Mittelschwaebische Nachrichten
„Der letzte Nazi“: Lesung im JuZe
„Die deutschen Leute finden ihn als Führer gut. Aber sie wollen einen Hitler nicht als Nachbarn haben.“Dieses leicht abgewandelte Zitat eines aktuellen Bundestagsabgeordneten zeigt sehr gut den bitterbösen Humor in „Der letzte Nazi“. Anspielungen auf die AfD, den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten, alte und neue Nazi-Prominenz, Aluhüte, Reichsflugscheiben und sogar Star Wars sind Teil der satirisch überspitzten Geschichte um den letzten Nazi. Ausgedacht hat sich all das Niklas Fiedler. Der 29-jährige Magister der Philosophie und Kunstpädagogik hat sich schon sehr lange und intensiv mit dem Thema befasst. Das dürfte der Grund dafür sein, dass der volkstümelnde Pathos durch seine Authenzität mit einer gekonnt eingesetzten Übersteigerung urkomisch wirkt, heißt es in der Pressemitteilung. „Ich mag Humor, der wehtut“, charakterisiert sich der Autor und Zeichner selbst. Das Multitalent ist gleichzeitig Schauspieler und zelebriert die Live-Darbietung seines Comic-Werkes. Gekonnt bringt er das typische rollende „r“und den sprachlichen Duktus eines fanatischen Nazis gleichzeitig authentisch und komisch rüber. Es drängen sich Assoziationen zu Serdar Somuncus „Mein Kampf“-Interpretationen auf, oder auch zum von Christoph Maria Herbst kongenial eingelesenen „Er ist wieder da“. Die Veranstaltung findet statt am Samstag, 3. November, ab 20 Uhr im Jugendzentrum in Krumbach.