Mittelschwaebische Nachrichten
Bei den Löwen Lehrgeld bezahlt Landesliga
Niederraunauer verlieren
Anzing Eine Mannschaft, die sich im totalen Umbruch befindet, darf schon mal Lehrgeld bezahlen. Gerade, wenn sie beim Topfavoriten der Liga antritt. Nach engagierter Leistung in der ersten Hälfte ließen sich die Niederraunauer Handballer aber doch zu sehr von den Anzinger Löwen überrollen. Die Quittung war eine 28:38-Niederlage.
In der neuen Anzinger Löwenhöhle haben es in dieser Saison voraussichtlich alle Gastmannschaften extrem schwer. Im Gegensatz zu den meisten anderen BayernligaAbsteigern (die Niederraunauer haben diese Erfahrung ja auch schon gemacht) gab es in Anzing keine Zäsur, man muss sich in der Landesliga auch nicht erst zurechtfinden. Stattdessen blieb die Mannschaft zusammen und trainiert weiterhin semiprofessionell. Die junge Raunauer Truppe hatte damit die WahnsinnsAufgabe, gegen eine der besten Landesliga-Mannschaften überhaupt in den vergangenen Jahren anzutreten. Besonders die rechte Angriffsseite der Anzinger ist sensationell. Mit Florim Hoxha, einem kosovarischen Nationalspieler, und Philipp Batzer stehen dort zwei Top-Linkshänder der Liga. Zusammen kamen sie auf 19 Tore, 18 davon aus dem Feld. Diese Treffsicherheit störte zwar von Anfang an, doch Raunau präsentierte sich zunächst geschlossen mit durchaus ansehnlichem und cleverem Spiel. Ein Siebenmeter-Tor von Lukas Konkel, ein Hüftwurf von Mathias Waldmann, nochmals ein Siebenmeter und dann ein wunderbarer Treffer durch Lasse Sadlo – Niederraunau ging immer wieder in Führung. Als Björn Egger mit Sprungwurf auf Halbrechts sowie erneut Waldmann und Konkel für den TSV einnetzten, war beim 8:5 sogar ein Drei-Tore-Vorsprung erreicht (13.).
Danach nutzten die Anzinger die ersten Zwei-Minuten-Strafen gegen Raunau. Bei eigenen Strafen ersetzten sie dagegen im perfekten Wechsel den Torwart durch einen Feldspieler und waren so nie wirklich in Unterzahl. Beim 9:9 setzte dann Hoxha schon seinen dritten Kopfleger gegen Maximilian Jekle. Die Raunauer Jungs in Person von Lasse Sadlo erzielten dann durch zwei schöne Kreis-Tore noch einmal einen Vorsprung, führten 11:9 (22.). Das war’s dann aber mit der GästeHerrlichkeit. Die Löwen hatten das Konzept durchschaut und ließen Raunau ins Zeitspiel laufen. Resultat war die 14:12-Halbzeitführung der Heimmannschaft.
Nach dem Seitenwechsel stand es schnell und vorentscheidend 18:13. Bis zum 30:20 tappten die Raunauer laufend in die gleiche Falle und wurden regelrecht überrollt. Das Rückzugsverhalten war einfach zu langsam und zusätzlich wirkten die Abwehraktionen zu passiv. Es drohte ein Debakel. Immerhin fing sich das Team wieder etwas und schöne Tore der Nachwuchshoffnungen Florian Rothermel, Adrian Thalhofer und Moritz Hegenbart machten das Endergebnis erträglich. (walp) TSV Niederraunau