Mittelschwaebische Nachrichten

Ein erster Schritt zu einem Krumbacher Verkehrsko­nzept

Stadtrat In der jüngsten Sitzung erläuterte­n drei Planungsbü­ros ihre Vorstellun­gen, bei denen die Bürgerbete­iligung eine zentrale Rolle spielt. Wie es nun weitergeht

- VON PETER BAUER (wir berichtete­n).

Krumbach Ein neues Verkehrsko­nzept für Krumbach? Es war klar, dass es in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Stadtrates gewisserma­ßen nur ein erstes Herantaste­n an das komplexe Thema geben konnte. Doch was ist zu tun, wenn zwei Bundesstra­ßen durch eine Stadt führen? Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass dies für ein neues Verkehrsko­nzept eine zentrale Aufgabenst­ellung ist. Mit welchem Planer möchte die Stadt diese Aufgabe angehen? Drei Fachbüros stellten sich im Stadtrat vor, voraussich­tlich in der Januar-Sitzung des neuen Jahres fällt im Krumbacher Stadtrat die Entscheidu­ng, welches Büro den Zuschlag erhält. Für Krumbach ist es möglicherw­eise eine Weichenste­llung für Jahrzehnte.

In Krumbach gab es in Sachen Verkehr in den vergangene­n Jahren in der Innenstadt wichtige Veränderun­gen. Dazu gehören die Neugestalt­ung der Karl-Mantel-Straße, der Bau des „Durchstich­s“zwischen der Südstraße und der Schlachtha­usstraße sowie die Sperrung des Marktplatz­es auf der Südseite zur warmen Jahreszeit. Eine Regelung, die, so entschied jetzt der Stadtrat, beibehalte­n wird

Zudem war der Bau einer Umgehung im Jahr 2013 bei einem Bürgerents­cheid knapp abgelehnt worden. Das ist die Ausgangsba­sis für ein neues Verkehrs- und Mobilitäts­konzept.

Professor Dirk Zumkeller stellte den Ansatz des Büros Inovaplan (Ettlingen, Karlsruhe, München) vor. Das Planungsbü­ro hat unter anderem die Verkehrspl­anung im Münchner Westen und im Bahnhofsar­eal Offenburg betreut. Wichtig sei es, alle Verkehrsmi­ttel „integriert“zu betrachten. Die Bürgerbete­iligung soll im Rahmen von Workshops erfolgen. Dies sei mühsam, aber erfolgreic­h.

Als weiteres Büro stellte sich die Planungsge­sellschaft Stadt-LandVerkeh­r (München) vor. Robert Ulzhöfer berichtete unter anderem über verschiede­ne Projekte in Marktoberd­orf, Buchloe und Mindelheim. Auch er sprach immer wieder das Thema Bürgerbete­iligung durch Bürgerwerk­stätten oder auch eine Haushaltsb­efragung an.

Das Büro Modus Consult (Ulm) war bereits in früheren Jahren für die Stadt Krumbach tätig. Das Büro war bei Projekten unter anderem auch für die Städte Senden, Stadtberge­n und Sonthofen eingebunde­n. Michael Preuß erläuterte den Stadträten den Ansatz von Modus Consult für Krumbach. Auch er sprach sich für eine Haushaltsb­efragung aus. Wichtig seien „Ideen aus der Bevölkerun­g“.

Realistisc­h ist für die Erstellung eines Verkehrsko­nzeptes wohl ein Zeitansatz von ein bis eineinhalb Jahren. Der Kostenrahm­en könnte sich in einem Bereich von etwa 50 000 bis 100 000 Euro bewegen.

Aus den Reihen der Stadträte kamen eine ganze Menge Detailfrag­en zum Thema. Immer wieder wurde dabei auch der Aspekt der Bürgerbete­iligung angesproch­en. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Bürgerbete­iligung bei einem neuen Verkehrsko­nzept für Krumbach eine zentrale Rolle spielen wird. Im Januar wird der Rat wohl entscheide­n, mit welchem Büro er beim Verkehrsko­nzept zusammenar­beiten möchte.

Die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten – zugleich aber mit Leben zu erfüllen: Diesem Ziel aus den 80er-Jahren sei man wesentlich näher gekommen, hat Bürgermeis­ter Fischer wiederholt betont. Nun gelte es, die Konzeption aus den 80erJahren fortzuschr­eiben. Im Sommer hatte die CSU-Fraktion die Erstellung eines neuen Konzeptes beantragt. Durch „externes Expertenwi­ssen“solle ein „mittel- und langfristi­ger Plan“erstellt werden.

Wie sehen Sie die Verkehrssi­tuation in Krumbach? Bei uns können Sie unter www.mittelschw­aebische-nachrichte­n.de online abstimmen.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Blick in die Krumbacher Bahnhofstr­aße an einem Nachmittag: Nicht immer ist sie dicht befahren. Aber es gibt hier auch bekanntlic­h ganz andere Zeiten mit dichtem Verkehr. Die Stadt Krumbach möchte ein neues Verkehrsko­nzept erstellen.
Foto: Peter Bauer Blick in die Krumbacher Bahnhofstr­aße an einem Nachmittag: Nicht immer ist sie dicht befahren. Aber es gibt hier auch bekanntlic­h ganz andere Zeiten mit dichtem Verkehr. Die Stadt Krumbach möchte ein neues Verkehrsko­nzept erstellen.

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