Mittelschwaebische Nachrichten
Eine bedeutende Persönlichkeit von Thannhausen
Der Heimatverein zeigt die neue Gedenkstätte für Christoph von Schmid
Zwei neue Kurse der Thermomixküche bereichern das Angebot der Vhs Thannhausen. Festtagstorten lautet der Kurstitel I am Samstag, 10. November, ab 10 Uhr, in der Küche der Mittelschule. Alte Tortenklassiker wie Nusstorte, Schwarzwälder Kirschtorte oder Prinzregententorte sind aus Großmutters Backrezepten nicht wegzudenken. Sie verführen uns auch heute, sie zu besonderen Anlässen nachzubacken. Kurstitel II am Samstag, 1. Dezember, Plätzchen und Pralinen, ist ebenfalls ein Klassiker und stellt die Rezeptur von besonderen Plätzchen und Pralinen für die Weihnachtszeit vor.(zg)
Alle Am kommenden Freitag, 2. November, findet in Ursberg wieder die Kraftquelle-Messe statt. Pfr. Daniel M. Schmitt schließt in diesem Gottesdienst auf, wie wir im Evangelium und in der Begegnung mit Gott Kraftquellen für unser Leben im Alltag finden können. Immer am 1. Freitag im Monat findet diese Feierabendmesse zum Auftanken statt. Sie wird gestaltet mit neuen geistlichen Liedern. Dieses Mal spielen Martina Kohlenberger und Ramona König. Ort ist die Kapelle des Krankenhauses St. Camillus, Dominikus-Ringeisen-Straße 20, in Ursberg, 2. Stock. (zg) Thannhausen „Gerne würden wir Christoph von Schmid als Sohn unserer Stadt bezeichnen, aber er ist ja in Dinkelsbühl geboren. Durch sein zwanzig Jahre währendes segensreiche Wirken in Thannhausen war und bleibt er eine große Persönlichkeit, der wir immer wieder gedenken und die wir auf besondere Weise ehren“, sagte Bürgermeister Georg Schwarz in seinem Grußwort zum 250. Geburtstag dieses weltweit bekannten Seelsorgers, Pastoraltheologen, Dichters und Pfarrers. Er sei ein Multitalent gewesen, ja mit seinem „ihr Kinderlein kommet“ein „Weltstar“geworden.
Betrachtet man seine Lebensstationen, zeichnet sich ab, dass er zu seiner Zeit „up to date“war und durch seine Ausstrahlung und Wissen überall großen Anklang fand. Die Stadt sei stolz, dass der Heimatverein das Gedenken mit der Errichtung einer neuen Gedenkstätte im Museumsgarten und einer umfangreichen Ausstellung im Heimatmuseum an den 250. Geburtstag erinnere. Unter Anwesenheit zahlreicher Besucher enthüllte am Sonntagnachmittag der Vorsitzende des Heimatvereins, Manfred Göttner, zusammen mit Päpstli- chem Ehrenprälat Pfarrer Ludwig Gschwind, der mit dem Heimatverein Thannhausen eine freundschaftliche und kulturelle Bande pflegt, und Bürgermeister Schwarz eine Christoph-von-SchmidStahlskulptur auf dem schön gestalteten Platz im Museumsgarten. Auf einem steinernen Sockel mit einer Inschrift in Bronzebuchstaben ist eine in Lebensgröße gefertigte, modern gehaltene Figur aus Stahl entstanden. Eine Sitzbank aus Granitstein lädt zum Verweilen ein und zwei Kirschlorbeerbäumchen flankieren die Skulptur.
Die Segnung mit den kirchlichen Gebeten durch Stadtpfarrer Stefan Finkl und dem Mitglied im evangelischen Kirchenvorstand, Sylvia Miller, leitete ein KlarinettenQuintett der Musikvereinigung Thannhausen mit dem „Capricio für Klarinette“ein.
„Zum heutigen Festtag konnten wir mit der Einweihung der Gedenkstätte einen ersten Glanzpunkt setzen“, beschrieb Göttner den Weiheakt in seinen Begrüßungsworten im Tuchmacherhaus des Heimatmuseums. Kirchenmusiker und Mentor Wolfram Seitz am Keyboard und Sänger Michael Rampp aus Balzhausen leiteten den Festakt ein und übernahmen die weitere musikalische Begleitung. Stellver- tretender Landrat Dr. Josef Langenbach, Altbürgermeister Johannes Schropp, Erster Bürgermeister der Gemeinde Oberstadion, Kevin Wiest, zusammen mit den Vertretern vom Krippenmuseum und der Gedenkstätte in Oberstadion, einem weiteren Wirkungsort von Christoph von Schmid, Professor Dr. Peter Kuhn aus München, ein profunder Kenner des Geehrten, sowie Dr. Karl-Georg Pfändtner und Uta Wolf von der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zählten mit zu den Ehrengästen.
