Mittelschwaebische Nachrichten
Den Wolf besser kennenlernen
Ausstellung über das Raubtier in Roggenburg
Roggenburg Rund ein halbes Jahr lang dreht sich im Waldpavillon Roggenburg alles um den Wolf. Mit viel Liebe und Hingabe ist es Simone Schwegler gelungen, eine ideenreiche Ausstellung zu gestalten, die sogar über ein originelles Theater verfügt. Kleine Besucher dürfen die bereitgestellten Fingerfiguren (natürlich mit Großmutter, Kasperl und Wolf) verwenden. Hinzu kommen zahlreiche Infotafeln und menschenähnliche Silhouetten, die passend zu ihrer Person – von der Wildbiologin über Jäger, Schäfer, betroffene Bürger bis zur Kindergärtnerin – zu den jeweiligen Fragen auf Holzklappen dahinter stets die passende Antwort parat haben.
Albin Huber, Leiter des Walderlebniszentrums, war bei der Eröffnung am Freitag voll des Lobes für die junge Studentin von der Hochschule Weihenstephan: „Simone ist es gelungen, mit einer interaktiven Ausstellung sowohl für Familien mit Kindern als auch für Laien auf die wesentlichen Merkmale des Wolfes hinzuweisen, und immer darauf bedacht, dass sich auch die Kinder hier wohlfühlen und nicht alles nur für die Experten gedacht ist.“
Interessante Stationen dazu gibt es genügend im Waldpavillon: ein symbolischer Griff in den Wolfsmagen etwa, ein Kurzfilm am großen Fernsehschirm, ein Gebissskelett, ein Fell zum Streicheln oder die diversen Schautafeln. Auch ein ausgestopfter Wolf ist als Leihgabe in Originalgröße in Roggenburg zu bestaunen.
Dabei gibt es auch viele Menschen, die die Rückkehr des Wolfes in Bayern kritisch sehen. „Der Wolf im Allgäu kommt nicht aus der südlichen Region oder österreichischen Verbreitungsgebieten, viel eher aus den Ostländern, selbst Ostdeutschland wird hin und wieder von Wolfsrudeln aufgesucht“, sagte Axel Heiß, Betriebsleiter vom Amt für Landwirtschaft und Forst. „Aber das lässt sich ja mittlerweile ganz genau bestimmen. Dass heimische Arten erhalten und sogar wieder eingebürgert werden, hält verständlicherweise die Begeisterung bei Landwirtschaft und Weidetierhaltung in Grenzen“, sagte er über die verschiedenen Ansichten.
Auf dem Weg zum Ausgang können sich die Besucher in zahlreichen Büchern noch weitere Informationen holen. Mehr noch: Auf kleinen Zetteln soll jeder auf der menschengroßen Besucher-Silhouette seine gebildete Meinung kundgeben. So werden verschiedene Sichtweisen zum Thema Wolf dargestellt. O Zeiten Die Ausstellung im Waldpavillon beim Parkplatz 3 ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.