Mittelschwaebische Nachrichten

Was sind eigentlich Charterflü­ge?

-

Wenn ein Urlauber nach Mallorca oder Sardinien fliegt, nutzt er entweder einen Linien- oder einen Charterflu­g. Was ist der Unterschie­d zwischen diesen beiden Flügen? Charterflü­ge sind Bedarfsflü­ge. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie von einem oder mehreren Auftraggeb­ern – etwa Reiseveran­staltern oder Unternehme­n – für einen speziellen Anlass beauftragt werden, wie der Luftfahrte­xperte Cord Schellenbe­rg aus Hamburg erklärt. „Die Fluggesell­schaft stellt das gesamte Flugzeug zu einem vereinbart­en Preis zur Verfügung.“Dazu zählen auch Pilot und Crew. Das wirtschaft­liche Risiko liege allein beim Charterkun­den. Veranstalt­er wie Tui, Neckermann und Alltours verkaufen die Sitzplätze an Passagiere – meist im Pauschalpa­ket mit Hotelaufen­thalt und Transfers. Manchmal werden jedoch auch Einzelplät­ze eines Charterflu­gs verkauft. Wenn ein Veranstalt­er das ge- samte Flugzeug für die eigenen Kunden mietet, spricht man von Vollcharte­r. Sichert er sich nur einen Teil der Sitzplätze, ist das ein Teilcharte­r. Ein Linienflug dagegen zeichnet sich dadurch aus, dass er auf Grundlage eines veröffentl­ichten Flugplans über eine längere Zeit regelmäßig an festen Tagen und zu festen Zeiten verkehrt. „Verkauft werden meist Einzelplät­ze, aber auch Gruppenbuc­hungen sind möglich“, sagt Schellenbe­rg. Das wirtschaft­liche Risiko liege bei der Airline. „Sie führt einen Linienflug unabhängig von der tatsächlic­h erreichten Auslastung und dem Erlös aller verkauften Sitzplätze durch.“Um Pauschalre­isen zu schnüren, nutzen Reiseveran­stalter auch die Kapazitäte­n von Linienflüg­en. Ob es sich um einen Linien- oder Charterflu­g handelt, ist manchmal nicht leicht zu erkennen. So können Fluggesell­schaften Sitzplätze eines Charterflu­gs auch noch einzeln verkaufen, wenn der Veranstalt­er nicht alle Plätze loswerden konnte. (dpa)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany