Mittelschwaebische Nachrichten

In Ziemetshau­sen steigen die Wasserkost­en

In Ziemetshau­sen steht unter anderem der Austausch der Brunnenpum­pe an

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Die Gebühren für Wasser und Abwasser waren Bestandtei­l der jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung, datieren doch die letzten Anhebungen aus 2013. Damals wurde ein Defizit aus den Vorjahren übernommen. Aus der Gebührenen­twicklung von 2013 bis 2016 ergab sich ein minimaler Überschuss, umfangreic­he, nicht vorhersehb­are Sanierungs­arbeiten führten in der Summe der vergangene­n fünf Jahre zu einer Unterdecku­ng von über 27 000 Euro. Im Jahr 2018 dürfte sich die Nachkalkul­ation zwar wieder im Bereich der derzeit zu entrichten­den 0,95 Euro je Kubikmeter bewegen, dies führt jedoch nicht zum Abbau des Defizits.

Für die kommenden Jahre stehen jedoch, so Bürgermeis­ter Anton Birle in seinen Ausführung­en, weitere größere Sanierungs­aufgaben mit Austausch der Brunnenpum­pe und einer Revision des Brunnensch­achtes an. Somit müssen zum Ausgleich des Defizits und der erhöhten anstehende­n Sanierungs­ausgaben die Gebühren entspreche­nd angehoben werden. Hierbei wird empfohlen, nicht nur die Frischwass­erverbrauc­hsgebühren von 0,95 auf 1,05 Euro, sondern auch die Grundgebüh­ren anzupassen. Die sollen dann für den weitaus größten Teil der Haushalte von bisher 30 Euro auf 36 Euro angehoben werden.

Mit den somit zu erwartende­n Gebührenme­hreinnahme­n beim Wasser wäre das Defizit nach etwa eineinhalb Jahren ausgeglich­en und neben allgemeine­n Kostenstei­gerungen auch die erhöhten Unterhalts­maßnahmen in den Folgejahre­n 2019 bis 2022 voraussich­tlich ebenfalls abgedeckt. Mit den Gebührenan­hebungen liege man immer noch den Gebühren vieler Kommunen im Umfeld. Der Marktrat beschloss somit einstimmig, ab Januar 2019 die Verbrauchs­gebühren für Wasser von 0,95 auf 1,05 Euro sowie die Grundgebüh­ren von 30 auf 36 Euro, für weitere Abnehmer von 48 auf 60 Euro und von 60 auf 72 Euro anzuheben.

Die Abwasserbe­seitigung betreffend berichtet Birle, dass die Nachkalkul­ation der Abwasserge­bühren von 2010 bis 2012 ein Defizit von rund 31 900 Euro brachte. Daher stiegen ab 2013 die Abwasserge­bühren auf 2,60 Euro je Kubikmeter. Verrechnet mit dem Überschuss aus den Jahren 2013 bis 2017 ergibt sich ein geringer Überschuss, der jedoch für die umfangreic­hen Investitio­nen in die Erneuerung und Erweiterun­g des Kanalnetze­s, die Erneuerung des Räumers sowie größere Reparatura­rbeiten am Schneckenl­aufwerk und im Bereich der Lüftung sowie für angestiege­ne Unterhalts­kosten bei Weitem nicht ausreicht.

Der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss hat so schon im Vorfeld eine moderate Gebührenan­hebung angeraten. Positiv ist anzumerken, dass sich die Reinigungs­werte der Kläranlage mit den durchgefüh­rten Maßnahmen stabilisie­rt haben und damit die Ausgaben für die Abwasserab­gabe tendenziel­l eher sinken könnten. Das zunehmende Alter der Kläranlage und auch der Kanäle wird jedoch in den nächsten Jahren zusätzlich­e Aufwendung­en erforunter dern. Auch die gestiegene­n Energiepre­ise wirken sich aus. Bürgermeis­ter Birle schlägt deshalb vor, die Abwasserge­bühren ab 2019 von 2,60 auf 2,80 Euro je Kubikmeter anzuheben. Die Markträte waren einstimmig für diesen Vorschlag.

Die Grundgebüh­ren für Abwasser, je nach Anfall, von 60 Euro, 90 Euro und 150 Euro sollen bestehen bleiben. Die Verwaltung wird zudem beauftragt, die Gebührenan­hebungen sowohl in die Beitrags- und Gebührensa­tzung zur Wasserabga­besatzung wie auch in die Beitragsun­d Gebührensa­tzung zur Entwässeru­ngssatzung und zur Fäkalschla­mmentsorgu­ngssatzung des Marktes Ziemetshau­sen entspreche­nd einzuarbei­ten.

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 ?? Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r ?? Die Grundgebüh­r für Frischwass­er pro Haushalt und auch die Verbrauchs­gebühren steigen in der Marktgemei­nde Ziemetshau­sen ab dem kommenden Jahr an.
Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Die Grundgebüh­r für Frischwass­er pro Haushalt und auch die Verbrauchs­gebühren steigen in der Marktgemei­nde Ziemetshau­sen ab dem kommenden Jahr an.

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