Mittelschwaebische Nachrichten
Erinnerungen an den Leipheimer Fliegerhorst
In das Museum kamen zahlreiche Besucher. Viele sind auch heute noch mit dem ehemaligen Luftwaffenstandort verbunden
Leipheim
Am Freitag ist das Ehrenmal, das im Fliegerhorstmuseum in Leipheim wieder aufgebaut wurde, bei einem Festakt feierlich gesegnet worden. Am Samstag hatten die Mitglieder des Museums dann anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
Viele der Besucher waren gekommen, weil der ehemalige Leipheimer Fliegerhorst für sie mit Erinnerungen an frühere Zeiten verbunden ist. Unter ihnen waren beispielsweise Werner Holl aus Auerbach und Ute Ruhland aus Burgau. Mit der Bell UH-1D, dem Hubschrauber inmitten des Museums, sei er selbst schon geflogen, als er in Penzing stationiert gewesen war. Und einen Alpha Jet habe er, wenn überhaupt, bisher nur in der Luft gesehen, sagte Werner Holl. „Da spielen Erinnerungen mit.“Uli Huber aus Goldbach hatte von 1967 bis 1971 als Flugzeughydrauliker selbst vier Jahre auf dem Leipheimer Fliegerhorst verbracht und hat damit ebenfalls einen Bezug zu dem Areal. Bei der Fiat G 91, einem Jagdbomber, der von 1956 bis 1966 gebaut wurde und von der sich im Museum ebenfalls ein Exemplar befindet, habe er nebenbei immer wieder einmal den Bremsschirm verpackt. Und auf dem VW Iltis, dem Nachfolger des ausgestellten DKW Munga, habe er sogar seinen Bundeswehrführerschein gemacht.
Interessiert zeigten sich auch Simon, elf Jahre alt und der sechsjährige David aus Offingen – ihr Papa sei als Zeitsoldat am Leipheimer Fliegerhorst gewesen. Martin Schmid von den Günzburger Funkamateuren gab ihnen anhand von Fernschreiber und Lochstreifen einen kleinen Einblick in historische Funk- und Nachrichtentechnik.
Mit dem Museum soll die Erinnerung an die Historie des Fliegerhorsts von 1935 bis zu dem Zeitpunkt, als der Bundeswehrstandort geschlossen wurde, unter neutralen und historischen Gesichtspunkten erhalten bleiben. „Viele Menschen verdrängen dies, aber es ist Teil unserer Geschichte“, betont Holger Siegel, der Vorsitzende des Vereins. Bei vielen Jüngeren sei der Bezug dazu verloren gegangen. Vor Kurzem wurde das Museum um zwei weitere Exponate, eine Fouga Magister, ein Schul- und leichtes Kampfflugzeug sowie ein Mehrzweckflugzeug, eine Do 28 D Skyservant, erweitert.
ODas Fliegerhorstmuseum ist von April bis Ende Oktober jeweils sonntags von 14 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Der Verein möchte damit auch Personen, die weniger an Geschichte interessiert sind, diese nahebringen.
Den Bremsschirm selbst verpackt