Mittelschwaebische Nachrichten

Küblböcks Vater rechnet ab

Familie will kein Grab einrichten

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Berlin Der Vater des Sängers und Schauspiel­ers Daniel Küblböck hat sieben Wochen nach dem Verschwind­en seines Sohnes Vorwürfe gegen Behörden und die Schauspiel­schule erhoben, die Küblböck in Berlin besucht hatte.

Der 33-Jährige habe den Besuch dort „extrem ernst“genommen, sagte Günther Küblböck im Gespräch mit der Bunten. Er sei aber auch froh gewesen, dass er kurz vor dem Abschluss stand. Leider habe Küblböcks Dozentin als Prüfung ein aus seiner Sicht „völlig krankes Stück“ausgewählt. „Daniel musste einen Transvesti­ten spielen. Das wollte er zuerst nicht.“Weil er einen guten Ab- schluss habe erreichen wollen, sei er aber später in der Rolle aufgegange­n.

Mehreren Behörden wirft der Niederbaye­r „unterlasse­ne Hilfeleist­ung“vor. Tagelang habe er im August mit Betreuungs­gericht, Polizei, Gesundheit­s- und Ordnungsam­t telefonier­t, damit jemand seinem Sohn helfe. „Alle haben gesagt, wir könnten Daniel nicht gegen seinen Willen therapiere­n lassen.“

Küblböck war am 9. September von einem Kreuzfahrt­schiff ins Meer vor Kanada gestürzt. Vieles deutet darauf hin, dass er sprang. Einen Grabstein hat die Familie nicht aufgestell­t. „Ein Grab ohne die Person, um die es geht, wollen wir nicht. Daniel ist in unseren Herzen, in unserem Haus stehen überall Bilder von ihm.“(AZ)

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