Mittelschwaebische Nachrichten

Debatte um Marktplatz

Helmes-Antrag soll in der nächsten Sitzung behandelt werden. Bürgermeis­ter Fischer weist die Kritik der Jungen Union entschiede­n zurück

- VON PETER BAUER

Die Debatte um die Sperrung des südlichen Krumbacher Marktplatz­es zur warmen Jahreszeit reißt nicht ab. Bald ist dies wieder Thema im Stadtrat.

Krumbach Seit dem Jahr 2016 ist der Krumbacher Marktplatz zur warmen Jahreszeit auf der Südseite gesperrt. In dieser Zeit gibt es auf dem Marktplatz ein gastronomi­sches Angebot, überdies läuft die Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“. Doch die Diskussion­en, ob der Marktplatz auf der Südseite auch in den warmen Monaten zumindest an den Tagen unter der Woche durchgängi­g befahrbar sein kann, ist nie völlig abgerissen. Die Junge Union (JU) sprach sich vor Kurzem dafür aus, dass der Marktplatz während der Sommermona­te von Montag bis Donnerstag frei befahrbar ist, dann von Freitagvor­mittag (beginnend mit dem Wochenmark­t) bis Sonntagabe­nd gesperrt sein solle (wir berichtete­n). Christoph Helmes hat das Thema bereits im Oktober im Rahmen einer Anfrage im Stadtrat aufgegriff­en. Nun hat er beantragt, das Thema „Saisonale Sperrung des südlichen Marktplatz­es“auf die Tagesordnu­ng der nächsten öffentli- chen Stadtratss­itzung zu setzen. Bürgermeis­ter Hubert Fischer kündigte auf Nachfrage an, dass er den Antrag in der nächsten Stadtratss­itzung (Montag, 26. November) auf die Tagesordnu­ng nehmen werde. Aber er betont auch: Einen sachlichen Grund für eine erneute Diskussion über die Marktplatz­sperrung sehe er nicht. Die Regelung zur saisonalen Sperrung sei vom Stadtrat „bis auf Weiteres“beschlosse­n worden. Und die Regelung habe sich bewährt, es habe keinerlei Probleme gegeben.

Stadtrat Christoph Helmes erklärt, dass er die Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“als Gewinn für Krumbach sehe. Er verweist aber auch auf eine Unterschri­ftenaktion, die „Gegner der saisonalen Marktplatz­sperrung“würden „noch eine Stadtratsb­eratung und Beschlussf­assung über das Anliegen der Anfang des Jahres eingereich­ten Unterschri­ftensammlu­ng“erwarten. Diese Beratung sei „allseits für einen Zeitpunkt nach Ende dieser Saison in Aussicht ge- stellt worden, wenn die heurigen Erfahrunge­n mit einbezogen werden könnten“. Helmes verweist darauf, dass das Thema auch von der JU aufgegriff­en worden sei und seines Erachtens „in konstrukti­ver Weise sinnvolle und gangbare Kompromiss­vorschläge gemacht wurden“. Bürgermeis­ter Fischer nimmt den Antrag auf die Tagesordnu­ng, sieht aber keinen sachlichen Grund für eine nochmalige Diskussion. Er habe das Thema ausführlic­h mit Jörg Drechsler, in der Stadtverwa­ltung für den Bereich Verkehr zuständig, besprochen. Dabei sei deutlich geworden, dass sich die bestehende Regelung bewährt habe. Positiv habe sich heuer auch bemerkbar gemacht, dass die neu gestaltete Karl-Mantel-Straße wieder geöffnet gewesen sei. Dies habe den Verkehrsfl­uss in der Innenstadt insgesamt weiter verbessert. Die Beschlussl­age des Rates zur Marktplatz­sperrung sei klar, es gebe keine neuen Erkenntnis­se. Dennoch habe er sich dazu entschloss­en, den Helmes-Antrag auf die Tagesordnu­ng der Ratssitzun­g zu nehmen.

Die JU hatte vor Kurzem kritisiert, dass „Live am Marktplatz“-Veranstalt­er Herbert Haas den Stadträten bezüglich des Aufbaus einer festen Bühne auf dem Marktplatz im Bauausschu­ss „ein Ultimatum“gesetzt habe und „erneut auf ein Einlenken der politische­n Mandatsträ­ger“gehofft habe. In der jüngsten Bauausschu­sssitzung wies Fischer die Kritik der JU entschiede­n zurück und bekräftigt­e dies anschließe­nd mit Nachdruck im Gespräch mit unserer Redaktion.

Haas hat sich bekanntlic­h inzwischen entschiede­n, für „Live am Marktplatz“eine mobile Bühne von einer externen Firma auf- und abbauen zu lassen (wir berichten). Fischer sieht darin eine gute Lösung, mit Nachdruck würdigte er das Engagement des „Live am Marktplatz“-Teams. Haas und sein Team hätten für Krumbach viel geleistet, die Kritik der JU sei in keiner Weise gerechtfer­tigt. Er forderte die Junge Union auf, einmal selbst bei der Organisati­on einer Veranstalt­ung für Krumbach aktiv zu werden. Fischer sieht den Platz vor dem Wasserschl­oss hier als künftige Möglichkei­t. Hier könnte die JU doch gerne beispielsw­eise einen Christkind­lmarkt organisier­en. Die JU und gleicherma­ßen Christoph Helmes könnten, so Fischer, gerne einmal selbst Veranstalt­ungen organisier­en, wo „der Bürger einfach hingehen kann und sagen kann: Schön ist es“.

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Archivfoto: lmm Der Krumbacher Marktplatz mit dem historisch­en Rathaus.

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