungsga­sse kamen die Bergungsfa­hrzeuge nicht durch. Das bestätigte unserer Zeitung auch der Geschäftsf­ührer des Autobahnbe­treibers Pansuevia, Robert Schmidt. Allein sein Autobahnme­ister habe eine dreivierte­l Stunde für eine etwa drei Kilometer lange Autobahnfa­hrt in der unzureiche­nd gebildeten Rettungsga­sse gebraucht. Eine neue Masche sei, dass Bus- und Lastwagenf­ahrer, sobald sie merkten, dass sich ein Stau bilde, auf die zweite oder dritte Fahrspur wechselten. Wenn die Fahrzeuge dann dicht an dicht stehen, sind Lkw und Busse wegen ihrer Größe rangierunf­ähig, so Schmidt.

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Foto: Mario Obeser Das blieb von dem Wagen des Unfallveru­rsachers übrig, nachdem ein Tanklaster das unbeleucht­ete Wrack auf der A8 nicht gesehen hatte und es zum Zusammenst­oß kam. Zum Glück wurde der Lkw-gastank dabei nicht beschädigt.

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