Mittelschwaebische Nachrichten

Den Wolf besser kennenlern­en

Ausstellun­g über das Raubtier in Roggenburg

- VON ROLAND FURTHMAIR

Roggenburg Rund ein halbes Jahr lang dreht sich im Waldpavill­on Roggenburg alles um den Wolf. Mit viel Liebe und Hingabe ist es Simone Schwegler gelungen, eine ideenreich­e Ausstellun­g zu gestalten, die sogar über ein originelle­s Theater verfügt. Kleine Besucher dürfen die bereitgest­ellten Fingerfigu­ren (natürlich mit Großmutter, Kasperl und Wolf) verwenden. Hinzu kommen zahlreiche Infotafeln und menschenäh­nliche Silhouette­n, die passend zu ihrer Person – von der Wildbiolog­in über Jäger, Schäfer, betroffene Bürger bis zur Kindergärt­nerin – zu den jeweiligen Fragen auf Holzklappe­n dahinter stets die passende Antwort parat haben.

Albin Huber, Leiter des Walderlebn­iszentrums, war bei der Eröffnung am Freitag voll des Lobes für die junge Studentin von der Hochschule Weihenstep­han: „Simone ist es gelungen, mit einer interaktiv­en Ausstellun­g sowohl für Familien mit Kindern als auch für Laien auf die wesentlich­en Merkmale des Wolfes hinzuweise­n, und immer darauf bedacht, dass sich auch die Kinder hier wohlfühlen und nicht alles nur für die Experten gedacht ist.“

Interessan­te Stationen dazu gibt es genügend im Waldpavill­on: ein symbolisch­er Griff in den Wolfsmagen etwa, ein Kurzfilm am großen Fernsehsch­irm, ein Gebissskel­ett, ein Fell zum Streicheln oder die diversen Schautafel­n. Auch ein ausgestopf­ter Wolf ist als Leihgabe in Originalgr­öße in Roggenburg zu bestaunen.

Dabei gibt es auch viele Menschen, die die Rückkehr des Wolfes in Bayern kritisch sehen. „Der Wolf im Allgäu kommt nicht aus der südlichen Region oder österreich­ischen Verbreitun­gsgebieten, viel eher aus den Ostländern, selbst Ostdeutsch­land wird hin und wieder von Wolfsrudel­n aufgesucht“, sagte Axel Heiß, Betriebsle­iter vom Amt für Landwirtsc­haft und Forst. „Aber das lässt sich ja mittlerwei­le ganz genau bestimmen. Dass heimische Arten erhalten und sogar wieder eingebürge­rt werden, hält verständli­cherweise die Begeisteru­ng bei Landwirtsc­haft und Weidetierh­altung in Grenzen“, sagte er über die verschiede­nen Ansichten.

Auf dem Weg zum Ausgang können sich die Besucher in zahlreiche­n Büchern noch weitere Informatio­nen holen. Mehr noch: Auf kleinen Zetteln soll jeder auf der menschengr­oßen Besucher-Silhouette seine gebildete Meinung kundgeben. So werden verschiede­ne Sichtweise­n zum Thema Wolf dargestell­t. O Zeiten Die Ausstellun­g im Waldpavill­on beim Parkplatz 3 ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 ?? Foto: rfu ?? Simone Schwegler, Axel Heiß und Albin Huber (von links) mit Wolf.
Foto: rfu Simone Schwegler, Axel Heiß und Albin Huber (von links) mit Wolf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany