Mittelschwaebische Nachrichten
Die Rotarier haben den Dreh raus
Aktion Der Rotary-Club Schwäbischer Barockwinkel hat mit dem Sammeln von Deckeln schon 15 000 Impfungen finanziert
Krumbach Die Rotarier aus Krumbach und Thannhausen im Verbund als „Rotary-Club Schwäbischer Brockwinkel“sind in besonderer Hilfsaktion im Einsatz und wieder in der Region mit der Hilfsaktion „Deckel gegen Polio“unterwegs. In humanitärer Mission sozusagen mitwirkend und mit großem ehrenamtlichem Einsatz aktiv „als Flaschensammler“und „Deckelschrauber“. Will heißen: Plastikdeckel von Getränkeflaschen werden abgeschraubt, gesammelt, zu Verwertern transportiert und als wertstoffhaltiges Recyclinggut verkauft. Plastikdeckel sind quasi so etwas wie die neue rotarische Währung. Denn: Durch die Verwertung der gesammelten Plastikdeckel von Getränkeflaschen finanzieren die Rotarier Impfungen gegen Kinderlähmung. Daher also: „Kleiner Dreh, große Wirkung“, denn die Rotary-Aktion „Deckel gegen Polio“bedeutet im Klartext „500 Deckel – für ein Leben ohne Kinderlähmung“. Das erklärt denn auch das „Sammelfieber“der heimischen Rotarier, die jüngst beim Krumbacher Getränke-Center Ehrenreich eine (Zwischen-) Bilanz ihrer „Deckel drauf“Aktivitäten aufmachten: In Plastiksäcken verstaut und kübelweise lieferten sie wertstoffhaltige Deckel aus Kunststoff an, um sich dann im Getränkegeschäft dem gemeinsamen Deckel- zu widmen. Günter Müller (Thannhausen), Präsident des heimischen Rotary-Clubs Schwäbischer Barockwinkel, bringt es auf den Punkt: „Mit 500 Deckeln können wir im Kampf gegen Kinderlähmung bereits eine lebenswichtige Impfung finanzieren.“
Rotary-Kollegin Eleonore Müller-Nyland (Krumbach) verweist kurz und knapp auf die Motivation und den ursächlichen Grund des ansteckenden Deckel-Sammelfiebers: „Mitsammeln und Leben retten – denn jeder Deckel zählt“. Präsident Müller unterlegt dies mit Zahlen: „Der Geldwert liegt bei Erlösen zwischen 250 und 300 Euro pro Tonne. Und da die Bill & Melinda Gates Foundation jeden Polio-Beitrag von Rotary verdreifacht, ermöglichte die Sammelaktion weltweit bereits über 1,5 Millionen Impfungen.“
Immer noch erkranken in einigen Ländern der Welt Kinder an der unheilbaren Krankheit Polio. Afghanistan, Pakistan und Nigeria gehören dazu. Rotary International hat sich schon vor Jahren zum Ziel geschrauben setzt, Polio-Viren weltweit auszurotten („End Polio Now“). Das zusätzlich im Jahr 2014 ins Leben gerufene Projekt „Deckel gegen Polio“wird auch vom regionalen Rotary-Club unterstützt.
Was der „Rotary-Club im Schwäbischen Barockwinkel“jetzt aktuell als Gemeinschaftswerk vor Ort an Deckelgut und vergleichbaren diversen Wertstoff-Materialien als verwertbares Sammelgut bei Ehrenreichs Getränke-Center anlieferten, war augenscheinlich ein erfolgreiches Sammelergebnis. Das wiederum ist geeignet, sich weiterhin vom „Sammelfieber“für einen guten Zweck anstecken zu lassen. Gesagt, getan: In Ehrenreichs Leergutlager setzten die Rotarier den guten humanitären Vorsatz gleich in die Tat um: Kistenweise wurden von flinken Händen die Flaschen „entdeckelt“, die Deckel wanderten in Plastikeimer, um über Container ihre Reise zur Verwertung anzutreten. Bleibt zu guter Letzt eine Bemerkung von Rotary-Club Präsident Günter Müller, der das RotarySammelfieber („Sammelwut“) mit Blick auf die lokale Ergebnis-Statistik erklärt: „Bislang hat der RotaryClub Schwäbischer Brockwinkel Thannhausen mit seinen Sammelergebnissen dazu beigetragen, etwa 15 000 lebenswichtige Polio-Impfungen zu bezahlen.“Wenn da keine Mitmach-Motivation ist für „Kleiner Dreh – große Wirkung“.