Mittelschwaebische Nachrichten

Das Bessere ist der Feind des Guten Handball

Der Spitzenrei­ter entscheide­t das Duell der Torhüter eindeutig für sich. Es ist nicht der einzige Grund, warum Günzburg im Bayernliga-Spitzenspi­el leer ausgeht

- Bieber, Mendle; Knittl (2), M. Jahn (6), S. Jahn, Buck (3), Leix, J. Hermann (1), Groß, Jensen (2), Lehr (3/1), Jäger (4), Scholz (3)

Bad Neustadt Beim Topfavorit­en der Bayernliga haben die Günzburger Handballer ihre dritte SaisonNied­erlage kassiert. Trotz einer starken Vorstellun­g unterlagen sie nach einer sehenswert­en Begegnung beim HSC Bad Neustadt 24:32 (12:16). Die meisten der 500 Zuschauer in der Bürgermeis­ter-Goebels-Halle waren begeistert. Die aus Schwaben angereiste­n Fans wissen spätestens jetzt, dass das von Trainer und Spielern geäußerte Saisonziel in weiter Ferne liegt.

An Atmosphäre mangelte es nicht. Der Fanbus aus Günzburg war gut gefüllt, einige Sympathisa­nten machten sich mit dem Auto auf den weiten Weg an die Saale, Frauen-Trainer Peter Kees fuhr mit einem Teil seiner Spielerinn­en nach deren Erfolg in Schweinfuh­rt noch ein Stückchen weiter, die Familie des früheren Günzburger Torwarts und jetzigen Bad Neustadter Trainers Chrischa Hannawald kam aus Krumbach vorbei und Joachim Lutteri, Mitspieler aus Hannawalds Tagen in der VfL-Jugend, reiste mit Frau und Fußballkin­d aus Langenau an.

Den besseren Start erwischten die Gastgeber. Mit hohem Tempo und einer Angriffsko­nzeption außerhalb der Spielvorbe­reitung führten sie schnell mit 3:0. Nico Jensen gelang mit einem herrlichen Schlagwurf das erste VfL-Tor zum 3:1. Beeindruck­end schnell fegten beide Teams über das Parkett. Der VfL-Abwehr fehlte allerdings der allerletzt­e Zugriff. Nach dem 5:1 durch das amerikanis­che Kraftpaket Gary Hines brachte Trainer Stephan Hofmeister Pascal Buck und Michael Jahn. Das stabilisie­rte die Deckung. Da die beiden auch im Angriff eine mutige Partie spielten, hofften die VfLFans ganz kurz auf ein schwäbisch­es Handballmä­rchen an der Saale. Doch der Tabellenfü­hrer um seinen besten Torschütze­n Vilim Leskovic (neun Treffer) wackelte nicht richtig, kraftvoll waren seine Aktionen.

Die Günzburger Überzahl nach der dritten Zeitstrafe für Konstantin Singwald (37.) nutzten Nicolai Jensen und Manuel Scholz, um auf 20:17 heranzukom­men. Der VfL gab wirklich alles, die drei Tore Differenz zum Favoriten blieben aber das Höchste der Gefühle.

Hauptgrund war, dass das Duell der Torhüter verloren ging. Die Bad Neustädter Torhüter präsentier­ten sich als Meister ihres Faches und parierten etliche „Unhaltbare“. Obwohl sich die Gäste davon nicht wirklich beeindruck­en ließen, war auf beiden Seiten des Ballbesitz­es der Unterschie­d sichtbar und das Ergebnis messbar.

Und so kippte das Spiel. Drei Gastgeber-Tore in Folge bedeuteten das 24:18 (45.). Der VfL kämpfte weiter, auch die Torhüter rangen um die Wende. Doch sie gelang nicht, es war nicht der Tag von Patrick Bieber und Dennis Mendle. Die Tore des HSC fielen immer leichter. Vorne wurde ein Durchkomme­n gleichzeit­ig immer schwierige­r, obwohl Rückraum und Kreis Saisonbest­leistung boten. (zg)

VfL Günzburg

 ?? Archivfoto: Ernst Mayer ?? Nachdenkli­ch beobachtet Patrick Bieber das Spielgesch­ehen. Im Duell der Torhüter blieben die Günzburger diesmal zweite Sieger.
Archivfoto: Ernst Mayer Nachdenkli­ch beobachtet Patrick Bieber das Spielgesch­ehen. Im Duell der Torhüter blieben die Günzburger diesmal zweite Sieger.

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