Mittelschwaebische Nachrichten

„Vergiss nicht zu danken...“

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Vieles ist keineswegs selbstvers­tändlich. Zum Erntedankf­est danken wir mal wieder (in der Kirche) für unser tägliches Brot, für die reiche Frucht, die Gottes Schöpfung hervorbrin­gt. Und sonst? So oft wird genörgelt und geklagt, obwohl wir uns vergleichs­weise glücklich schätzen könnten: Wenn wir heute Morgen gesund aufgewacht sind oder spüren, wie es wieder besser geht; wenn uns etwas gelingt und wir uns über etwas freuen dürfen; überhaupt, dass wir hierzuland­e in Frieden und die meisten im Wohlstand leben dürfen. Der folgende Text, den ich vor einiger Zeit erhalten habe, mag uns heiter und ernst zugleich zu bedenken geben, dass sich selbst für „bedauernsw­erte Zustände“danken ließe: „Für den Partner, der dir jede Nacht die Decke wegzieht, weil es bedeutet, dass du noch einen hast. Für die Steuern, die zu bezahlen sind, weil dies bedeutet, dass du Arbeit hast. Für die Unordnung, die nach dem Fest weggeräumt werden muss, weil es bedeutet, dass du von Freunden umgeben warst. Für die Kleidung, die mal wieder zu eng geworden ist, weil dies bedeutet, dass du genug zu essen hast. Für den Teppich, der zu saugen ist, und die Fenster, die geputzt werden müssen, weil es bedeutet, dass du ein Zuhause hast. Für die vielen Beschwerde­n, die du über die Regierung hörst, weil es bedeutet, dass wir Redefreihe­it besitzen. Für die Heizkosten­rechnung, weil dies bedeutet, dass du es warm hast. Für die Frau, die hinter dir so falsch singt, weil es bedeutet, dass du hören kannst. Für den Wäscheberg, der gewaschen und gebügelt werden muss, weil dies bedeutet, dass du Kleider besitzt. Für die schmerzend­en Muskeln am Ende eines Arbeitstag­es, weil es bedeutet, dass es dir möglich ist, hart zu arbeiten. Für den Wecker, der dich morgens aus deinen Träumen holt, weil es bedeutet, dass du am Leben bist.“Für so vieles dürfen wir (dennoch) dankbar sein. Nicht zuletzt, wenn auch andere Menschen mehr Grund zur Dankbarkei­t haben. Wir können mit dazu beitragen. Gott sei Dank!

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