Göttner dankte allen Handwerkern, die an der Anfertigung der Gedenkstätte beteiligt waren, sowie seinen Mitstreitern, ohne die seine Idee, die vor vielen Jahren geboren wurde, hätte nicht verwirklicht werden können. Er erinnerte an den 15. August 2018, wo der Heimatverein bereits am Denkmal vor dem früheren Rathaus einen Ehrenkranz als Erinnerung an den 250. Geburtstages niederlegte. Ferner ist nach zehnjähriger hartnäckiger Anregung seit diesem Jahr im Dom zu Augsburg eine vom Heimatverein gestiftete Tafel mit den Daten des großartigen Mannes angebracht. Göttner oblag es in seinen Ausführungen, die Ausstellung „Christoph von Schmid“zu eröffnen. Sie zeigt eine Dokumentation aus dem Leben in Thannhausen in Bildern und eine große Zahl der Christoph-vonSchmid-Bücher aus dem mit über 700 verschiedenen Exemplaren bestückten Fundus des Heimatvereins.
In lockerer Form zeigte Prälat Gschwind in seinem Festvortrag viele Stationen auf dem Lebensweg Christoph von Schmids. Am 15. August 1768 in Dinkelsbühl geboren, durchschritt er mehrere Bildungswege und feierte 1791 seine Primiz in seinem Geburtsort. Einem Praktikum in Pfaffenhausen folgte die Kaplanstelle in Nassenbeuren, von der behauptet wird, sein Lied „Ihr Kinderlein kommet“stamme dorther. Als eine der schönsten Zeiten sei für Christoph von Schmid die Tätigkeit in Seeg im Allgäu gewesen, doch in den 20 Jahren in Thannhausen prägte er wesentlich das kirchliche Leben in der damaligen Marktgemeinde. Er entwickelte mit seiner Sympathie eine besondere Art der Pädagogik, mit der er alle, besonders aber Kinder begeistern konnte. Nach seinem Wirken in Oberstadion wechselte er nach Augsburg und wurde dort Domkapitular. Dort starb er am 3. September 1854 an der dort wütenden Cholera. Begraben auf dem Hermannfriedhof ist sein Grab leider unbekannt, bedauerte Gschwind. Balzhausen Am kommenden Sonntag, 4. November, feiert Balzhausen das Fest des heiligen Leonhard. Es ist der zweite Patron der Pfarrei. Prälat Ludwig Gschwind feiert um 10 Uhr den festlichen Gottesdienst, assistiert von Diakon Alois Held. Der Kirchenchor unter Leitung von Adelinde Baur übernimmt die musikalische Gestaltung.
Am Nachmittag findet wieder der traditionelle Leonhardiritt statt. Die Reiter und Wagen nehmen beim Kindergarten Maria Immaculata Aufstellung. Um 13.45 Uhr beginnt der Ritt, begleitet von den beiden Musikkapellen von Balzhausen und Mindelzell.
An der St. Leonhardskapelle begrüßt Bürgermeister Daniel Mayer die Teilnehmer am Ritt und alle Besucher, darunter wird auch politische Prominenz erwartet. Nach der Verkündigung des Evangeliums und der Ansprache von Prälat Ludwig Gschwind erfolgt die Segnung der Pferde auf die Fürsprache des heiligen Leonhard. Die Feier ist geprägt durch Gebete und Lieder. Über 60 Pferde sind bis jetzt zum 38. Ritt nach seiner Wiederbelebung angesagt, aber wie die Organisatoren meinen, wird sich die Zahl in den nächsten Tagen vermutlich noch erhöhen. Zahlreiche Kutschen werden neben den von den örtlichen Vereinen gestalteten Festwagen am Leonhardiritt 2018 teilnehmen.
Wie viele Pferde es tatsächlich sein werden, die sich am kommenden Sonntag ab 13.45 Uhr durch die Straßen Balzhausens zur Segnung an der St. Leonhardskapelle bewegen, lässt sich erst zu diesem Zeitpunkt genau sagen, denn das Wetter spielt für die Teilnehmer eine nicht geringe Rolle. Der Balzhauser Leonhardiritt findet bei jedem Wetter statt. Pfarrer Prälat Ludwig Gschwind ist jedoch zuversichtlich.
Er ist der Ansicht: „Wem der Segen etwas wert ist, der lässt sich auch durch ein schlechtes Wetter nicht davon abhalten, nach Balzhausen zu kommen.“Trotzdem hofft er natürlich auf gutes Wetter und einen unfallfreien Leonhardiritt. (zg) Der monatliche Imkerstammtisch am Freitag, 2. November, um 19.30 Uhr im Gasthof Munding in Krumbach, dürfte in doppelter Hinsicht interessant werden. Zum einen erhalten die letztjährigen Probeimker von ihren Imkerpaten ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Projekt Imkerei. Anschließend werden die Bienenexperten Wolfgang Heininger (Kreisvorsitzender im Landkreis Günzburg), Christian Maushart (Fachwart und Bienensachverständiger) und Wilfried Baerlecken (Fachwart) Auskunft geben über die Bienenführung, die Gesundheit der Bienenvölker und über die Verbandsarbeit. Zu dieser Diskussionsrunde sind alle interessierten Imker und auch Nichtmitglieder eingeladen. (zg)