Mittelschwaebische Nachrichten
Württembergische Handballmacht in der Rebayhalle
Jugendhandball Günzburger A-Junioren empfangen JSG Echaz-Erms
Günzburg JSG Echaz-Erms? Wer den Namen des Gegners hört, der da am Sonntag um 17 Uhr zum A-Junioren-Duell in die Günzburger Rebayhalle kommt, wird damit wohl zunächst wenig anfangen können. Die württembergischen Flüsschen Echaz und Erms verheißen auf den ersten Blick nichts Bedeutendes. Doch der Handballfachmann gerät ins Schwelgen, wenn er erklären darf, welche Handballmacht dahinter steht. An der Echaz liegt Reutlingen und dort hat der VfL Pfullingen seine Handballheimstatt. Zu Günzburger Zweitligazeiten gehörte der württembergische VfL zum Inventar der 2. Bundesliga, später ging es bis in die 1. Bundesliga. Heute ist deren Männermannschaft Zehnter in der 3. Liga Süd.
Und Erms? Da findet man den Traditionsverein TV Neuhausen, zu seiner Zeit auch in der höchsten deutschen Liga. Zuletzt ging es aber steil bergab. Die dortige Handballbundesliga GmbH geriet in Insolvenz. Die erste Mannschaft musste auf ein Antreten in der BadenWürttemberg-Liga verzichten.
Beide Vereine optimierten aber vor Jahren ihre ohnehin starke Jugendarbeit und daraus entstand eben die JSG Echaz-Erms. Bis zu 60 A-Jugendliche wollten dort in den ersten Jahren spielen. Verantwortlich für die Nachwuchskoordination ist die württembergische Trainerlegende Hans Hahn und als Leistungssportreferent zeichnet sich Micha Thiemann aus, dessen Vater Curt in der Ulmer Region einer der bekanntesten Handballtrainer ist. Wie immer hielt ihr A-Jugend-Bundesliga-Team die Klasse, bei dem sportlichen Hintergrund und dem großen Einzugsgebiet auch kein Wunder.
Diese Saison allerdings gelang den Sonntagsgästen der Saisonstart nicht. 0:6 Punkte standen in der Tabelle. Doch dann bekamen die JSG Spieler die Kurve und legten einen 9:1-Punkte-Lauf hin. Lediglich gegen den Altmeister Frisch Auf Göppingen kam es noch zu einer Punkteteilung. Am vergangenen Wochenende gelang gegen die HSG Konstanz ein 34:30. Da dürfen sich die Günzburger Jugendhandballfreunde also auf einen ganz starken Gegner freuen.
Die VfL-Talente kamen ein wenig lädiert aus Zweibrücken zurück. Zum einen knabberte an der sensiblen Handballseele wie man einen Traumstart mit 7:1 Toren so vergeigen kann, um dann am Ende noch hoch und gerecht mit 23:32 zu verlieren. Zum anderen wurden etliche kleinere Blessuren mit auf die lange Heimreise genommen. Bis Sonntag sollte die Zeit aber ausreichend sein, dass zumindest das Team vom Vorwochenende wieder komplett antreten kann. Schließlich lief es zu Hause in den jüngsten Begegnungen bombig. Warum soll da nicht einmal einer der württembergischen Hochkaräter geschlagen werden.
Vor einigen Jahren gelang das der damaligen Besetzung um die heutigen Leistungsträger der Männermannschaft, Jensen, Jäger & Co., schon einmal. Zwei Kempatore waren damals erforderlich. Vielleicht rechnen die Fans wieder mit einem ähnlich spektakulären Spiel.
Allein der SC Vöhringen hat sich mit insgesamt 57 Handballfans als Zuschauer angemeldet. Die Begeisterung für Spitzenhandball im Jugendbereich ist in der Region also ungebrochen.