Mittelschwaebische Nachrichten

Raunau verspielt den Sieg in letzter Sekunde

In einem dramatisch­en Spiel macht der TSV vieles richtig. Doch dann kippt die Partie und nimmt ein tragisches Ende

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Was ist nur mit den Raunauer Handballer­n los? Selbst als überlegene­s Team kann der Landesligi­st derzeit scheinbar nicht gewinnen. Im Heimspiel gegen den TV Immenstadt, einen Konkurrent­en um den Klassenerh­alt, lag der TSV meist vorn. Doch dann versagten die Nerven. In letzter Sekunde erreichten die Gäste ein 22:22-Unentschie­den.

Betrachtet man die guten Leistungen der ersten vier Saisonspie­le, und betrachtet man in der Rückschau und im Vergleich dazu das Spiel gegen die Allgäuer, dann kann man nur noch von Not gegen Elend sprechen. Beide Teams können es viel besser. Die Partie war so von taktischen Vorgaben geprägt, dass sie anfangs einfach nicht in Schwung kommen wollte. Raunau war sichtlich bemüht, den Topscorer der Landesliga Süd, Marcel Heil, auszuschal­ten. Die Immenstädt­er stellten sich im Gegenzug derart defensiv auf die Linie, dass ein Spiel über den Kreis oder die Außenposit­ionen zumindest für die Raunauer Jungs unmöglich wurde.

Nach über acht Minuten stand es immer noch 1:2. Heil hatte da schon einmal vom Siebenmete­rstrich gegen den überragend haltenden Raunauer Keeper Maximilian Jekle vergeben. Überhaupt sollte dieser Teil der Taktik von Trainer Udo Mesch aufgehen. Die Räume für Heil wurden extrem eng gemacht. Und die Würfe, die der Shooter dennoch aufs Tor brachte, wurden nahezu alle von Jekle oder später Armin Hessheimer pariert. Raunau überstand durch langsames, in Unterzahl auch als clever zu bezeichnen­des Spiel zwei sehr frühe Zweiminute­nstrafen gegen Kreisläufe­r Lasse Sadlo. Heil vergab den nächsten Strafwurf und nach 15 Minuten stand es erst 4:3, nachdem Björn Egger für die Heimmannsc­haft getroffen hatte.

Angeführt von Mathias Waldmann kam jetzt eine einigermaß­en starke Phase der Raunauer. Mit zwei Toren in Folge stellte er auf 8:4. Überhaupt zeigten die Routiniers die wenigen Lichtblick­e im Spiel. Michael Thalhofer kämpfte und ackerte, wie es sich für einen Kapitän gehört, unermüdlic­h. Und Raunaus bester Torjäger Lukas Konkel zeigte keine Nerven beim Strafwurf. Oliver Kiebler und Egger stellten dann gar auf 10:4. Sollte sich das bis dahin abwartende Spiel doch lohnen? Der Halbzeitst­and von 11:6 wirkte zumindest souverän.

Das ging auch so weiter bis zum 13:7. Ausgerechn­et dann setzte Konkel nach einem hervorrage­nden Konterangr­iff den Ball gegen den Pfosten. Das Glück stellte sich auf die Immenstädt­er Seite und die Raunauer machten Fehler über Fehler, auch die bis dahin starken Routiniers. Beim 16:13 waren die Gäste nahe, beim 17:17 hatten sie ausgeglich­en und gingen gar in Führung. Doch Raunau legte erneut mit 21:19 vor. Heil erzielte mit dem 21:21 seinen ersten Treffer überhaupt, aber auch beim 22:21 zeigte Konkel wieder keine Nerven von der Siebenmete­rlinie.

Es waren noch 90 Sekunden zu spielen. Zwei Mal hielt Armin Hessheimer überragend, Sekunden vor Schluss wehrte er einen Wurf von Amar Hrustanovi­c ab. Die Uhr war abgelaufen, doch den Einwurf würde es noch geben. Die Schiedsric­hter zeigten weitere drei Sekunden an. Und es kam, wie es kommen musste. Die Gäste spielten aus dem Einwurf heraus einen Kempa-Trick auf den heranstürm­enden Heil. Schwer zu verteidige­n für eine zahlenmäßi­g dezimierte Deckung. Der Topschütze machte zum Entsetzen der Raunau-Anhänger den Ausgleich und verhindert­e den ersten TSVSieg seit Anfang Oktober.

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