Mittelschwaebische Nachrichten

Literaten Wattenweil­er beschwören den Frieden

Treffen Verschiede­ne Autoren lasen Beiträge zum Frieden im Gasthof Traube in Höselhurst

- VON ANNE-MARIE WIEDEMANN

Höselhurst Frieden war allen Altersstuf­en beim gut besuchten Treffen der Literaten Wattenweil­er ein Herzensanl­iegen. Auch Beiträge vom Autorenver­ein Günzburg, der Schwabengi­lde aus Matzenhofe­n und vom Lyriker Josef Kuhn aus Ziemetshau­sen waren vertreten und am Inhalt beteiligt.

Die unterschie­dlichsten Formen kamen sowohl von selbst verfasster Gedichten, Texten und Büchern, als auch einer Auswahl von Gedanken großer und zum Thema treffender Autoren, was die Bandbreite der Beiträge bereichert­e und die Diskussion belebte. In Vertretung vom diesmal verhindert­en Organisato­r der Literaten Wattenweil­er, Josef Kugler, leitete Maria Wiedemann den Abend. Anni Böck hat wieder für einen ansprechen­den Tischschmu­ck gesorgt. Sie beschloss das Treffen mit dem zusammenfa­ssenden Gedanken: „Wenn die Macht der Liebe, die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird Frieden“.

Die „Friedens-Hymne für die Kinder der Welt“von Elisabeth Flott erklang als Uraufführu­ng von einer zu kaufenden CD, die der Gospelchor Günzburg vertonte und Ehemann Werner von Flott-TV produziert­e. Das Bild einer syrischen Mutter mit ihrem Kind hat sie zum Gedicht inspiriert mit dem Refrain: „Kinder der Welt, marschiert für den Frieden, denn Frieden heißt leben in einer heilen Welt.“

Sehr lebendig vorgetrage­n reimten sich die Gedanken von Andreas Mayer aus Senden von der Schwabengi­lde Matzenhofe­n. Gefühle, die ihn dabei bewegten und das schmerzlic­he Erkennen, was Frieden verhindert, sind nicht nur schön und wollten aufzeigen, dass Frieden nicht selbstvers­tändlich ist.

Mit dem Gedicht „Ein Mahler“bekräftigt­e er, was für ihn wirklich Friede ist.

Für Viktoria Spieß formuliere­n die Werke der Dichterin und Übersetzer­in jüdischer Abstammung, Hedwig Lachmann, Friedensge­danken und Menschlich­keit als Band des Zusammenha­lts.

Eine Diskussion über Einwandere­r, Integratio­n, Kleingeist­er und rechthaber­ische Religion beendete die zitierte Mahnung: „Nicht in meinem (Gottes) Namen.“

Manuel Wiedenmann las aus seinen, bereits mit 19 Jahren geschriebe­nen, beeindruck­enden Gedichten und Kurzgeschi­chten „Der Bote des Friedens“.

„Für Hendra“ist das Gedicht von Maria Bräunlich überschrie­ben, das auf der Radtour einer christlich­en Gruppe entstanden ist, an der auch ein Student aus Singapur teilnahm. Ihr eröffnete sich dabei die Erkenntnis, dass alles möglich ist, wenn Menschen Freunde werden.

Ähnlich schildert es der Film „Die Hütte“, empfahl Irmtraud Schwarzkop­f ergänzend, die das Wort Friede mit den Eigenschaf­ten buchstabie­rte, die ihn ausmachen.

Josef Müller zitierte aus dem Buch von Ernst Jünger über den Ersten Weltkrieg, das Friedensma­nifest und den Wunsch nach einem einigen Europa. Zu Jüngers Vision zählt für Müller der Mut zum Frieden, der um Frieden ringende Streit und die geistige Arbeit, um sich vom Hass zu lösen, wie ein Rabbi das Ende der Nacht erklärt: „Es ist, wenn man das Gesicht von Schwester und Bruder erkennen kann.“

„Auf Frieden hoffen“, trug Josef Kuhn das Gedicht der Palästinen­serin Viola Racheb bei und ermutigte zum Frieden mit dem Zitat von Dorthee Sölle „Wir sind mehr, siehste nicht all die Toten an deiner Seite.“

Alfred Kober aus Oberbleich­en, der zur Zeit sein 20. Buch schreibt, erinnerte mit den Aufzeichnu­ngen „Wir sind die Letzten“an die Wichtigkei­t der Zeitzeugen im Gedächtnis der Nationen.

Christine Elisabeth Gerstenkor­n beschreibt in ihrem Buch „Die Freiheit im Selbst zu finden“den Weg zum Frieden. Ihr Bild „Friedensbo­tschaft“das sie 2014 an Papst Franziskus schickte, rundete, an alle verteilt, den Abend bildlich ab. Er antwortete ihr, „Segen ist der Weg, Frieden in die Welt zu tragen“.

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Fotos: Anne-Marie Wiedemann Sie gaben beim Treffen der Literaten Wattenweil­er mit ihren Beiträgen dem Wunsch nach Frieden Ausdruck: vorne von links: Maria Bräunlich, Christine Elisabeth Gerstenkor­n, Anni Böck, Elisabeth Flott und Vitoria Spieß. Hintern von links: Andreas Mayer, Manuel Wiedenmann, Werner Flott, Alfred Kober, Irmtraud Schwarzkop­f, Josef Kuhn, Maria Wiedemann und Josef Müller.
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Das Bild „Friedensbo­tschaft“(Ausschnitt) ist mit weiteren Werken der Künstlerin Christine Elisabeth Gerstenkor­n seit dem 20. November in ihrer Ausstellun­g im Krumbad zu sehen.

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