Mittelschwaebische Nachrichten
Ein erster Schritt zu einem Krumbacher Verkehrskonzept
Stadtrat In der jüngsten Sitzung erläuterten drei Planungsbüros ihre Vorstellungen, bei denen die Bürgerbeteiligung eine zentrale Rolle spielt. Wie es nun weitergeht
Krumbach Ein neues Verkehrskonzept für Krumbach? Es war klar, dass es in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Stadtrates gewissermaßen nur ein erstes Herantasten an das komplexe Thema geben konnte. Doch was ist zu tun, wenn zwei Bundesstraßen durch eine Stadt führen? Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass dies für ein neues Verkehrskonzept eine zentrale Aufgabenstellung ist. Mit welchem Planer möchte die Stadt diese Aufgabe angehen? Drei Fachbüros stellten sich im Stadtrat vor, voraussichtlich in der Januar-Sitzung des neuen Jahres fällt im Krumbacher Stadtrat die Entscheidung, welches Büro den Zuschlag erhält. Für Krumbach ist es möglicherweise eine Weichenstellung für Jahrzehnte.
In Krumbach gab es in Sachen Verkehr in den vergangenen Jahren in der Innenstadt wichtige Veränderungen. Dazu gehören die Neugestaltung der Karl-Mantel-Straße, der Bau des „Durchstichs“zwischen der Südstraße und der Schlachthausstraße sowie die Sperrung des Marktplatzes auf der Südseite zur warmen Jahreszeit. Eine Regelung, die, so entschied jetzt der Stadtrat, beibehalten wird
Zudem war der Bau einer Umgehung im Jahr 2013 bei einem Bürgerentscheid knapp abgelehnt worden. Das ist die Ausgangsbasis für ein neues Verkehrs- und Mobilitätskonzept.
Professor Dirk Zumkeller stellte den Ansatz des Büros Inovaplan (Ettlingen, Karlsruhe, München) vor. Das Planungsbüro hat unter anderem die Verkehrsplanung im Münchner Westen und im Bahnhofsareal Offenburg betreut. Wichtig sei es, alle Verkehrsmittel „integriert“zu betrachten. Die Bürgerbeteiligung soll im Rahmen von Workshops erfolgen. Dies sei mühsam, aber erfolgreich.
Als weiteres Büro stellte sich die Planungsgesellschaft Stadt-LandVerkehr (München) vor. Robert Ulzhöfer berichtete unter anderem über verschiedene Projekte in Marktoberdorf, Buchloe und Mindelheim. Auch er sprach immer wieder das Thema Bürgerbeteiligung durch Bürgerwerkstätten oder auch eine Haushaltsbefragung an.
Das Büro Modus Consult (Ulm) war bereits in früheren Jahren für die Stadt Krumbach tätig. Das Büro war bei Projekten unter anderem auch für die Städte Senden, Stadtbergen und Sonthofen eingebunden. Michael Preuß erläuterte den Stadträten den Ansatz von Modus Consult für Krumbach. Auch er sprach sich für eine Haushaltsbefragung aus. Wichtig seien „Ideen aus der Bevölkerung“.
Realistisch ist für die Erstellung eines Verkehrskonzeptes wohl ein Zeitansatz von ein bis eineinhalb Jahren. Der Kostenrahmen könnte sich in einem Bereich von etwa 50 000 bis 100 000 Euro bewegen.
Aus den Reihen der Stadträte kamen eine ganze Menge Detailfragen zum Thema. Immer wieder wurde dabei auch der Aspekt der Bürgerbeteiligung angesprochen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Bürgerbeteiligung bei einem neuen Verkehrskonzept für Krumbach eine zentrale Rolle spielen wird. Im Januar wird der Rat wohl entscheiden, mit welchem Büro er beim Verkehrskonzept zusammenarbeiten möchte.
Die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten – zugleich aber mit Leben zu erfüllen: Diesem Ziel aus den 80er-Jahren sei man wesentlich näher gekommen, hat Bürgermeister Fischer wiederholt betont. Nun gelte es, die Konzeption aus den 80erJahren fortzuschreiben. Im Sommer hatte die CSU-Fraktion die Erstellung eines neuen Konzeptes beantragt. Durch „externes Expertenwissen“solle ein „mittel- und langfristiger Plan“erstellt werden.
Wie sehen Sie die Verkehrssituation in Krumbach? Bei uns können Sie unter www.mittelschwaebische-nachrichten.de online abstimmen.