Mittelschwaebische Nachrichten
Geldwäscheverdacht soll gemeldet werden
Kriminelle nur einen Bruchteil ihres Vermögens in den Immobilien investieren – zwischen 15 und 30 Prozent. „Die geltenden Gesetze und die Ausstattung der Ermittlungsbehörden stehen auch angesichts der Grenzenlosigkeit internationaler Finanzströme in keinem Verhältnis dazu“, fasst es Müller zusammen.
Kriminelle Vereinigungen wie die Mafia oder russisch-eurasische Gruppen investieren das Geld aus Drogenhandel und anderen kriminellen Geschäften demnach im großen Stil in Immobilien in Deutschland. Besonders die Großstädte sind
Es ist erschreckend, in welchem Maße es dem organisierten Verbrechen offenbar gelingt, schmutziges Geld auf dem deutschen Immobilienmarkt zu waschen. Und es ist nicht hinnehmbar. Denn Wohnen wird immer mehr zur wichtigsten sozialen Frage unserer Zeit. Während der Traum von den eigenen vier Wänden in weite Ferne rückt, wird der Markt für Häuser und Wohnungen zum lukrativen Tummelplatz für Spekulanten. Oft ist völlig unklar, wer sich hinter Investoren mit wohlklingenden Kunstnamen verbirgt. So überweisen viele Deutsche Monat für Monat ihre Miete an Mafiabosse. Das sorgt nicht nur dafür, dass sich die organisierte Kriminalität immer weiter ausbreiten kann. Noch gefährlicher ist der Umstand, dass das Vertrauen der Menschen in die Politik dadurch in einem Maß erschüttert wird, das den sozialen Frieden bedroht. Der Immobilienmarkt braucht mehr Transparenz. Doch in der gesamten Europäischen Union gibt es in dieser Hinsicht erhebliche Defizite. Es ist höchst beklagenswert, dass ausgerechnet Deutschland besonders wenig Ehrgeiz erkennen lässt, die Geldwäsche im Immobiliensektor wirksam zu bekämpfen. Das muss sich dringend ändern.