Mittelschwaebische Nachrichten
Die Christoph-von-Schmid-Straße bekommt ein neues Gesicht
Dort, wo heute eine alte Gerberei steht, soll eine neue Wohnanlage entstehen. Das Gebäude wird groß – und die Verkehrsanbindung gibt Grund zu Diskussionen
Thannhausen Im Moment ist das Gelände rund um die ehemalige Gerberei an der Ecke Christoph-vonSchmid-Straße und Röschstraße nicht gerade ein Augenschmaus. Die leer stehenden Gebäude in Thannhausen wirken trist und unbelebt. Das soll sich allerdings ändern. Eine Baufirma will dort eine Anlage errichten, die Platz für mehrere Wohnungen bieten soll. Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt behandelte das Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung – dabei gab es sowohl Wohlwollen als auch kritische Stimmen.
Das alte Gebäude beherbergte einst die Gerberei Wiedemann, wes- Bürgermeister Georg Schwarz das Gebiet als Wiedemann-Areal bezeichnet. Seit Jahren handelt es sich dabei allerdings um eine Industriebrache – Schwarz zufolge steht das Gebäude seit mindestens zehn Jahren leer.
Das neue Gebäude soll größer werden als der Bestandsbau. Die Höhe selbst ändert sich kaum, allerdings hatte das alte Haus ein Satteldach, während das neue ein flaches Dach bekommt. Dadurch steigt die Größe des Baukörpers – der sogenannten Kubatur. Neben der Stadtpfarrkirche wird der Neubau eines der größten Gebäude in der Christoph-von-Schmid-Straße. Die neue Wohnanlage soll auch eine Tiefgarage bekommen, die Platz für insge- samt 17 Autos bietet. Grundsätzlich sprachen sich die Ausschussmitglieder positiv gegenüber dem Vorhaben aus. Bürgermeister Schwarz sagte: „Es ist gut für die Innenstadtbelebung, wenn die Gebäude wieder genutzt werden und Wohnplätze entstehen.“
Dieser Einschätzung schloss sich auch Rudolf Haug (Grüne) an. Ihn störe die Höhe der Gebäude nicht. „Allerdings müssen wir den Verkehr im Auge behalten, da dort auch der Schulverkehr entlang fließt“, sagte er. Durch die angrenzenden Schulen sind in der Röschstraße gerade am Morgen und auch mittags viele Autos und auch Busse unterwegs. Die Planung der neuen Wohnanlage sieht vor, dass die Einhalb und Ausfahrt auf eben dieser Straße erfolgen soll. Bürgermeister Schwarz sagte, dass er sich auch bereits Gedanken über den Verkehr gemacht habe: „Es wäre denkbar, die Autos von dort aus nur in eine Richtung herausfahren zu lassen.“
Er spiele mit dem Gedanken, die Röschstraße grundsätzlich zur Einbahnstraße zu erklären – dadurch könnte der Verkehr zuverlässig gelenkt werden. Dieses Vorhaben soll in einer der kommenden Sitzungen des Bauausschusses behandelt werden.
Weitere Punkte im Ausschuss
● An der Kreuzung Ährenfeldstraße – Von-Eichendorff-Straße stehen zwei Kastanien. Einer der Bäume ist einem Gutachten zufolge hohl und von Pilzen befallen, Äste könnten herabfallen. Daher muss er gefällt werden. Der Ausschuss beschloss, dass beide Bäume gefällt werden sollen. Im Frühjahr beginnt dann die Planung für eine Neugestaltung der Grünfläche – mit mindestens zwei Bäumen.
● Der Antrag eines Bauherren zur Errichtung eines Bullenmaststalls in ThannhausenBurg wurde abgelehnt, da die Festsetzungen des Bebauungsplans nicht erfüllt werden. Allerdings soll Schwarz zufolge versucht werden, dem Bauherren entgegenzukommen und ihn darauf hinweisen, welche Anträge er zu stellen hat.