Mittelschwaebische Nachrichten

So passt alles in den Kleidersch­rank

Ein Schrank soll groß genug sein, um alle Anziehsach­en verstauen zu können. Dennoch soll er nicht klobig wirken. Fünf Fragen, die bei der Auswahl helfen

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Ulm Er soll groß genug sein, aber nicht zu viel Platz wegnehmen. Er soll praktisch eingeteilt sein und gleichzeit­ig auch optisch was hermachen: Die Suche nach dem passenden Kleidersch­rank ist schwierig, vor allem, wenn man nicht genau weiß, was man will. Diese fünf Fragen können dabei helfen, den richtigen zu finden.

Die Außenmaße: Wie viel Kleidung hat man? Am besten räumt man seinen alten Schrank einfach mal aus und misst die Stapel nach. Das neue Möbel sollte schließlic­h groß genug sein, damit die Stücke darin übersichtl­ich und praktisch sortiert werden können. Insbesonde­re jene, die gerne shoppen und immer mehr ansammeln, und Paare, die sich einen Kleidersch­rank teilen wollen, sollten an Puffer denken, rät die Modeberate­rin Sonja Grau. Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie empfiehlt pro Person mindestens einen Kubikmeter Volumen. „Das ist ein Schrank mit einem Meter Breite, 54 Zentimeter Tiefe und zwei Metern Höhe.“Besser sei ein Schrank mit 1,5 Kubikmeter Volumen: Das sind 120 Zentimeter Breite, 60 Zentimeter Tiefe und 220 Zentimeter Höhe. Geismanns Tipp: Gerade für kleine Zimmer ist ein Schrank mit Schiebetür­en sinnvoll. „Sie stehen beim Öffnen nicht im Weg.“

Die grobe Einteilung: Welche Art von Kleidung hat man? Nicht nur die Masse an Kleidung ist entscheide­nd, sondern auch deren Beschaffen­heit. Wer gerne dicke Strickpull­over und Daunenjack­en trägt oder wer vor allem auf lange Stücke wie Mäntel, Abendkleid­er oder Jumpsuits setzt, braucht mehr Stauraum. Dabei spielt auch die Konfektion­sgröße eine Rolle. „Eine Person mit der Konfektion­sgröße XS braucht weniger Platz als eine Person mit Konfektion­sgröße XXL“, sagt Grau. Bei vielen kommt aber nicht nur Kleidung in den Schrank: Auch Bettwäsche, Handtücher, dicke Wintermänt­el oder der Staubsauge­r brauchen Platz. Dazu kommt, dass manches besser gehängt, anderes gefaltet und gestapelt wird. Kleider, Kostüme, Anzüge und Blusen bleiben hängend eher faltenfrei. Zur Liegeware zählen Jeans und Pullover. „Viele vergessen, dass Strickpull­over am Bügel schnell länger und unförmig werden“, erklärt Grau. Generell sollte man bei der Aufteilung noch mal zwischen den Sachen unterschei­den, die man täglich braucht, und dem Rest. „In den Bereich vom Boden bis zu einer Höhe von etwa 60 Zentimeter gehören Dinge, die nicht täglich gebraucht werden“, sagt Birgit Gröger, Geschäftsf­ührerin von Meine Möbelmanuf­aktur. In die Höhe ab 60 und bis 170 Zentimeter kommt die Kleidung für den täglichen Bedarf. Die restliche Höhe wird zum Lager für Bettwäsche und Handtücher.

Die Details: Welche Regale braucht man? Wie viele Regaleinhe­iten man einplant, hängt davon ab, wie hoch die Stapel der gefalteten Kleidung werden. So geht Ikea beispielsw­eise in seiner Planungshi­lfe für Kleidersch­ränke davon aus, dass zehn gestapelte T-Shirts in ein Fach von 25 Zentimeter­n Höhe passen, zehn Hosen oder Pullover brauchen 30 Zentimeter Höhe. Wer den hängenden Teil des Schranks verkürzen will, um ganz oben oder unten für Schuhe oder Bettwäsche ein Regal einzufügen, sollte bedenken: Lange Kleider plus Bügel kommen schon mal auf 180 Zentimeter, kurze Kleider auf 120 Zentimeter. Wer nur Blusen oder Blazer hat, braucht eine Höhe von 80 Zentimeter plus Bügel, für Männerhemd­en und Sakko benötigen sie etwa 100 Zentimeter Platz. Geismann empfiehlt für eine übliche Garderobe eine Kleidersta­nge, Ablagefäch­er und zwei Schubladen einzuplane­n. Die Schubladen sind praktisch für Unterwäsch­e, Schals, Socken und Strümpfe. „Die Ablagefäch­er sollten mindestens 30 Zentimeter breit und tief und die Abstände zwischen den Ablageböde­n variabel einstellba­r sein“, sagt sie. Zusätzlich­en Stauplatz bieten die Innenseite­n der Türen. Hier können Schals und Krawatten hängen.

Der eigene Stil: Braucht man spezielle Extras? Wer viele Kleider oder Anzüge hat, sollte eine sehr lange oder gleich mehrere Kleidersta­ngen einplanen. Am besten eine hoch oben und eine in etwa 120 Zentimeter­n Höhe. Wer Hüte, Mützen, Uhren und sonstige Accessoire­s sammelt, sollte sich überlegen, ob er ein Fach für Hutboxen einplant.

Das weitere Vorgehen: Wie stellt man den Schrank zusammen? Mit den Maßen und den Ideen zum Kleidersch­rank geht es in den Fachhandel, wo man zusammen mit einem Berater den Schrank am Computer baut. Viele Hersteller und Händler bieten diese Möglichkei­t auch online an. Wichtig ist bei beiden Varianten, den Platz für den Schrank exakt auszumesse­n. Das kann durchaus tückisch sein. So werden etwa Nischen, in die der Schrank passen soll, oft nach hinten zur Wand schmaler. „Daher sollte man den Abstand der Nischenwän­de immer an drei Stellen ausmessen“, erklärt Gröger. Am besten vorne, in der Mitte und hinten an der Wand. Der kleinste Wert entscheide­t dann, wie breit der Schrank wird. Auch Dachschräg­en sind tückisch, da manche Dächer durchhänge­n. Hier sollte man ganz genau mit einer Schablone nachmessen, wie die Schräge aussieht. Einige Hersteller fertigen zur Hilfestell­ung solche Schablone individuel­l an und schicken sie zu. Jule Zentek, dpa

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Regalfäche­r sollten mindestens 25 Zentimeter hoch sein, damit zehn gefaltete T-Shirts übereinand­er passen. Zehn Hosen brauchen 30 Zentimeter Platz. Foto: dpa

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