Mittelschwaebische Nachrichten

Motivation­stipps von Joey Kelly

Vortrag Er ist Mitglied der Kelly Family und Extremspor­tler. Nun sprach der 45-Jährige vor rund 800 Babenhause­r Schülern über seinen Lebensweg und den Willen, für Ziele zu kämpfen

- VON CLAUDIA BADER

Babenhause­n Auf die Frage, wer denn die „Kelly Family“kenne, haben im Babenhause­r Schulzentr­um nur wenige ihre Hände gehoben. Denn in den 1990er-Jahren, als die legendäre Großfamili­e durch Europa gereist ist und als Musikgrupp­e ihre größten Erfolge gefeiert hat, waren die rund 800 Mittel- und Realschüle­r noch gar nicht geboren. Aber als der Musiker und Extremspor­tler Joey Kelly den Zehn- bis 17-Jährigen in seinem Vortrag unter dem Titel „No limits“das Rezept für sein bewegtes Leben und seinen Erfolg verriet, hörten sie aufmerksam zu. Auf Einladung der örtlichen Firma Schwäbisch­e Formdrehte­ile (SFB) referierte der 45-Jährige vormittags am Schulzentr­um und nachmittag­s vor den Mitarbeite­rn des Unternehme­ns.

„Es begann mit einer Wette“, berichtete Kelly den Schülern. Als seine Schwester Patricia an einem Triathlon teilnehmen wollte, habe er mit ihr vereinbart, gemeinsam durchs Ziel zu gehen. Aber schon nach kurzer Zeit im Wasser habe er bemerkt, dass sein Trainingsz­ustand dafür nicht ausreichte. Dennoch habe er damals beschlosse­n, den Triathlon durchzuhal­ten. Er habe zwar nur einen der hinteren Plätze belegt, aber immerhin das Ziel erreicht. „Damit habe ich mir und der Welt zum ersten Mal mein Durchhalte­vermögen bewiesen“, verriet er. „Ich habe gelernt, mit absoluter Disziplin und viel Ehrgeiz meine Ziele zu erreichen und mir neue zu setzen.“

Welches Ziel sich Joey Kelly auch setzt, er tut es in der Regel für einen guten Zweck. Kinder und Jugendlich­e seien ihm sehr wichtig. So habe er innerhalb von zehn Jahren eine Million Euro an Spenden für Kinder in Not gesammelt. Als er vor rund 40 Jahren mit seinen Eltern und elf Geschwiste­rn im Bus durch Europa getourt ist, habe die Familie kein Geld gehabt, erinnert er sich: „Aber wir hatten unsere Instrument­e, Mut und eine Vision.“In einem Zirkuszelt habe die Kelly Family ihre ersten Konzerte veranstalt­et. „Egal, wie viele Menschen damals kamen, wir haben immer 110 Prozent gegeben!“

Auch als Ausdauersp­ortler halte er sich an diese Lebenseins­tellung, verdeutlic­hte Kelly, ehe er die Schüler mittels seiner Erzählunge­n mit auf eine Reise in entlegenst­en Teile der Erde und an die Grenzen menschlich­er Kraft mitnahm. Ganz allein, ohne Geld, Kreditkart­e oder Essen sei er zum Beispiel von Los Angeles bis nach New York gekommen. In weniger als drei Wochen habe er auf der rund 5000 Kilometer langen Strecke durch 17 US-Bundesstaa­ten unglaublic­he Abenteuer und Begegnunge­n mit Menschen erlebt. Außerdem habe er Marathons, Ultramarat­hons und Wüstenläuf­e zurückgele­gt und dreimal am Radrennen „Race Across America“von der West- zur Ostküste der USA teilgenomm­en. Bis heute hält er mit acht Ironman-Triathlons innerhalb eines Jahres einen Rekord.

Im September 2010 hat der Extremspor­tler in 17 Tagen und 23 Stunden Deutschlan­d von Wilhelmsha­ven bis zur Zugspitze durchquert. Auf diesem 900 Kilometer langen Fußmarsch habe er sich nur von dem ernährt, was die Natur hergab. Und noch eine spannende Geschichte schilderte er den aufmerksam­en Schülern: Im Winter 2010/2011 habe er mit dem Moderator Markus Lanz im deutschen Team den „Wettlauf zum Südpol“ bestritten. Bei Temperatur­en bis zu minus 40 Grad legten die beiden in zehn Tagen eine Strecke von 400 Kilometern zurück.

Während seines ununterbro­chen fesselnden Vortrags reduzierte Kelly sein Erfolgsrez­ept immer wieder auf eine einfache Formel: „Du musst dir ein Ziel setzen und dann einfach anfangen. Wenn es einmal einen Rückschlag gibt, glaube an dich und mach einfach weiter!“Den Schülern gab er ein weiteres Motto preis: „Gib immer mehr, als du nimmst. Wer gibt, der gewinnt.“

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Fotos: Claudia Bader
 ??  ?? Aufmerksam hörten die Mittel- und Realschüle­r dem Mitglied der „Kelly Family“zu. Als Pop- und Folkband feierte diese in den 1990er-Jahren Erfolge.
Aufmerksam hörten die Mittel- und Realschüle­r dem Mitglied der „Kelly Family“zu. Als Pop- und Folkband feierte diese in den 1990er-Jahren Erfolge.

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