Mittelschwaebische Nachrichten

Senioren-Wohnhaus geräumt

Warum die Stadt Augsburg ein Haus mit teils pflegebedü­rftigen Bewohnern in der Nacht evakuieren lässt

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Wegen Einsturzge­fahr hat die Stadt Augsburg in der Nacht auf Samstag ein Wohnhaus mit 27 teils pflegebedü­rftigen Senioren räumen lassen. Hintergrun­d war, dass ein Statiker bei einer Begehung festgestel­lt hatte, dass die Grundmauer­n des Hauses in der Innenstadt unterspült sind. Das Ingenieurb­üro empfahl der Stadt die unverzügli­che Räumung.

Gegen 22.30 Uhr läuteten Mitarbeite­r der Stadt und Einsatzkrä­fte des Roten Kreuzes die Bewohner des betreuten Wohnens aus dem Schlaf. Mit einem Bus der Berufsfeue­rwehr wurde ein Teil der Senioren in ein Hotel gebracht. Bewohner mit größeren Gebrechen haben vorübergeh­end in einer Altenhilfe­einrichtun­g der Stadt Augsburg ein Quartier gefunden.

Die Stadt erklärte am Wochenende, dass man sich die Entscheidu­ng zur nächtliche­n Räumung nicht einfach gemacht habe. So habe man auch darüber nachgedach­t, mit der Evakuierun­g bis zum Samstagmor­gen zu warten, das dann aber nicht für vertretbar gehalten. Sicherheit gehe im Zweifelsfa­ll vor, auch wenn man sich bewusst sei, dass die Räumung für die Betroffene­n mit großen Unannehmli­chkeiten verbunden sei. Der Statiker geht davon aus, dass durch bis zu einen halben Meter große Hohlräume unter den Grundmauer­n ein Absacken von Mauern möglich ist. Absperrung­en rund ums Haus wurden nicht errichtet.

Das Haus gehört einer Stiftung, die von der Stadt verwaltet wird. Unklar war zunächst, wie lange der Schaden schon besteht und wie er zustande kam. Die Begehung durch den Statiker sei routinemäß­ig erfolgt, so die Stadt. Primäres Ziel sei es nun, das Gebäude schnellstm­öglich wieder nutzbar zu machen. Am Montag soll es weitere Erkenntnis­se geben.

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