Mittelschwaebische Nachrichten
Debatte um Marktplatz
Helmes-Antrag soll in der nächsten Sitzung behandelt werden. Bürgermeister Fischer weist die Kritik der Jungen Union entschieden zurück
Die Debatte um die Sperrung des südlichen Krumbacher Marktplatzes zur warmen Jahreszeit reißt nicht ab. Bald ist dies wieder Thema im Stadtrat.
Krumbach Seit dem Jahr 2016 ist der Krumbacher Marktplatz zur warmen Jahreszeit auf der Südseite gesperrt. In dieser Zeit gibt es auf dem Marktplatz ein gastronomisches Angebot, überdies läuft die Veranstaltungsreihe „Live am Marktplatz“. Doch die Diskussionen, ob der Marktplatz auf der Südseite auch in den warmen Monaten zumindest an den Tagen unter der Woche durchgängig befahrbar sein kann, ist nie völlig abgerissen. Die Junge Union (JU) sprach sich vor Kurzem dafür aus, dass der Marktplatz während der Sommermonate von Montag bis Donnerstag frei befahrbar ist, dann von Freitagvormittag (beginnend mit dem Wochenmarkt) bis Sonntagabend gesperrt sein solle (wir berichteten). Christoph Helmes hat das Thema bereits im Oktober im Rahmen einer Anfrage im Stadtrat aufgegriffen. Nun hat er beantragt, das Thema „Saisonale Sperrung des südlichen Marktplatzes“auf die Tagesordnung der nächsten öffentli- chen Stadtratssitzung zu setzen. Bürgermeister Hubert Fischer kündigte auf Nachfrage an, dass er den Antrag in der nächsten Stadtratssitzung (Montag, 26. November) auf die Tagesordnung nehmen werde. Aber er betont auch: Einen sachlichen Grund für eine erneute Diskussion über die Marktplatzsperrung sehe er nicht. Die Regelung zur saisonalen Sperrung sei vom Stadtrat „bis auf Weiteres“beschlossen worden. Und die Regelung habe sich bewährt, es habe keinerlei Probleme gegeben.
Stadtrat Christoph Helmes erklärt, dass er die Veranstaltungsreihe „Live am Marktplatz“als Gewinn für Krumbach sehe. Er verweist aber auch auf eine Unterschriftenaktion, die „Gegner der saisonalen Marktplatzsperrung“würden „noch eine Stadtratsberatung und Beschlussfassung über das Anliegen der Anfang des Jahres eingereichten Unterschriftensammlung“erwarten. Diese Beratung sei „allseits für einen Zeitpunkt nach Ende dieser Saison in Aussicht ge- stellt worden, wenn die heurigen Erfahrungen mit einbezogen werden könnten“. Helmes verweist darauf, dass das Thema auch von der JU aufgegriffen worden sei und seines Erachtens „in konstruktiver Weise sinnvolle und gangbare Kompromissvorschläge gemacht wurden“. Bürgermeister Fischer nimmt den Antrag auf die Tagesordnung, sieht aber keinen sachlichen Grund für eine nochmalige Diskussion. Er habe das Thema ausführlich mit Jörg Drechsler, in der Stadtverwaltung für den Bereich Verkehr zuständig, besprochen. Dabei sei deutlich geworden, dass sich die bestehende Regelung bewährt habe. Positiv habe sich heuer auch bemerkbar gemacht, dass die neu gestaltete Karl-Mantel-Straße wieder geöffnet gewesen sei. Dies habe den Verkehrsfluss in der Innenstadt insgesamt weiter verbessert. Die Beschlusslage des Rates zur Marktplatzsperrung sei klar, es gebe keine neuen Erkenntnisse. Dennoch habe er sich dazu entschlossen, den Helmes-Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung zu nehmen.
Die JU hatte vor Kurzem kritisiert, dass „Live am Marktplatz“-Veranstalter Herbert Haas den Stadträten bezüglich des Aufbaus einer festen Bühne auf dem Marktplatz im Bauausschuss „ein Ultimatum“gesetzt habe und „erneut auf ein Einlenken der politischen Mandatsträger“gehofft habe. In der jüngsten Bauausschusssitzung wies Fischer die Kritik der JU entschieden zurück und bekräftigte dies anschließend mit Nachdruck im Gespräch mit unserer Redaktion.
Haas hat sich bekanntlich inzwischen entschieden, für „Live am Marktplatz“eine mobile Bühne von einer externen Firma auf- und abbauen zu lassen (wir berichten). Fischer sieht darin eine gute Lösung, mit Nachdruck würdigte er das Engagement des „Live am Marktplatz“-Teams. Haas und sein Team hätten für Krumbach viel geleistet, die Kritik der JU sei in keiner Weise gerechtfertigt. Er forderte die Junge Union auf, einmal selbst bei der Organisation einer Veranstaltung für Krumbach aktiv zu werden. Fischer sieht den Platz vor dem Wasserschloss hier als künftige Möglichkeit. Hier könnte die JU doch gerne beispielsweise einen Christkindlmarkt organisieren. Die JU und gleichermaßen Christoph Helmes könnten, so Fischer, gerne einmal selbst Veranstaltungen organisieren, wo „der Bürger einfach hingehen kann und sagen kann: Schön ist es“.