Mittelschwaebische Nachrichten
In Ziemetshausen steigen die Wasserkosten
In Ziemetshausen steht unter anderem der Austausch der Brunnenpumpe an
Ziemetshausen Die Gebühren für Wasser und Abwasser waren Bestandteil der jüngsten Marktgemeinderatssitzung, datieren doch die letzten Anhebungen aus 2013. Damals wurde ein Defizit aus den Vorjahren übernommen. Aus der Gebührenentwicklung von 2013 bis 2016 ergab sich ein minimaler Überschuss, umfangreiche, nicht vorhersehbare Sanierungsarbeiten führten in der Summe der vergangenen fünf Jahre zu einer Unterdeckung von über 27 000 Euro. Im Jahr 2018 dürfte sich die Nachkalkulation zwar wieder im Bereich der derzeit zu entrichtenden 0,95 Euro je Kubikmeter bewegen, dies führt jedoch nicht zum Abbau des Defizits.
Für die kommenden Jahre stehen jedoch, so Bürgermeister Anton Birle in seinen Ausführungen, weitere größere Sanierungsaufgaben mit Austausch der Brunnenpumpe und einer Revision des Brunnenschachtes an. Somit müssen zum Ausgleich des Defizits und der erhöhten anstehenden Sanierungsausgaben die Gebühren entsprechend angehoben werden. Hierbei wird empfohlen, nicht nur die Frischwasserverbrauchsgebühren von 0,95 auf 1,05 Euro, sondern auch die Grundgebühren anzupassen. Die sollen dann für den weitaus größten Teil der Haushalte von bisher 30 Euro auf 36 Euro angehoben werden.
Mit den somit zu erwartenden Gebührenmehreinnahmen beim Wasser wäre das Defizit nach etwa eineinhalb Jahren ausgeglichen und neben allgemeinen Kostensteigerungen auch die erhöhten Unterhaltsmaßnahmen in den Folgejahren 2019 bis 2022 voraussichtlich ebenfalls abgedeckt. Mit den Gebührenanhebungen liege man immer noch den Gebühren vieler Kommunen im Umfeld. Der Marktrat beschloss somit einstimmig, ab Januar 2019 die Verbrauchsgebühren für Wasser von 0,95 auf 1,05 Euro sowie die Grundgebühren von 30 auf 36 Euro, für weitere Abnehmer von 48 auf 60 Euro und von 60 auf 72 Euro anzuheben.
Die Abwasserbeseitigung betreffend berichtet Birle, dass die Nachkalkulation der Abwassergebühren von 2010 bis 2012 ein Defizit von rund 31 900 Euro brachte. Daher stiegen ab 2013 die Abwassergebühren auf 2,60 Euro je Kubikmeter. Verrechnet mit dem Überschuss aus den Jahren 2013 bis 2017 ergibt sich ein geringer Überschuss, der jedoch für die umfangreichen Investitionen in die Erneuerung und Erweiterung des Kanalnetzes, die Erneuerung des Räumers sowie größere Reparaturarbeiten am Schneckenlaufwerk und im Bereich der Lüftung sowie für angestiegene Unterhaltskosten bei Weitem nicht ausreicht.
Der Rechnungsprüfungsausschuss hat so schon im Vorfeld eine moderate Gebührenanhebung angeraten. Positiv ist anzumerken, dass sich die Reinigungswerte der Kläranlage mit den durchgeführten Maßnahmen stabilisiert haben und damit die Ausgaben für die Abwasserabgabe tendenziell eher sinken könnten. Das zunehmende Alter der Kläranlage und auch der Kanäle wird jedoch in den nächsten Jahren zusätzliche Aufwendungen erforunter dern. Auch die gestiegenen Energiepreise wirken sich aus. Bürgermeister Birle schlägt deshalb vor, die Abwassergebühren ab 2019 von 2,60 auf 2,80 Euro je Kubikmeter anzuheben. Die Markträte waren einstimmig für diesen Vorschlag.
Die Grundgebühren für Abwasser, je nach Anfall, von 60 Euro, 90 Euro und 150 Euro sollen bestehen bleiben. Die Verwaltung wird zudem beauftragt, die Gebührenanhebungen sowohl in die Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung wie auch in die Beitragsund Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung und zur Fäkalschlammentsorgungssatzung des Marktes Ziemetshausen entsprechend einzuarbeiten.