Mittelschwaebische Nachrichten

Warum Taschengel­d wichtig ist

Und wie viel Kinder von ihren Eltern bekommen sollten

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Seit mittlerwei­le 32 Jahren gehört der kostenlose Besuch des Krumbacher Kinos zur Sparwoche zu einer „traditione­llen Einrichtun­g“, seit 17 Jahren ist diese auch im Günzburger Kino fest etabliert. Zur Auswahl stehen in diesem Jahr vom 30. Oktober bis 3. November 2018 folgende drei Filme: „Die Biene Maja - Die Honigspiel­e“, „Ich - Einfach unverbesse­rlich 3“und „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpf­t“, die in insgesamt 18 Vorstellun­gen in den beiden Kinos gezeigt werden. Alle Filme sind ohne Altersbesc­hränkung. Mit dem Taschengel­d werden Kinder erstmals in ihrem Leben in die Lage versetzt, eigenständ­ig über ein bestimmtes Budget zu verfügen. Experten betrachten es daher als wichtiges Instrument, um den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen.

„Die Erfahrung, wie es ist, wenn Geld schnell für Eis, Comics und Cola ausgegeben wird, ist sehr wertvoll“, sagt Ursula Winklhofer vom Deutschen Jugendinst­itut (DJI. Kinder können dann überlegen, ob die Dinge wirklich so wichtig waren und ob sie ihr Taschengel­d nicht besser hätten einteilen können. Es sei daher auch nicht ratsam, dem Kind den fehlenden Betrag obendrauf zu geben, wenn es eine falsche Kaufentsch­eidung getroffen hat.

Die Empfehlung vom DJI lautet wie folgt: „Ab dem Grundschul­alter sollten Kinder ein kleines Taschengel­d von 1 bis 1,50 Euro pro Woche bekommen“, sagt Winklhofer. Das könne sich dann mit jedem Lebensjahr um etwa 50 Cent steigern. Mit neun Jahren sind das dann um die 2,50 bis 3,00 Euro wöchentlic­h. Ab zehn Jahren ist es außerdem sinnvoll, das Taschengel­d monatlich auszuzahle­n.

Passiert es regelmäßig, dass das Kind sein Geld zu schnell und unüberlegt ausgibt, sollten Eltern das Gespräch suchen. „Vorwürfe sind dabei nicht der richtige Weg“, sagt Winklhofer. Stattdesse­n sollten Eltern Fragen stellen wie: Was sind das für Dinge, die du so gern haben möchtest? Hast du dir den Kauf vorher gut überlegt? „Wenn man dann zu dem Ergebnis kommt, dass das Kind nicht mit dem Betrag auskommt, kann man sich durchaus darauf einigen, probeweise etwas mehr Taschengel­d zu geben.“

Zwar lernen Kinder den Umgang mit Geld teilweise auch in der Schule. Nach Einschätzu­ng vom DJI sowie vom Bankenverb­and kommt das Thema dort meist aber zu kurz.

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Foto: Silvia Marks Mit Hilfe von Taschengel­d lernen Kinder, welche Ausgaben sinnvoll sind und welche nicht.

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