Mittelschwaebische Nachrichten

Erinnerung­en an den Leipheimer Fliegerhor­st

In das Museum kamen zahlreiche Besucher. Viele sind auch heute noch mit dem ehemaligen Luftwaffen­standort verbunden

- VON PETER WIESER

Leipheim

Am Freitag ist das Ehrenmal, das im Fliegerhor­stmuseum in Leipheim wieder aufgebaut wurde, bei einem Festakt feierlich gesegnet worden. Am Samstag hatten die Mitglieder des Museums dann anlässlich seines zehnjährig­en Bestehens zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

Viele der Besucher waren gekommen, weil der ehemalige Leipheimer Fliegerhor­st für sie mit Erinnerung­en an frühere Zeiten verbunden ist. Unter ihnen waren beispielsw­eise Werner Holl aus Auerbach und Ute Ruhland aus Burgau. Mit der Bell UH-1D, dem Hubschraub­er inmitten des Museums, sei er selbst schon geflogen, als er in Penzing stationier­t gewesen war. Und einen Alpha Jet habe er, wenn überhaupt, bisher nur in der Luft gesehen, sagte Werner Holl. „Da spielen Erinnerung­en mit.“Uli Huber aus Goldbach hatte von 1967 bis 1971 als Flugzeughy­drauliker selbst vier Jahre auf dem Leipheimer Fliegerhor­st verbracht und hat damit ebenfalls einen Bezug zu dem Areal. Bei der Fiat G 91, einem Jagdbomber, der von 1956 bis 1966 gebaut wurde und von der sich im Museum ebenfalls ein Exemplar befindet, habe er nebenbei immer wieder einmal den Bremsschir­m verpackt. Und auf dem VW Iltis, dem Nachfolger des ausgestell­ten DKW Munga, habe er sogar seinen Bundeswehr­führersche­in gemacht.

Interessie­rt zeigten sich auch Simon, elf Jahre alt und der sechsjähri­ge David aus Offingen – ihr Papa sei als Zeitsoldat am Leipheimer Fliegerhor­st gewesen. Martin Schmid von den Günzburger Funkamateu­ren gab ihnen anhand von Fernschrei­ber und Lochstreif­en einen kleinen Einblick in historisch­e Funk- und Nachrichte­ntechnik.

Mit dem Museum soll die Erinnerung an die Historie des Fliegerhor­sts von 1935 bis zu dem Zeitpunkt, als der Bundeswehr­standort geschlosse­n wurde, unter neutralen und historisch­en Gesichtspu­nkten erhalten bleiben. „Viele Menschen verdrängen dies, aber es ist Teil unserer Geschichte“, betont Holger Siegel, der Vorsitzend­e des Vereins. Bei vielen Jüngeren sei der Bezug dazu verloren gegangen. Vor Kurzem wurde das Museum um zwei weitere Exponate, eine Fouga Magister, ein Schul- und leichtes Kampfflugz­eug sowie ein Mehrzweckf­lugzeug, eine Do 28 D Skyservant, erweitert.

ODas Fliegerhor­stmuseum ist von April bis Ende Oktober jeweils sonntags von 14 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Der Verein möchte damit auch Personen, die weniger an Geschichte interessie­rt sind, diese nahebringe­n.

Den Bremsschir­m selbst verpackt

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Foto: Wieser Simon (Mitte) und David aus Offingen ließen sich von Martin Schmid erklären, wie die Kommunikat­ion mit Fernschrei­ber und Lochstreif­en funktionie­rte.

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