Mittelschwaebische Nachrichten
Luka Jovic – Frankfurter Fünfer-Juwel
Der jüngste Fünffach-Torschütze der Bundesliga-Geschichte blieb nach seiner sportlichen Sternstunde bescheiden. „Es geht nicht um meine fünf Tore. Wichtig ist nur die Mannschaft, die sensationell gespielt hat“, sagte Eintracht Frankfurts Sturm-Juwel Luka Jovic über seinen beträchtlichen Anteil am denkwürdigen 7:1 (3:0) gegen den desolaten Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Mit 20 Jahren und 300 Tagen rückte Jovic an einem magischen Fußballabend als jüngster Fußball-Profi in die illustre Riege von nunmehr 14 Spielern, denen in der 55-jährigen Bundesliga-Historie ein solches Kunststück gelungen ist. Das Spielgerät in den Händen, versprach Jovic: „Den Ball bekommen mein Vater und meine Mutter zur Erinnerung.“
Der Nationalspieler aus Serbien steht nun in einer Reihe mit Stars wie Gerd Müller, der in seiner Karriere gleich viermal fünffach traf, Jupp Heynckes, Jürgen Klinsmann oder Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, der vor gut drei Jahren beim 5:1 gegen den VfL Wolfsburg nur neun Minuten für diese außergewöhnliche Leistung brauchte. Fast hätte Jovic sogar den Bundesliga-Rekord von Dieter Müller, der 1977 beim 7:2 des 1. FC Köln gegen Werder Bremen sechsmal in einem Spiel getroffen hatte, eingestellt. Die Eintracht hatte das Talent des serbischen Nationalspielers im Sommer 2017 erkannt und den damals bei Benfica Lissabon in die zweite Mannschaft abgeschobenen Stürmer für zwei Jahre ausgeliehen – dazu eine Kaufoption für gut zehn Millionen Euro. Anfang Oktober hatte Sportvorstand Fredi Bobic angekündigt, dass man diese Summe „natürlich“am Saisonende investieren werde. Schon als 17-Jähriger wurde Jovic in seiner Heimat als Jahrhunderttalent gehypt. Doch der frühe Ruhm und das schnelle Geld waren für den Jungprofi schwer zu verarbeiten. Am Main hat er sich nun freigeschwommen. Mit sieben Toren führt Jovic gemeinsam mit Dortmunds Paco Alcácer die Bundesliga-Torschützenliste an. Dennoch hat er bei der Eintracht keinen Stammplatz sicher, denn in dem momentan besten Bundesliga-Scorer Sébastien Haller und Kroatiens Ante Rebic verfügen die Hessen über weitere Top-Angreifer. (dpa, AZ)