Mittelschwaebische Nachrichten
Wie viel Fördergeld gibt es für die Schwimmhalle
Sitzung Schritt für Schritt geht die Stadt Krumbach dem Ziel Neubau entgegen. Rund 30,3 Millionen Euro ist die Kostenschätzung. Wer alles am Projekt beteiligt ist
Schritt für Schritt geht die Stadt Krumbach dem Ziel Neubau entgegen. Rund 30,3 Millionen Euro ist die Kostenschätzung.
Krumbach Von der Vor- in die Entwurfsplanung wechseln kann die Stadt Krumbach nun beim geplanten Ersatzneubau des Sportzentrums mit Mehrzweckhalle, Tagesheim und Schwimmhalle im Schulund Sportzentrum. Dies wurde in der jüngsten Stadtratssitzung mit 19:5 Stimmen beschlossen. Nun kann die Stadt abklären, welche Fördergelder sie erhalten könnte, und mit dem Landkreis sowie mit allen beteiligten Gemeinden wegen einer Kofinanzierung sprechen.
Erneut war zur Sitzung das Planungsteam von Krug Grossmann Architekten und Wimmer-Ingenieure eingeladen, da bei der vorherigen Sitzung des Stadtrats noch Fragen bezüglich Heizsystem, zur Essensausgabe während der Pausen und bei Veranstaltungen sowie zur Sitzplatzgestaltung in der Mensa aufgetreten waren.
Eine von Claus Brückmann (CSU) befürwortete Hackschnitzelheizung wurde vom Stadtrat mit großer Mehrheit abgelehnt. Nur drei Stadträte waren dafür. Laut Rudolf Fröhle vom Büro WimmerIngenieure und Bürgermeister Hubert Fischer sei diese Form der Heizanlage wirtschaftlich nicht interessant. Gegenüber einem Blockheizkraftwerk mit jährlichen Kosten von rund 88000 Euro (3,68 Cent/ kWh) lägen die Kosten bei einer Hackschnitzelanlage bei rund 111000 Euro (4,65 Cent/kWh). Bei den Investitionskosten ist zwar eine Holzhackschnitzelanlage mit 216 300 Euro gegenüber einer BHKW-Anlage mit 400 000 Euro günstiger. Fischer wies darauf hin, dass bei einer Hackschnitzelanlage außer dem notwendigen Bau einer Lagerhalle auch 45 Anlieferungen von Hackschnitzeln im Jahr nötig wären. Im Winter wären das zwei Fuhren pro Woche.
Lediglich eine Gegenstimme gab es bei der Abstimmung über eine Teleskoptribüne in der Sporthalle.
Die Kostenschätzung für den gesamten geplanten Komplex liegt bei rund 30,3 Millionen Euro. Davon sind für die Sporthalle/Mehrzweckhalle 12,3 Millionen Euro vorgesehen, für Mensa und Austeilküche 3,3 Millionen Euro, für die Heizzen- trale 1,7 Millionen Euro, für das Hallenbad 11,9 Millionen Euro und für Betriebsräume und Freisportmöglichkeiten 1,1 Millionen Euro. Rund 400 000 Euro sind für die Wärme- und Stromerzeugung der Mittel- und Realschule während der Bauphase eingeplant.
Manfred Pfeiffer (JW/OL) hatte Bedenken, ob das Flachdach, das in einem Teilbereich vorgesehen ist, auch über viele Jahre hinweg dicht sein werde. Peter Franck (Krug Grossmann Architekten) betonte, dass heutige Konstruktionen mit früheren nicht mehr vergleichbar seien. Es sei eine dichte Lösung. Auch Tobias Handel, Leiter des Bereichs Hochbau im Stadtbauamt, stimmte dem zu. „Hier handelt es sich sozusagen um den Mercedes unter den Flachdächern“, sagte er.
Diskutiert wurde im Rat ferner über die Anordnung der Tische in der Mensa. Bevorzugt wurde dabei die Variante „Rundlauf“. Dabei gehen die Schüler zunächst an einer Seite der Mensa entlang zur Essensausgabe und verteilen sich danach über den Mittelbereich an den einzelnen Tischen.
Auch über einen „Kiosk“zur Pausenausgabe und bei Veranstaltungen wurde diskutiert. Ob dieser mobil oder fest, ob an die Küche angegliedert oder im Bereich der Mensa sein solle – eine endgültige Festlegung kam in der Sitzung darüber nicht zustande. Doch laut Fischer sei dies zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht notwendig. Diese Punkte, ebenso wie die Breite der Tür zur Sporthalle oder die Treppenbreite, seien für die Entwurfsplanung noch nicht relevant.
Die Notbremse ziehen sollte man nach Meinung von Christoph Helmes, der angesichts der hohen Kosten die Gefahr sieht, dass die Stadt ihre Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllen kann und „für künftige Generationen keine Luft mehr bleibt“.
Bernd Maisch, der Sportbeauftragte des Stadtrats und Abteilungsleiter Handball beim Sportverein Niederraunau, appellierte, das Vorhaben zügig umzusetzen. Die Niederraunauer Handballer nutzen die Dreifachturnhalle für ihre Spiele und hätten dies auch in der neuen Halle weiterhin vor, so seine Aussage.