Mittelschwaebische Nachrichten
Nicht überall reicht der Platz
Bauausschuss Welche Wohnbauprojekte in Günzburg als Nächstes anstehen – und wo die Planer Abstriche machen mussten
Günzburg Die Neugestaltung des Wasserburger Minholz-Geländes mit 25 Wohnhäusern war zwar das größte Wohnbauprojekt, dass der Günzburger Bauausschuss in seiner letzten Sitzung des Jahres zu besprechen hatte – es war allerdings bei Weitem nicht das einzige.
● Einfamilienhaus Eine besondere Situation gibt es im Stadtteil Riedhausen in der Von-MaldeghemStraße: Hier möchte ein Grundstücksbesitzer auf ein Eckgrundstück bauen, das an die Heidenheimer Straße (Staatsstraße L1168) angrenzt. Einen Bebauungsplan für das Gelände gibt es nicht, wohl aber schon gegenüber ein Wohnhaus. Auch im weiteren Verlauf der VonMaldegehm-Straße stehen bereits Wohnhäuser. Das machte es dem Bauausschuss leicht, dem Vorhaben des Bauherren zuzustimmen. Für den von Bürgermeister Anton Gollmitzer angesprochenen Lärmschutz zur Staatsstraße hin, muss der Bauherr aber selbst sorgen.
Bauvorhaben in der Sternberger Straße Reihenhäuser
● Insgesamt sechs Reihenhäuser mit Tiefgarage wollte ein Investor in der Sternberger Straße 7 und 9 bauen, 30 Meter lang sollte der Baukörper auf den (derzeit schon bebauten) Grundstücken werden. Zu viel, befanden Stadtverwaltung und Bauausschuss einhellig. In die Umgebung mit den bestehenden, deutlich kleineren Siedlungshäusern passe ein so wuchtiger Bau nicht rein. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte die Verwaltung mit der Bauherrin gesprochen – nun sollen es statt der sechs Reihenhäuser zwei Doppelhäuser werden, für die um einen Vorbescheid gebeten wurde. „Aus zwei mach vier, das ist hier der richtige Weg“, lobte CSUStadtrat Günter Treutlein das Vorhaben, das sei eine verträgliche bauliche Verdichtung für das Gebiet. „Eine Fortentwicklung des Wohngebiets ist wichtig“, sagte auch SPD-Stadtrat Siegfried Ranz. Doch die ursprüngliche Planung passe einfach nicht dazu. Für die Variante mit zwei Doppelhäusern stimmten am Ende alle Ausschussmitglieder.
80 Meter lange Privatstraße Vier Wohnhäuser
● Keine einfache Ausgangslage hat der Bauwerber, der in der Leinheimer St.-BlasiusStraße vier Wohngebäude bauen will – die entsprechenden Grundstücke liegen nämlich an einem Hang. Erschlossen werden sollen die vier Häuser über eine 80 Meter lange Privatstraße. Ein Anwohner habe sich bereits in einem Schreiben an die Stadt gewandt, berichtete Oberbürgermeister Gerhard Jauernig dem Bauausschuss.
Er befürchtet, dass unterirdische Quellen auf dem Gelände Probleme machen, die unter anderem bei ihm im Keller zu einem Wassereinbruch führen könnten. Stadtbaumeister Georg Dietze machte aber klar, dass die Wasserverhältnisse bei der Baugenehmigung nicht zu berücksichtigen seien. „Das spielt ins Privatrecht rein.“
Es sei Aufgabe des Bauwerbers, sich darum zu kümmern, „das ist der normale Weg“. Gegen das Bauvorhaben an sich hatten die Stadträte keine Einwände. Angelika Fischer (GBL) regte an, den Bauherrn auf die Pflicht hinzuweisen, einen Anteil an barrierefreien Wohnungen mit einzuplanen.