Mittelschwaebische Nachrichten
Wieder eine „geballte Ladung Kunst“in Krumbach
Welche Akzente in der Krumbacher Kunstnacht am Samstag, 24. November, gesetzt werden
Krumbach Sich Jahr für Jahr immer wieder selbst erneuern: Dafür stehe die Krumbacher Kunstnacht, erklärt Mitorganisator Sigurd Rakel. Heuer findet sie am Samstag, 24. November, statt. Es sind insgesamt 18 Stationen mit einer sehr breiten „Kunstpalette“, von der Malerei über die Fotografie bis hin zur Musik. 18 Stationen – es ist noch eine mehr als im vergangenen Jahr. Aber die Größenordnung der Kunstnacht hat sich insgesamt eingependelt – und im Kulturkalender der Region ist die Kunstnacht seit 2007 zu einer festen Größe geworden. Offiziell eröffnet wird die Kunstnacht am 24. November um 16.30 Uhr im historischen Rathaus bei Glogger & Partner.
Auch dies ist seit den Anfängen feste Tradition. In den Räumen des historischen Rathauses wird Max Kögler „Dichotomie und Diptychon in Kombination“zeigen. Unterschiedliche Motive sollen dabei im „digitalen und klassischen Kontext“ kontrastiert werden. Bei einem Diptychon handelt es sich um eine zweiteilige, zusammenhängende Tafel mit Gemälden. Dichotomie bedeutet Zweigliedrigkeit ohne Berührungspunkte. „Ich mag Kontraste, besonders, wenn sich beispielsweise scheinbar unvereinbare alte und neue Dinge ergänzen und entgegen aller Erwartungen harmonieren“, schreibt der Künstler.
2007 fand die Krumbacher Kunstnacht zum ersten Mal statt, die Aktion war maßgeblich die Idee Sigurd Rakels. In den ersten Jahren waren es nur wenige Veranstaltungen. Das hat sich in den vergangenen Jahren gründlich geändert. Über die Menge des Angebots ist immer wieder auch diskutiert worden. Aber in der Regel würden die Besucher gar nicht erst versuchen, im Eiltempo alle Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen, haben die Mitorganisatorinnen Anita Roth (Leiterin des Mittelschwäbischen Heimatmuseums) und Claudia Glogger (Glogger & Partner) wiederholt erklärt. Vielmehr würden sich die Besucher ihre Favoriten gezielt aussuchen. Kunst galt früher als Privileg des Adels, der hohen Geistlichkeit, des städtischen Großbürgertums. Aber längst hat die Kunst das Land erreicht. Und abseits des oft geradezu klischeeüberfrachteten „großen“Kunstmarkts mit seinen atemberaubenden Millionensummen ist die Kunst in der ländlichen Region mitunter auf eine sympathische Weise ursprünglich geblieben.
In Krumbach hat sich die Kunstnacht zu einem gesellschaftlichen Ereignis auf einer breiten Basis entwickelt. Kunstnacht: Das ist auch in diesem Jahr wieder das entschiedene Bekenntnis zu regionaler Kunst. Und manche der ausstellenden Künstler sind bei der Kunstnacht sozusagen alte Bekannte.
Im Café „Nimm Platz!“gibt es Landkarten, handgezeichnet von Menschen mit Behinderungen, zu sehen. Federführend ist hier das Dominikus-Ringeisen-Werk. In der Tagessstätte für Seelische Gesundheit zeigt Karl-Heinz van Vügt wieder neue Bilder. An der Kunstnacht beteiligen sich ferner auch das Kunststudio Karussell mit Luba Anishchenko, die Grundschule mit rund 400 Schülern, in der Kirche St. Michael gibt es ein klassisches Konzert mit dem Günzburger Kammerorchester, zu sehen sind Werke der Kunstpfadteilnehmer Emil Kräss und Wabato Movement sowie von Rudi Schumertl. Mit dabei sind ferner Martina Saur (Flying Anima), Karl-Heinz Schoblocher, Lutz-Volker Spies, die Schule der Phantasie, Sabine Heine und Michael Mayer, Gabriel und Otto Schorer, Barbara Lindner, Elisabeth Merk, Dominik Widmann und Sigurd Rakel mit seiner bereits vor Kurzem offiziell eröffneten neuen Ausstellung.
„Neu Wege“lautet der Titel dieser Ausstellung. Die möchten die Organisatoren der Kunstnacht Jahr für Jahr gehen. Für den 24. November haben sie ganz in diesem Sinne wieder eine „geballte Ladung Kunst“zusammengestellt (ein weiterer ausführlicher Bericht über die Veranstaltungen folgt).