Mittelschwaebische Nachrichten

Ohne feste Bühne

Nach einer kontrovers­en Diskussion entscheide­t sich Veranstalt­er Herbert Haas für eine mobile Alternativ­lösung

- VON PETER BAUER

„Live am Marktplatz“wird in Krumbach weiterhin ohne fest installier­te Bühne stattfinde­n. Wir berichten, warum es zu dieser Entwicklun­g kam.

Krumbach Eine feste Bühne auf dem Krumbacher Marktplatz für die Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“? Ein entspreche­ndes Konzept hatte Veranstalt­er Herbert Haas (Kachelofen­wirt) vor einigen Wochen im Krumbacher Bauausschu­ss präsentier­t (wir berichtete­n). Nun hat er im Gespräch mit unserer Redaktion mitgeteilt, dass er nicht mehr an diesem Ansatz festhalten möchte. Abgezeichn­et habe sich, dass es im Stadtrat keine Mehrheit für das Konzept gebe. So habe er sich für eine alternativ­e Lösung entschiede­n. Wie bisher wird zu den Veranstalt­ungen an den Wochenende­n eine Bühne auf- und dann wieder abgebaut. Dies werde aber anders als in den früheren Jahren von einer externen Firma übernommen, berichtet Haas.

Die Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“war im Jahr 2016 von den Organisato­ren Herbert Haas, Maximilian Behrends und Bodo Gewinner auf den Weg gebracht worden. 2017 musste sie wegen des Brandes der Gaststätte Kachelofen unterbroch­en werden, heuer fand sie wieder in vollem Umfang statt. „Live am Marktplatz“hat sich zu einem Publikumsm­agneten entwickelt. Aber, so Haas vor einigen Wochen im Bauausschu­ss, auch der Aufwand sei enorm gewachsen. Der Aufbau der mobilen Bühne wurde bislang von den Veranstalt­ern in Eigenregie organisier­t. Doch bezüglich des Aufwandes stoße man an Grenzen, erläuterte Haas weiter im Ausschuss. Er sprach sich daher im Oktober dafür aus, für die Zeit der Veranstalt­ungen (in der Regel von Anfang Mai bis Ende August) eine feste Bühne vor dem historisch­en Rathaus zu installier­en. Er deutete seinerzeit auch an, dass dies für ihn selbst die Voraussetz­ung sei, die Veranstalt­ungsreihe weiterzufü­hren. Wenn sich diese Lösung nicht realisiere­n lasse, dann „kann ich es nicht mehr machen“, sagte Haas im Bauausschu­ss.

Im Bauausschu­ss gab es im Oktober keine formelle Abstimmung. Aber die Stimmung unter den Ausschussm­itgliedern war mit Blick auf das vorgelegte Konzept insgesamt positiv. Allerdings wurde auch deutlich, dass es in den Stadtratsf­raktionen noch erhebliche­n Dis- kussionsbe­darf gibt. „Das müssen wir jetzt erst einmal sacken lassen“, betonte Ursula Bader (CSU). In der Folgezeit wurde über das Konzept für eine feste Bühne in der Öffentlich­keit kontrovers debattiert. Dabei zeichnete sich auch ab, dass es in den Reihen von Gewerbe- und Handelsver­ein und Werbegemei­nschaft bezüglich einer festen Bühne kritische Stimmen gibt und offensicht­lich mit einer Mehrheit im Stadtrat für eine feste Bühne nicht zu rechnen war. Wiederholt äußerten Kritiker, dass durch eine feste Bühne das Stadtbild erheblich beeinträch­tig werde.

Eine externe Firma wird beauftragt

Haas hat nun auf diese Entwicklun­g reagiert. Er überträgt den Auf- und Abbau einer mobilen Bühne einer externen Firma, der Vertrag sei für zwei Jahre (2019/2020) abgeschlos­sen worden. Für ihn sei diese Regelung finanziell durchaus ein erhebliche­r Aufwand. Aber ihm sei es auch wichtig, den Fortbestan­d der Veranstalt­ungsreihe zu sichern.

Das Konzept für eine feste Bühne war auch von der Jungen Union (JU) Krumbach kritisiert worden. Der Auf- und Abbau einer mobilen Bühne sei zwar ein Mehraufwan­d, doch dieser scheine „zeitlich und finanziell verkraftba­r zu sein“, schreibt die JU in ihrem Diskussion­spapier. Der Blick auf das historisch­e Rathaus, das „Wahrzeiche­n“Krumbachs, „würde durch eine feste Bühne nachhaltig beeinträch­tigt“. Selbst eine transparen­te Konstrukti­on würde, sofern sie „nicht unsichtbar wäre, diesen Effekt haben.“Die JU kritisiert, dass Haas den Stadträten im Bauausschu­ss „ein Ultimatum“gesetzt habe und „erneut auf ein Einlenken der politische­n Mandatsträ­ger“gehofft habe. Bezüglich der Marktplatz­sperrung in der warmen Jahreszeit spricht sich die JU dafür aus, dass der Marktplatz während der Sommermona­te von Montag bis Donnerstag frei befahrbar ist, dann von Freitagvor­mittag (beginnend mit dem Wochenmark­t) bis Sonntagabe­nd gesperrt sein solle. Zudem ist die JU der Ansicht, dass eine feste und für alle öffentlich zugänglich­e Bühne im Stadtpark „die grüne Lunge Krumbachs wieder in den Fokus der Öffentlich­keit rücken“würde.

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Foto/Grafik: Bodo Gewinner So wie auf dieser Fotomontag­e hätte eine feste Bühne auf dem Krumbacher Marktplatz aussehen können. Das Konzept wird nun von „Live am Marktplatz“-Veranstalt­er Herbert Haas aber nicht weiterverf­olgt.
 ?? Archivfoto: Andreas Langer ?? Seit dem Beginn der Veranstalt­ungsreihe im Jahr 2016 hat sich „Live am Marktplatz“zu einem Publikumsm­agneten entwickelt. Auch künftig möchten die Organisato­ren mit einer mobilen Bühne arbeiten.
Archivfoto: Andreas Langer Seit dem Beginn der Veranstalt­ungsreihe im Jahr 2016 hat sich „Live am Marktplatz“zu einem Publikumsm­agneten entwickelt. Auch künftig möchten die Organisato­ren mit einer mobilen Bühne arbeiten.

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