Mittelschwaebische Nachrichten

Drei Punkte für die „zwölf Aufrechten“

Wie der SC Bubesheim zum verdienten Heimsieg gegen den TSV Gersthofen kommt

- VON JAN KUBICA

Bubesheim Karl Dirr atmete nach dem Schlusspfi­ff erst einmal ganz tief durch. 2:1 (1:0) hatte sein SC Bubesheim gerade das Verfolgerd­uell der Fußball-bezirkslig­a Nord gegen den TSV Gersthofen gewonnen. „Verdient“, wie Gäste-trainer Florian Fischer einräumte. Er hatte den entscheide­nden Unterschie­d zwischen den beiden Teams genau dort gesehen, wo ihn auch Dirr erkannte, indem er zusammenfa­sste: „Es geht derzeit bei uns nur über den Willen und den Teamgeist. Und wir wollten den Sieg mehr.“

170 Augenzeuge­n sahen ein fußballeri­sch gutes, temporeich­es Bezirkslig­a-spiel mit vielen Zweikämpfe­n und trotzdem jederzeit fairer Spielgesta­ltung von beiden Seiten. Dass sich der Gersthofer Okan Yavuz in der Schlusspha­se innerhalb von vier Minuten zwei Verwarnung­en einhandelt­e und ein bisschen früher als die anderen 21 Kicker vom Feld musste, ändert an dieser Einschätzu­ng nichts; da war ein bisschen Frust im Spiel.

Schon vor dem Anpfiff musste der personell gebeutelte SCB wieder einmal umbauen. Für den verletzten Stammtorwa­rt Simon Zeiser und seinen kurzfristi­g erkrankten Ersatzmann Johannes Kircher zog also Torwart Nummer drei, Alattin Polat, die Handschuhe an. Der Neuzugang von TGB Günzburg überzeugte über die komplette Spieldauer durch ruhige, sachliche Aktionen. Am zwischenze­itlichen Ausgleichs­treffer von Ferkan Secgin (66.) traf ihn keine Schuld. Da mussten sich eher seine Vorderlaut­e fragen, warum sie in der total dominant geführten Anfangs-viertelstu­nde nur ein Tor erzielt hatten. Drei hätten es sein können. Aber nur Steffen Hain traf das Ziel. Nach einer Kopfballab­lage schoss er den Ball aus sieben Metern flach ins Netz (4.).

Die folgende Stunde Spielzeit verlief bei guter Qualität auf Augenhöhe, Chancen gabs nicht allzu viele. Dann kassierten die Bubeshemer den Ausgleich und zeigten anschließe­nd wirklich große Moral. Dirr war gleich derart angetan von den Bemühungen seines arg dezimierte­n Kaders, dass er in seinem Kompliment an die Mannschaft von „zwölf Aufrechten“sprach. Dabei waren es genau genommen 13; Burak Civelek kam allerdings erst in der Nachspielz­eit für Nikola Cvetic auf den Platz. Aber der zwölfte Mann, der war diesmal wirklich wichtig. Der 21-jährige Yahyamurat Dinc kam kurz nach dem 1:1 aufs Feld, um die Offensivbe­mühungen der Gastgeber zu unterstütz­en. Es gelang ihm vorzüglich: In der 82. Minute schoss der Mittelfeld­spieler den

2:1 ins lange Eck.

SC Bubesheim A. Polat – Hain, Schäfer (67. Dinc), Länge, Ta. Demir, Lonsinger, H. Polat, Schnell, Cvetic, Cevik, Schmid

TSV Gersthofen Finkert – Fischer, Yavuz, Kratzer, Durner, Wagemann, Lux, Yavus (46. Baumeister), Secgin, Kine, Gai (83. Smolka)

Schiedsric­hter Carman (TSV Hollenbach,

Gruppe Ost)

Tore 1:0 Hain (5.), 1:1 Secgin (66.), 2:1

Dinc (82.)

Gelb-rot Yavuz, Gersthofen (90.+1) Zuschauer 170

Ball zum

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Alle Mann stürzen sich begeistert auf Yahyamurat Dinc: Der Mittelfeld­spieler (auf dem Foto rechts) erzielte gestern den 2:1-Siegtreffe­r für den SC Bubesheim.
Foto: Ernst Mayer Alle Mann stürzen sich begeistert auf Yahyamurat Dinc: Der Mittelfeld­spieler (auf dem Foto rechts) erzielte gestern den 2:1-Siegtreffe­r für den SC Bubesheim.

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